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C001 - Truckers Tod

C001 - Truckers Tod

Titel: C001 - Truckers Tod
Autoren: Eugen Thomass
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aufgelegt worden.
    Phil und High hatten das Gespräch mitbekommen.
    »Den sehen wir nicht wieder«, unkte Phil.
    »Wenn er in sein Verderben rennen will, sind wir machtlos. Wenn er im Lauf des Abends nicht erscheint, werden wir uns mal Sturdy vornehmen«, entschied ich.
    »Und was ist mit Richardson?«, erinnerte uns Mr. High an die Aussage von Smith.
    »Ich glaub dem Kerl kein Wort«, war meine Meinung. »Er sah, dass er sprechen musste, und alles, was er uns erzählte, angefangen von seinem Namen bis zu der Geschichte mit Richardson und dem Mann mit der Narbe, der das Diebesgut abholte, war erstunken und erlogen.«
    High wiegte den Kopf.
    »So einfach dürfen wir das nicht abtun«, meinte er.
    Plötzlich begann Brown zu reden.
    »Wenn ich nur wüsste, wo ich den Kerl schon mal gesehen habe«, stöhnte er.
    Wir fuhren hoch. Was wusste Brown über ihn?
    Brown winkte ab. »Freuen Sie sich nicht zu früh. Ich weiß nur, dass ich das Gesicht schon einmal gesehen habe. Nur wo? Ich zerbreche mir den Kopf und komme nicht drauf.«
    »Überlegen Sie der Reihe nach«, mahnte High. »Haben Sie ihn im Freien gesehen? In einem geschlossenen Raum? Auf der Straße, unterwegs in einer Gaststätte? Im Sommer, im Winter?«
    Brown dachte nach. »Es ist zum Verzweifeln. Ich sehe genau das Gesicht vor mir.«
    »Er verdächtigte Richardson, also müsste er ihn eigentlich kennen«, schaltete sich Phil ein. »Vielleicht ist er selbst Führer, ein Kollege von ihnen. Sie haben ihn in einem Hof getroffen, einer Garage.«
    Brown schrie auf. »Ein Hof – das war es! Warten Sie, ich bring es zusammen. Es muss bald ein Jahr her sein. Ein Kollege von mir fuhr mich von der Fletcher Garage nach Hause. Unterwegs musste er noch ein Paket für einen Bekannten abgeben, der in einer Garage arbeitete. Ich blieb unterdessen im Wagen. Da ging der Mann vorbei.« Brown war sichtlich erleichtert.
    »War es eine Garage, oder auch ein Transportunternehmen?«, bohrte High weiter.
    »Ich glaube schon ein Transportunternehmen. War ein ziemlich dreckiger Laden. Ihr könnt mich erschlagen, aber ich weiß den Ort nicht mehr.«
    »Macht nichts, den werden wir schon finden«, munterte ich ihn auf. »Ich glaube, wir sind ein gutes Stück weiter, wenn wir den Mann haben.«
    Wir ließen uns ein Branchenverzeichnis kommen. Wir begannen damit, die Firmen auszustreichen, die Brown so gut kannte, dass sie nicht in Frage kamen.
    Da Brown schon seit Jahren Fahrer in New York war, war das eine ganze Menge. Und doch blieben noch etwa hundert Namen übrig, die wir überprüfen mussten.
    »Können wir nicht den Freund aufsuchen, der Sie damals mitnahm?«, schlug Phil vor.
    »Der ist vor zwei Monaten gestorben.« Brown machte ein müdes Gesicht.
    Ich sah auf die Uhr. Es war sieben Uhr abends.
    »Ich glaube, wir haben das schnell geschafft« , munterte ich ihn auf. »Wir müssen ja nicht mehr, als nur kurz Vorfahren, bis Brown uns sagt, ob es diese Garage ist, oder nicht.«
    »Also macht euch auf den Weg«, empfahl uns High. »Ich werde einstweilen die Männer noch ausquetschen.«
    Wir gingen mit Brown zu meinem Jaguar und begannen unsere Tour. Eine Adresse nach der anderen strichen wir aus.
    ***
    In einer Stunde hatten wir auf diese Art und Weise etwa zwanzig Unternehmen auf unserer Liste gestrichen Die Arbeit wurde uns dadurch sehr erleichtert, dass manche dieser Firmen in einer Straße direkt nebeneinander lagen.
    An den veränderten Augen Browns erkannte ich, dass wir am Ziel waren. Mit hartem, fast bewegendem Ausdruck blickte er über die dreckigen Mauern, an denen die Reste zahlloser Plakate klebten, musterten das farblose Eisentor, auf dem Rost wie Schimmelpilz wucherte, und nickte uns zu.
    Ich wendete den Jaguar, bog in die nächste Gasse ein, und kurz darauf näherten wir uns dem Garagenhof von der entgegengesetzten Seite.
    »Ich täusche mich bestimmt nicht, das hier muss es sein.«
    Phil legte erleichtert seine Liste mit den Adressen der Unternehmen weg.
    Ich fuhr noch ein paar Yards weiter. Wir ließen den Wagen am Straßenrand stehen und gingen das Stück zurück. Die schwarzen Eisenflügel des Tors waren nur angelehnt, sodass wir ohne Schwierigkeiten eintreten konnten. Es war ein ärmlicher, verkommener Hof. Zerschlissene Reifen, eine verbeulte Motorhaube und zu nichts mehr brauchbare Metallteile lagen verstreut herum. Der Boden war vom Gewicht der Trucks, die hier ein- und ausfuhren, festgestampft und von einer schwarzen, öligen Dreckschicht überzogen. Wir gingen
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