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C14-Crash

C14-Crash

Titel: C14-Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blöss / Niemitz
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Unterstellung, daß der Un-
    terschied zwischen dem ermessenen bzw. errechneten C14-Alter und dem hi-
    storischen Alter nur Prozentpunkte ausmache und man deswegen eben von ei-
    8. Verwässerung statt Verbesserung – noch mehr Fehler!
    319
    ner Korrektur im Sinne der Verbesserung eines ohnehin schon »guten« Wer-
    8.8 Unter dem
    Deckmantel drasti-
    tes sprechen darf, ist ungerechtfertigt. In diesem Sinne können etliche hier be-
    scher Datierungs-
    unsicherheiten
    sprochenen »Korrekturen« ebenfalls kaum als Verbesserungen gelten, son-
    konnte jahrzehnte-
    lang an einer C14-
    Chronologie für
    dern sind mindestens als Berichtigungen anzusprechen. Daß die Summe aller
    Baumringsequen-
    zen gearbeitet
    Berichtigungen nur noch zu einer Verwässerung der Datierung führt, kommt
    werden, die an der
    Gleichförmigkeit
    in dem Titel dieses Kapitels 8 prägnant zum Ausdruck. Weiterhin ist die Kali-
    der natürlichen
    Randbedingung
    brierung (bei konstanter meßtechnischer Bemühung) mit dem Problem expo-
    orientiert war. Die
    heute gebräuchli-
    nentiell wachsenden Fehlers bei Abnahme der Restaktivität konfrontiert, was
    chen Kalibrierkur-
    ven sind von die-
    angesichts des hier aufgeworfenen grundsätzlich höheren Fehlers der zu kali-
    ser Vorgehens-
    weise geprägt und
    brierenden Messung selber sehr schnell zu inakzeptablen Absolutdatierungen
    stellen keine
    glaubwürdige
    führt.
    Chronologie der
    atmosphärischen
    Isotopenzusam-
    mensetzung dar.
    320
    C14-Crash
    9. Der radiometrische Tunnel – Kalibrieren? So nicht!
    9.1 »Kalibrierkurven«: Mißverständnisse durch Umwege
    Der Nimbus der C14-Methode beruht auf der Illusion, daß sich die Altersan-
    gabe für eine organische Probe direkt aus ihrer im Labor gemessenen Radio-
    aktivität ableiten läßt. Doch die C14-Methode kann solche Zeitangaben nicht
    aus einem Wert gewinnen, sie benötigt dazu derer zwei:
    1) Restaktivität: Der erste Wert A(t) ergibt sich aus der Messung der aktuel-
    len C14-Konzentration27.
    2) Startaktivität: Der zweite Wert A(t’) ergibt sich aus der Kenntnis der ur-
    sprünglichen C14-Konzentration, des Anteils von C14 am Gesamtkohlen-
    stoff also, der im Moment des Stoffwechselendes bzw. des Todes des be-
    trachteten Organismus vorlag. Die sogenannte Startaktivität gilt zugleich
    als Abbild der seinerzeit herrschenden Radioaktivität des atmosphärischen
    C14.
    Nur unter Kenntnis beider Werte erlaubt die Formel IX.1 (in Kapitel 9.5)
    auch die Berechnung der Zeit, die zwischen heute (t) und dem Todeszeitpunkt
    (t’) des Organismus verstrichen ist. Da die Startaktivität aber grundsätzlich
    unbekannt ist, kann die C14-Methode die Bestimmung des Alters einer orga-
    nischen Probe nicht durch Berechnungen erwirken, sondern nur durch den
    Vergleich ihres C14-Datums mit denen bereits absolutdatierter anderer Pro-
    ben. Sie muß fragen, welche Proben bekannten Alters dieselbe C14-Aktivität
    aufweisen wie die zu datierende Probe. Altersbestimmung ist also keine Frage
    der Umrechnung gemessener C14-Aktivitäten, sondern die einer Synchroni-
    sierung anhand von Übereinstimmungen in der C14-Aktivität verschiedener
    Proben, von denen eine bereits ein Datum besitzen muß.
    Ohne Kenntnis der C14-Aktivität der Probe zum Zeitpunkt ihres Todes
    reicht die Information über die aktuelle Restaktivität der organischen Probe
    nur dazu aus, den zeitlichen Verlauf der Radioaktivität in der Probe zu rekon-
    struieren: Man weiß, welche Radioaktivität jeweils zu welchem Zeitpunkt in
    der »Vergangenheit« in der Probe geherrscht, nicht aber, wann ihr Stoffwech-
    sel tatsächlich aufgehört hat. Die gewünschte Angabe über den Todeszeit-
    punkt bzw. den Zeitpunkt des Stoffwechselendes ergibt sich erst aus der
    Übereinstimmung dieses zurückgerechneten Verlaufs innerhalb des betrachte-
    27
    Es sei an dieser Stelle erneut betont, daß der Begriff »C14-Konzentration« von uns im
    Sinne des Anteils des C14-Isotops am Gesamtkohlenstoff, also des C14/C12-Verhältnisses
    gebraucht wird (vgl. auch die Bemerkung im Kapitel 1.1 auf Seite 19).

    9. Der radiometrische Tunnel – Kalibrieren? So nicht!
    321
    Beschreibung für Bild 9.1 auf den folgenden beiden Seiten
    322
    C14-Crash
    9.1 Vom C14-Meßwert ...
    Am Ende jeder Prozedur im C14-Labor steht die alles entscheidende Frage: Wie
    wird ein C14-Meßwert in ein Absolutdatum umgewandelt? Die Grundlage dieses
    Vorganges bildet eine ausreichende Anzahl gemessener Restaktivitäten A(t) von
    Proben, deren

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