Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
C001 - Truckers Tod

C001 - Truckers Tod

Titel: C001 - Truckers Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eugen Thomass
Vom Netzwerk:
wehrte sich wütend nach allen Seiten. Alles ging blitzschnell, wir wurden immer härter bedrängt und doch hatte ich das Gefühl, dass unsere Gegner weniger wurden.
    Ein schmaler, hochgeschossener Bursche kam auf mich zu, tauchte unter meinen Schlägen hindurch und riss mich zu Boden, während ein anderer mich von der Seite bedrängte und von Phil zu trennen versuchte. Ich wirbelte durch die Luft und verlor meine Rückendeckung. Als ich auf dem Boden abrollte, lagen zwei Gangster über mir. Wütend stieß ich dem einen meine Faust in den Magen, bis sein Druck nachließ und er zusammensackte. Ich lehnte mich zurück, holte aus und richtete mich mit einem Schwung auf. Meine Schläge trieben den nächsten Gegner vor mir wie ein Bündel gegen die Felswand.
    In diesem Augenblick musste der Chef der Gangster erkannt haben, dass seine Männer nicht fähig waren, uns zu überwältigen. Und er handelte.
    »Los, Boys, aus dem Weg, sofort.« Ich war erstaunt, wie blitzschnell seine Männer ihm gehorchten. Keine Sekunde, und wir waren frei. Ich riss Phil zu Boden, wir pressten uns in die Erde, als könnten wir mit unseren Körpern unter ihrer Oberfläche verschwinden.
    »Er will schießen«, flüsterte ich und machte mich noch kleiner. »Verdammt«, zischte Phil. »Wenn er zielen kann, dann gute Nacht.«
    »Wir springen«, rief ich, »du links, ich rechts. Einer muss durchkommen.«
    Das alles dauerte keine zwei Sekunden. Wir rissen unsere Körper hoch, schnellten durch die Luft und rasten im Zickzack über den Platz. Da krachten zwei Schüsse. Ich lief, bis ich eine flache Bodenwelle sah, die mich notdürftig decken konnte, und warf mich auf den Boden. Offensichtlich hatte ich nichts abbekommen. Ob es Phil erwischt hatte? Da hörte ich die Stimme Browns.
    Ich wagte hochzusehen und sah Brown die Pistole in der Hand über den Platz kommen.
    Der Chef der Männer stand da mit blutender Hand, die Pistole lag vor ihm auf den Boden. Er fluchte irgendetwas vor sich hin, was ich gar nicht so genau hören wollte.
    Nun war es für uns ein Leichtes aufzuräumen. Wir sprangen hoch. Nur mehr vier von den Männern waren kampffähig, die anderen krümmten sich am Boden, »Hände hoch und herkommen«, rief ich ihnen zu, während Brown mit seiner Pistole im Hintergrund stand. Noch zögerten sie und sahen sich unsicher und misstrauisch um. Ihr Chef, der seine blutende Hand hielt und fluchte, was seine Lunge hergab, machte keine Anstalten den Kampf fortzusetzen. So kamen sie einer nach dem anderen mürrisch angetrottet, stellten sich vor die Felswand und hielten ihre Hände über den Kopf. Ich atmete auf. Zu Brown schickte ich einen dankbaren Blick. Seine Geistesgegenwart und seine Schießkunst hatten uns aus einer verdammten Klemme geholfen.
    ***
    Wir mussten die acht Männer fesseln, das stand fest. Aber mit was? Vielleicht fanden wir in dem Stollen etwas, das wir dazu verwenden konnten. Phil beobachtete unsere Gefangenen mit wachen Augen, während ich mit Brown den Stollen betrat.
    Kaum hatten sich unsere Augen an die Finsternis gewöhnt, erweiterte sich der schmale Gang und ging in eine geräumige Höhle mit vielen kleinen Abzweigungen über.
    »Vorsicht!«, warnte ich Brown, der begeistert vorwärts stürmte. Ich wusste, wie schnell man sich hoffnungslos in solchen Labyrinthen verlaufen konnte. Wir leuchteten die Wände ab. Die Gangster hatten hier alles herangeschafft, was sie benötigten, um einige Zeit vom Rest der Welt abgeschnitten leben zu können. Sogar einen Generator gab es. Einer der Seitengänge führte in eine noch weit geräumigere Höhle. Eine Wand dieses Raumes war bis unter die Decke mit Kisten voll gestapelt. Wir leuchteten sie mit unserer Taschenlampe ab. Ein idealer Umschlagplatz, den sie sich hier eingerichtet hatten. Hier konnte die gestohlene Ware so lange lagern, bis sie ohne Gefahr abzusetzen waren.
    Brown winkte mich heran. Er hatte einen ganzen Sack voll Stricken entdeckt.
    »Nett von ihnen, dass sie uns diese Sorge abgenommen haben«, lachte ich.
    »Die waren für die überfallenen Fahrer gedacht«, knurrte Brown. Er sah mir grimmig ins Gesicht. »Um ein Haar hätten sie euch umgelegt.« Er nahm die Stricke auf die Schulter und ging wieder zum Eingang.
    »Vor ein paar Stunden haben Sie noch anders gedacht«, erinnerte ich ihn.
    »Ich weiß«, knurrte er zurück. »Aber jetzt weiß ich, wie falsch das war. Wenn ich zurück bin, werde ich jedem meine Meinung sagen. Jeder, der seinen Truck besteigt, soll wissen, dass

Weitere Kostenlose Bücher