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C001 - Truckers Tod

C001 - Truckers Tod

Titel: C001 - Truckers Tod
Autoren: Eugen Thomass
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er selbst mit schuld ist, wenn das Gangsterunwesen nicht auf hört. Denn es kann nur aufhören, wenn wir alle mithelfen.«
    »Sehr gut«, lobte ich ihn. »Aber ich würde doch noch warten, bis wir sie alle hochgenommen haben. Du riskierst sonst unnötig deinen Kopf, lieber Freund.«
    Brown wandte sich um, und lachte mir ins Gesicht.
    Wir waren wieder im Freien angelangt. Ich drückte Brown mein Schießeisen in die Hand. Er bewachte unsere Gefangenen, während Phil und ich ihnen die Arme fesselten. Inzwischen hatten sich auch die erhoben, die bei dem Gefecht etwas abbekommen hatten. Sie humpelten zu uns und hielten sich ihre verletzten Glieder, aber ernsthaft hatte keiner etwas davongetragen.
    Ich ging zu ihrem Chef und verband ihm die Hand. Eine Kugel war ins Handgelenk gedrungen, sie musste ihn höllisch schmerzen, aber das konnte ich jetzt nicht ändern.
    »Wie heißt du?«, herrschte ich ihn an.
    »Crown«, presste er zwischen den Zähnen hervor.
    »Für wen arbeitest du?«
    Er fluchte nur.
    »Na schön«, antwortete ich für ihn. »Wir werden uns noch sprechen. Wirst noch lange genug bei uns sitzen.«
    Er sah mich mit hasserfülltem Gesicht an, aber er wusste, dass jeder Widerstand sinnlos war.
    Phil hatte seine Männer gefesselt. Wir untersuchten die beiden Trucks. Jeder hatte bis oben voll getankt. Also wählten wir den Unbeladenen. Wir trieben sie die Ladebrücke hinauf. Damit sie oben keinen Unsinn anstellen konnten, banden wir sie noch einmal einzeln am Wagengestänge fest.
    Ich beriet mich mit Phil. Am besten wäre es, bis zur nächsten Polizeistation zu fahren. Das aber konnte uns je nach der örtlichen Behörde einen beträchtlichen Aufenthalt kosten. Und wir wollten sie so schnell wie möglich hinter Gittern haben, um sie einzeln verhören zu können.
    »Wie viel kannst du aus dem Truck herausholen?«, erkundigte ich mich bei Brown.
    Brown blickte fachkundig abschätzend auf den ziemlich neuen Wagen. »Hm, fünfundsiebzig Meilen bestimmt. Vielleicht auch ein paar mehr.«
    Das genügte.
    »Gut«, entschied ich. »Wir bleiben bei dem Trucks Brown, du setzt dich ans Steuer. Ich fahre mit meinem Wagen dicht hinter euch.«
    »Ich werde mich auf den Truck setzen, für alle Fälle«, meinte Phil.
    »Okay«, ich erklärte mich einverstanden. Phil tat mir Leid, auf dem offenen Truck war es sicher unangenehm zu fahren, aber es war sicherer für uns. »Dann kann’s also losgehen«, rief ich und wartete, bis der Truck abgefahren war. An der Stelle, an der wir unseren Jaguar notdürftig versteckt hatten, hielt Brown an, und wartete, bis ich ihm folgte. Es war eine mühsame Fahrt herunter, bis wir endlich die Hauptstraße erreicht hatten und mit Gedröhn in Richtung New York fuhren. Ich war stolz auf unsere Beute, obwohl ich im Augenblick noch nicht wusste, ob sie uns bei unseren Nachforschungen viel weiterbringen würde.
    ***
    Um fünf Uhr Nachmittag, stand unser kleiner Konvoi im Hof des FBI-Gebäudes in der 72nd Street in New-York.
    Wir hatten die Strecke in sechs Stunden zurückgelegt. Phil und die gefesselten Gangster waren gerädert, als sie den Truck verließen. Brown kam lachend aus der Fahrerkabine. Er war bei bester Laune.
    Wir durften keine Minute Zeit verlieren. Unsere Gefangenen wurden in Einzelzellen gebracht. Crown, ihr Chef, kam zu unserem Doktor.
    Mr. High empfing uns und mit wenigen Worten erstatteten wir Bericht. Ein Polizeikommando wurde sofort zu den Stollen gesandt, um die Beute und eventuelle Spuren sicherzustellen.
    »Mr. Barker hat vor einer halben Stunde angerufen. Er machte es dringend, wollte aber nur mit Ihnen sprechen«, informierte uns der Chef.
    »Mr. Barker?«, überlegte ich. Richtig, das war der Chef der TWA, den wir in der Baracke gesprochen hatten. Das war gestern Nachmittag gewesen, aber mir schien es schon eine Ewigkeit her zu sein.
    »Er wird sich schon wieder melden, wenn’s wichtig ist.«
    Das Telefon läutete. Ich nahm ab.
    »Mr. Brown? Ach so.« Wir hatten ihn im Hof vergessen. »Nein, soll raufkommen zu uns, führen Sie ihn her. Wir brauchen ihn noch.«
    Vielleicht konnte uns Brown helfen, aus einem der Verhafteten etwas herauszubekommen.
    Der Arzt rief nach mir. Crown musste sofort operiert werden, wenn seine Hand nicht steif bleiben sollte. Ob wir ihn noch vorher sprechen wollten?
    Wir eilten hinauf. Crown saß mit entblößtem Oberkörper auf dem Untersuchungstisch. Seine Hand mit der klaffenden Wunde lag unter dem grellen Licht einer Operationslampe in weißen Mull
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