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BZRK Reloaded (German Edition)

BZRK Reloaded (German Edition)

Titel: BZRK Reloaded (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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es hinunter.
    Draußen im sagenhaften Hauptlabor ging die Arbeit der Nanotechabteilung von AFGC fieberhaft voran. Das Gerät, dessen Kalibrierung Dr. Attah mit solchem Stolz erfüllt hatte, gehörte zum Produktionsbereich SRN.
    Selbstreproduzierende Nanobots. SRN.
    Wie alle anderen, die mit dem Projekt zu tun hatten, war auch er dazu übergegangen, sie »Hydren« zu nennen, nach der Bestie aus der Mythologie, der immer wieder neue Köpfe wuchsen, sobald man ihr einen abgeschlagen hatte: im Grunde ein sich selbst reproduzierendes Ungeheuer.
    Der erste groß angelegte Feldversuch mit den Hydren war bereits in wenigen Wochen angesetzt.
    Zwölfhundert Hydren sollten in einem hoch kriminellen Viertel der Bronx ausgesetzt werden. Man wollte sehen, ob die Hydren sich ausbreiten, Wirtskörper ausfindig machen und der Entdeckung entgehen würden. Wenn sie sich wie erwartet verhielten, würde die Kriminalität in diesem Viertel schlagartig zurückgehen, da Tausende seiner Bewohner gewaltsam verdrahtet werden und in der Folge weniger Aggressivität verspüren würden.
    Ein kleinerer Versuch mit nur zweihundert Hydren, die spezielle radioaktive Ortungssignaturen trugen, er sollte in der U-Bahn durchgeführt werden. So konnten die Forscher nachvollziehen, wie sie sich verbreiteten. Und diese Nanobots hatten eine besondere Funktion. Sie sollten etwas tun, was die Nanobots der ersten Generation nicht einmal im Traum zustande gebracht hätten: Sie sollten Bilder implantieren. Eine Erinnerung erschaffen, um genau zu sein.
    Und doch, trotz ihrer speziellen Fähigkeiten, waren die Hydren armselige Entsprechungen der herkömmlichen Nanobots. Sie waren grob, ungelenk und langsam. Selbstreproduktion bedeutete, dass sie das Material nehmen mussten, das zur Verfügung stand: die eine oder andere Form von lebendem Gewebe.
    Die herkömmlichen Nanobots waren aus ausgeklügelten Legierungen, Keramik und Textilien. Sie waren die Ferraris der Nanotechwelt. Im Vergleich zu ihnen waren diese neuen Ungeheuer die reinsten Vogelscheuchen.
    Jede Hydra wurde von Dutzenden Mikromaschinen unterstützt, die um einiges kleiner waren und den Spitznamen MiniMilben trugen. Dies waren sehr einfache, sehr, sehr kleine Geräte, deren einzige Aufgabe es war, Lebewesen im Hinblick auf nützliche Mineralien auszuschlachten. Sie waren winzige Raffinerien, die Fleisch fraßen und Eisen, Zink, Kupfer, Kalzium, Magnesium, Chrom und den ganzen Rest ausschieden.
    Für den Fall, dass mit den Testreihen etwas schiefgehen sollte, standen der Bürgermeister von New York, der Gouverneur von New York und notfalls auch die Präsidentin der Vereinigten Staaten so weit unter dem Einfluss von AFGC, dass sie eine wirksame Untersuchung oder gar Gegenmaßnahmen verhindern würden.
    Das Ganze musste natürlich sehr vorsichtig angegangen werden. Ein stattlicher Teil des menschlichen Körpers konnte verbraucht und in Rohmaterial verwandelt werden, ohne dass der Wirt dabei Schaden erlitt – die meisten Menschen besaßen mehr als genug Fett, überschüssiges Knochenmaterial, tote Haut, eingenistete Bakterien, Darm- und Mageninhalt und durch Suff abgetötete Gehirnzellen. Allerdings konnte der Prozess auch Schaden anrichten oder gar tödlich verlaufen, wenn man ihn nicht kontrollierte.
    Ganz zu schweigen davon, was passieren würde, wenn sich die MiniMilben anpassen und anfangen würden, Gebäude und Brücken und dergleichen anzuknabbern.
    Doch dafür gab es Sicherungsmechanismen und Notfallknöpfe.
    Todsicheres Zeug. Und die Hydren waren so programmiert, dass sie nur eine bestimmte Anzahl von Generationen reproduzierten, bevor sie abstarben, und dass sie nur eine gewisse Menge lebenden Gewebes verbrauchten. Immerhin bestand das Ziel darin, die menschliche Spezies zu verdrahten, und nicht, sie auszulöschen.
    So war der Plan.
    Allerdings war das nicht Burnofskys Plan.
    Burnofsky nahm sein Glas mit zu seinem Arbeitsplatz, wo ein Elektronenmikroskop mit Scanvorrichtung an seinen Monitor angeschlossen war. Er drückte eine Taste der Fernbedienung in seiner Tasche, worauf die Überwachungskamera an der Wand übergangslos mit einer Aufzeichnung gefüttert wurde. Er bezweifelte, dass die Zwillinge verstehen würden, was er tat, und es hatte keinen Sinn, unnötige Risiken einzugehen. Deshalb würden sie nur das sehen, was er sie sehen lassen wollte.
    Auf dem Bildschirm sah Burnofsky jedenfalls Nanobots. Sie unterschieden sich ziemlich von jenen, die man im Hauptlabor mit solcher Sorgfalt

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