C001 - Truckers Tod
ihre Absprachen mit der TWU, die auch von den Unternehmern Erpressungsgelder verlangte, die Arbeiter der TWA beschäftigten und die Arbeiter selbst fürchteten um ihren Frieden. Keiner der Beteiligten war bereit, ernstlich bereit, den Verbrechern das Handwerk zu legen.«
Während ich sprach, spürte ich den Unwillen der Arbeiter wie eine heiße Welle zu mir heraufschlagen. Aber wir hatten keinen direkten Beweis gegen Barker, ich war deshalb gezwungen so weit auszuholen und nichts zu vergessen. Denn den letzten, den einzig gültigen Beweis konnte uns nur Barker selbst liefern. Und das versuchte ich zu erreichen.
»Zu diesem Zeitpunkt versuchte der mit der Untersuchung betraute Beamte in seiner Verzweiflung, die Fahrer dazu zu bewegen, ihre Fahrten unter Polizeischutz durchzuführen. Barker, der zunächst ziemlich erschrocken sein mochte, erkannte schnell seine Chance. Er wies seinen Freund MacDuff an, zwei neue Fahrer einzustellen. Einer seiner Spitzel in der TWU brachte ebenfalls einen arbeitslosen Fahrer der TWU in einem befreundeten Unternehmen unter, damit die Sache unauffälliger wurde. Beide Firmen hatten, wie wir festgestellt haben, keinen Bedarf an Fahrern. Sie wurden nur eingestellt, damit sie sich nicht wie die alten Fahrer weigerten, Polizisten mit auf die Fahrt zu nehmen. Und sie taten es tatsächlich nicht, aus Angst um ihre gerade erst erworbene Stellung. Damit besiegelten sie ihren Tod und den des sie begleitenden Polizisten. Barker wollte damit erreichen, dass in Zukunft keiner der vielen Fahrer mehr Vertrauen zur Polizei hatte, oder es gar wagte, von sich aus der Polizei Mitteilungen zu machen.«
Ich wurde durch Pfeifen unterbrochen.
»Ja, genau so war es«, schrie ich ins Mikrofon. »Aber Barker erreichte damit nur das Gegenteil, nämlich dass die Polizei begann, sich besonders intensiv um die Überfälle zu kümmern. Zu diesem Zeitpunkt übernahm ich mit meinem Partner Phil Decker die Ermittlungen. Als wir Barker und der TWA unseren ersten Besuch abstatteten, war gerade eine Protestkundgebung angesetzt und Barker, durch seine Spitzel bei der TWU von unserem Kommen bereits verständigt, versuchte uns durch einen Mordversuch, den er gegen sich selbst inszenierte, zu täuschen. Keiner von uns hegte damals auch nur den geringsten Verdacht gegen ihn. Und doch war dieser Überfall sein erster und einziger grober Fehler. Denn niemand lag damals daran, ihn aus dem Wege zu räumen. Selbst der TWU nicht, auch wenn sie alle bis dahin verübten Überfälle veranlasst hätte. Aber das wussten wir damals noch nicht. Kurz darauf gelang es uns, eines der Verstecke Barkers, von denen aus er seine Überfälle verübte und die erbeuteten Waren weiter verschob, ausfindig zu machen und auszuheben. Vielleicht ahnte er damals, dass wir damit seinem Komplicen MacDuff auf die Spur kämen. Vielleicht war ihm MacDuff auch nur zu gefährlich geworden. Deshalb brachte er MacDuff um und steckte auch noch die Fletcher-Garage in Brand.«
Eine Gruppe von Arbeitern hatte sich in meiner Nähe zusammengerottet und ihre drohenden Blicke waren mir nicht entgangen. Jetzt riefen sie zu mir herauf. »Das sind Hirngespinste von euch Eierköpfen. Barker ist unschuldig. Jagt lieber die Gangster und beschuldigt nicht den letzten anständigen Menschen, der sich um uns kümmert.« Sie schrien wild durcheinander, und ich spürte den von Alkohol durchsetzten Hauch ihres Atems in der Nase. Ich blickte mich um, und sah die Besatzungen der Streifenwagen bereit einzugreifen, wenn es eine Auseinandersetzung geben sollte. Das gab mir Mut weiterzumachen.
»Als Barker MacDuff erledigt hatte, versuchte er mit allen Mitteln, den Verdacht auf Sturdy zu lenken. Es hätte nicht viel gefehlt und es wäre ihm gelungen. Hätte Barker damals geahnt, dass Mr. Richardson, der TUA-Vorsitzende alles in seiner Macht stehende unternahm, um unsere Nachforschungen von Washington aus zu unterbinden, er hätte sein Spiel geschickter weitergespielt, und wahrscheinlich auch gewonnen. Um uns zu veranlassen, Buck Sturdy zu verhaften, rief Barker mich zunächst im FBI an und erzählte, er hätte belastendes Material gegen Sturdy, müsste aber zunächst noch zu ihm selbst. Jeder vernünftige Mensch, der Buck Sturdy mehrere Morde zutraut, wäre mit belastendem Material überall hingefahren, nur nicht zu ihm selbst. Dennoch glaubten wir damals noch an Barkers Ehrlichkeit. Als er sich nicht mehr bei uns meldeten, wir ihn also in Sturdys Händen vermuten mussten, geschahen zwei
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