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BZRK Reloaded (German Edition)

BZRK Reloaded (German Edition)

Titel: BZRK Reloaded (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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vieles«, entgegnete sie mit einem bissigen Lachen.
    Wieder Schweigen, während die Wahrheit in ihr Bewusstsein sickerte. Die Wahrheit war der Schmerz in ihrer Brust. »Was ich will? Nehmt ihn mir nicht weg. Schickt eure Biester nicht in mein Hirn und zertrennt nicht die Drähte. Findet seinen letzten Biot nicht und nehmt ihn mir nicht weg.« Tränen liefen ihr über die Wangen. »Er ist alles, was ich von ihm habe.«

SIEBEN
    Eine kurze Fahrt im Aufzug für zwei Milliarden Dollar.
    »Sadie. Wie gut, Sie zu sehen«, sagte Stern. Er schüttelte ihr kräftig die Hand. Diese war nicht leer. Er zuckte kaum mit den Lidern, als er die Notiz umfasste.
    »Ebenfalls, Mr Stern«, sagte sie. »Das ist mein Freund, Keats.« Sie verhaspelte sich bei dem Wort »Freund«. Sie waren nicht gerade Freunde, oder doch? Sie kannten einander kaum.
    »Mein Freund«, wiederholte sie, als müsste sie es noch einmal betonen.
    Stern war der Chef von McLures Sicherheitsdienst. Er hatte an ihrem Bett gesessen, als sie sich nach der Ermordung ihres Vaters und ihres Bruders von ihren Verletzungen erholt hatte, und wenn Plath irgendjemandem vertrauen konnte, dachte sie, dann war das Stern. Er blickte Keats ebenso misstrauisch und abschätzend an, wie es ihr Vater getan hätte.
    Der Anwalt, Don Jellicoe, war ein älterer Herr, hochgewachsen, karg, mit dem Anflug eines Grinsens und offenem Kragen. Auch er stand auf, um ihr die Hand zu schütteln.
    Das Büro befand sich in einem Eckzimmer. Durchs Fenster blickte man auf das Empire State Building und dahinter auf die Tulpe, den Hauptsitz des Armstrong-Konzerns.
    Sie war schon dort gewesen, hatte ihn von innen gesehen. Sie hatte gesehen, wie ihre Verdrahtung auf Benjamin Armstrong gewirkt hatte. Fast wäre sie zusammengezuckt, weil sie glaubte, die Zwillinge könnten sie sehen.
    Sie blickte hinaus, wahrscheinlich einen Tick zu lange, ehe sie sich mit übertriebener und wenig überzeugender Gelassenheit im Zimmer umsah und der Tulpe und ihren Erinnerungen den Rücken zukehrte.
    Ein jüngerer Anwalt saß unauffällig in einer Ecke. Sonst war nur noch eine Person im Raum, Hannah Thrum. Sie war mittleren Alters, sah aber jünger aus und war teuer, wenn auch zurückhaltend gekleidet. Sie hatte ein rundes Gesicht und leicht schwermütige Augen, die nicht so recht zu der gut frisierten Geschäftsfrau passen wollten.
    Thrum war kommissarische Vorsitzende des Verwaltungsrats von McLure Holdings, der Mutterfirma von McLure Labs.
    »Kann ich jemandem einen Kaffee anbieten? Wasser? Tee? Wir haben alles«, bot Jellicoe mit ausgesuchter Freundlichkeit an. Keats bat um Kaffee, Thrum bestellte ein Mineralwasser, und der jüngere Anwalt stürmte hinaus, um beides zu holen.
    »So«, sagte Jellicoe. »Wir haben Kopien für Sie, Sadie, und für Sie, Hannah.« Er reichte den beiden Angesprochenen je ein iPad und rief das Dokument auf seinem eigenen auf. »Es geht um die Kleinigkeit von zwei Milliarden Dollar.« Er grinste. »Plus/minus ein paar Zerquetschte.«
    Das brachte ihm angespannte Blicke ein. Jellicoe seufzte ein wenig ernüchtert.
    »Wie Sie sehen, ist das Dokument ziemlich lang. Aber ich dachte, dass wir vielleicht eine komplette Verlesung überspringen könnten, wenn sie mir gestatten, das Ganze zusammenzufassen?«
    Keats versetzte alle in Erstaunen, indem er das Wort ergriff. »Aber Pl… Sadie bekommt doch wohl eine vollständige Kopie?«
    »Ja, natürlich«, sagte Jellicoe und wirkte belustigt.
    »Fahren Sie fort, Don«, sagte Thrum, als wäre das ihre Besprechung.
    »Nun, der langen Rede kurzer Sinn ist, dass Sadie die einzige überlebende Erbin ist. Sie erbt den Großteil des Vermögens. Es gibt ein paar Hinterlassenschaften für einige von Grey McLures Freunden, Verwandten, Angestellten und für wohltätige Einrichtungen. Insgesamt belaufen sich die Hinterlassenschaften auf eine ziemlich stattliche Summe in der Preisklasse um die zweihundert Millionen Dollar, teils in bar, teils in Form von McLure-Aktien.«
    Keats stieß einen Pfiff aus und entschuldigte sich sogleich dafür.
    »Da kann man schon mal pfeifen«, räumte Jellicoe ein. »Alles, was übrig bleibt, geht an Sadie.« Er sah sie an, zog seine Saruman-Augenbrauen hoch und sagte: »Sie erben die verbleibenden Anteile Ihres Vaters und Ihres Bruders an McLure. Zählt man sie mit jenen zusammen, die Ihnen bereits gehören, halten Sie jetzt fünfundfünfzig Prozent der Firma. Bei den heutigen Kursen entspricht das, wie ich bereits sagte, knapp zwei

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