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BZRK Reloaded (German Edition)

BZRK Reloaded (German Edition)

Titel: BZRK Reloaded (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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ich sagen muss. Ich weiß, was ich will, und ich weiß, wie mein Vater die Dinge eingerichtet hat. Aber das muss nicht heißen, dass sie einverstanden damit sind. Im Gegenteil wäre ich erstaunt, wenn sie es wären.«
    »Dann sprechen wir über Hunderte, wenn nicht sogar Tausende Dollars, nehme ich an?«, fragte er geradeheraus.
    »Etwas um den Dreh«, sagte sie.
    Und eine Weile lang dachte sie nicht mehr an Keats, sondern an ihren Vater. Grey McLure hatte immer gesagt, er wäre ein Drei-Sterne-Wissenschaftler mit Fünf-Sterne-Glück. Aber das stimmte nicht. Er hatte so viel Pech gehabt, dass er seine Frau verloren hatte und an der Seite seines Sohnes gestorben war. Er war nicht vom Schicksal gesegnet gewesen, aber gerissen und weitsichtig. Er hatte Rücklagen für Notfälle gebildet, die sie für lächerlich und unnütz gehalten hatte, als er ihr davon erzählte.
    »Vergiss nicht«, hatte er ihr gesagt, »Alice im Wunderland. Unglaublicher Bockmist Bank. Der Geburtstag deiner Mutter.«
    »Von mir aus«, hatte sie erwidert, während ihre Aufmerksamkeit bei der SMS gewesen war, die sie einer Freundin schrieb. Die Erinnerung kam, wie so viele Erinnerungen an ihren Vater, mit einer Spur Bedauern darüber, das sie ihn nicht mehr wertgeschätzt hatte, ihn und auch Stone.
    Langsam passierten sie drei weitere Blocks, und allmählich bekam sie schwache Nerven. Smalltalk und Geplänkel, gar nicht erst darüber nachdenken, über gar nichts, lass es einfach geschehen.
    »Du kannst gut küssen«, sagte sie plötzlich durch ihre Fingerknöchel hindurch, sah ihn dabei aber lieber nicht an.
    »Wirklich?«
    »Du willst es doch nur noch mal hören. Das hat ein Dichter nicht nötig.«
    »Du machst dir Sorgen«, sagte er. »Du machst mir nur Komplimente, weil du glaubst, dass wir bald getötet werden.«
    »Ja, schon ein bisschen«, gestand sie. »Aber trotzdem kannst du einfach gut küssen. Und weißt du, was ich mag, Keats?«
    »Was?«
    »Deine Brust. Ich mag deine Brust. Sie ist so fest.«
    »Okay, jetzt echt mal, das reicht«, schalt er. »Wir sitzen in einer Limousine, begeben uns wahrscheinlich in Gefahr, und du spielst Spielchen mit mir.«
    »Ich mag deine Brust«, wiederholte sie stur. »Darf ich dich was fragen?«
    »Ähm?«, sagte er und hatte das Gefühl, dass ihm das Gespräch immer mehr entglitt.
    »Sind deine Nippel empfindlich?«
    »Ich könnte dich jetzt hassen«, sagte er, schüttelte den Kopf und versuchte vergeblich, ein Grinsen zu unterdrücken.
    Spielen war ungefährlich. Es war ein Vorspiel, das vielleicht zu Liebe führen konnte, aber nicht musste. Alles oberflächlich halten. Alles auf der körperlichen, genussvollen Ebene halten. Die Welt sah die Sache verkehrt an: Nicht der Sex war gefährlich, sondern die Liebe. Plath hatte Menschen verloren, die sie liebte. Es war die Liebe, die unerträgliche Schmerzen brachte.
    »Tod oder Wahnsinn, stimmt’s?« Sie bemühte sich um einen tapferen, unbekümmerten Tonfall. »Es gibt keinen Grund, weshalb wir uns den Spaß verkneifen sollten, solange wir ihn haben können. Wahnsinnig bist du ziemlich lange, und tot bist du ewig.«
    »Da sind wir«, rief der Fahrer nach hinten.
    Neben einem Imbissstand hielt der Wagen an. Der Chauffeur sprang heraus und ging um das Auto herum, um die Tür aufzumachen. Doch Keats hatte bereits selbst begonnen, die Tür zu öffnen, und kam sich jetzt dämlich vor.
    Das Gebäude der Kanzlei stand an einer Straßenecke. Es hatte eine Drehtür mit zwei normalen Glastüren zu beiden Seiten davon. Wachmänner von McLure erwarteten sie. Sie trugen dunkle Anzüge und Bluetooth-Kopfhörer. Dazu Sonnenbrillen, obwohl es bewölkt war. Ihr ganzes Äußeres schrie: Sicherheitspersonal.
    Die Schläger von AmericaStrong waren weniger auffällig. Man nannte sie scherzhaft TAD – Touris aus Denver –, da sie Chinohosen und Daunenparkas bevorzugten und sich kleideten wie Models aus einem Katalog von Land’s End. Die McLure-Leute wollten wie Sicherheitspersonal aussehen, die von AmericaStrong nicht.
    Vier Sicherheitsleute von McLure.
    Sechs Touris.
    Und ganz allein, ein Mann in einem langen, verblichenen schwarzen Staubmantel, darunter ebenfalls verblichenes Lila und Laubgrün. Ein flotter Hut, der zu seinem Blazer passte.
    Plath sah dies alles mit Augen, die Gewalt gesehen hatten und erkannten, wenn Gewalt drohte. Sie biss die Zähne zusammen, eher wütend als ängstlich. Zwischen Angst und Wut war nur ein schmaler Grat.
    »Sadie, steig wieder ins Auto«,

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