C14-Crash
ausgegangen wurde.
starken Verschie-
bungen der C14-
Wenn für die Erstellung der europäischen Eichenchronologien nun Vorda-
Konzentration in
der Atmosphäre
tierungen durch C14-Daten und tentative Absolutdatierungen durch einen
führen müssen.
Hätte sie diese
Vergleich der C14-Muster mit denen aus Amerika in Anspruch genommen
eingehend analy-
siert, statt sie bei-
wurden (Bild 4.7 ), dann kann davon gesprochen werden, daß alle wesentli-
seite zu schieben
bzw. zu ignorieren,
chen Baumringchronologien von den fundamentalen Schwächen der C14-Me-
wäre ihr eine Vor-
reiterrolle bei dem
thode infiziert worden sind. Wie dringend die Dendrochronologie einerseits
Prozeß des Wan-
dels unseres Na-
auf Datierungshilfe angewiesen ist, und welche Probleme daraus andererseits
turbildes zugekom-
men, der sich seit
erwachsen, verdeutlicht das Bild 4.8 . In dem Bild 4.9 werden die zuvor ge-rund 20 Jahren ab-
zuzeichnen be-
trennt aufgeführten Hilfestellungen zwischen C14, Dendrochronologie und
ginnt.
Geschichtswissenschaft zusammengefaßt und lassen den Zirkelschluß bei der
Verwendung von C14 erkennen:
! Die Geschichtswissenschaft legitimierte – in der entscheidenden Anfangs-
phase der C14-Methode – die konsequente Ummünzung des Aktualismus
in ein Bild quasi-konstanter C14-Verhältnisse in der Atmosphäre.
! Die auf dieser Voraussetzung errichtete Bristlecone-Pine-Chronologie lie-
ferte die radiometrische Blaupause für alle Europäischen Eichenchronolo-
gien.
! Die Europäischen Eichenchronologien liefern nunmehr den fälschlicher-
weise als »unabhängig« bezeichneten Maßstab zur Kalibrierung von C14-
Daten für die Geschichtswissenschaft.
152
C14-Crash
4.4 C14-Datierung – Geben und Nehmen
Auf folgende Hilfestel ungen war die C14-Methode von Anfang an bzw. alsbald
nach Entdeckung der Ungültigkeit des Fundamentalprinzips angewiesen:
! »Altägyptische Absolutdaten zur Initialverifizierung des Fundamen-
talprinzips«: In seiner berühmten »Curve of Knowns« von 1949 (Bild 6.8 ) führte W.F. Libby historisch datierte Proben aus 5.000 Jahren auf, deren C14-Daten seine Annahme von der Invarianz der atmosphärischen C14-Konzen-
tration bestätigen sollten.
4. Autopsie – Todesursachen einer Methode
153
! »Aktualismus als notwendige Voraussetzung für die Legitimation
des Fundamentalprinzips« : Der Aktualismus galt als so blendend
bestätigt, daß weder der fast sichere Irrtum bei der Aufstel ung des Simultani-
tätsprinzips – gleichzeitig lebende Organismen sol en gleiche C14-Konzentra-
tion aufweisen – noch die starke Streuung bei den einzelnen archäologischen
Proben ihn von einer Erfolgsmeldung abhalten konnten.»Kalibrierung mit Hil-
fe der Bristlecone-Pine-Chronologie«: Wer es wol te, benutzte die seit 1965
veröffentlichten Kalibrierkurven mit der Konkordanz zwischen Baumringalter
und C14-Alter; wer nicht, der verwies auf die Meßfehler der beteiligten La-
bors oder auf die Probleme bei der Übertragung auf Europa. Sowie die euro-
päischen Chronologien fertig waren, wurde die Bristlecone-Pine-Chronologie
sang- und klanglos aus dem Verkehr gezogen.
! »Kalibrierung mit Hilfe der europäischen Eichenchronologien« : Die
europäischen Eichenchronologien gelten heute als Kalibrierstandard. Daß sie
ihre Urgestalt über C14-Mustervergleich (»wiggle-matching«) mit der Bristle-
cone-Pine-Chronologie erhalten haben, ist entweder unbekannt, oder wird in
seiner Relevanz bestritten.
Wenn akzeptiert wird, daß die Kalibrierung eines C14-Datums als Leistung der-
jenigen Chronologen anzusehen ist, die den Maßstab für die Umrechnung erstel t
haben, dann sind nur noch folgende Leistungen der C14-Methode zu nennen:
! »Quasi-Absolutdaten an die Bristlecone-Pine-Chronologie« : Zur
Zeit der Erstel ung der Bristlecone-Pine-Chronologie gab es nur das Model
der Quasikonstanz der atmosphärischen C14-Konzentration. Auf dieser Basis
wurden die C14-vermessenen Baumringsequenzen angeordnet und unter Pla-
zierung hypothetischer Fehlringe nach und nach dendrochronologisch syn-
chron gemacht. So konnten bereits Kalibrierkurven ausgegeben werden, als
die dendrochronologische Verifizierung noch gar nicht abgeschlossen war:
Man wußte ohnehin, wo die Sequenz hingehörte.
! »Tentative Relativdaten an die europäischen Eichenchronologien« :
Die Geschichte der europäischen Eichenchronologien ist eine Geschichte
permanenter C14-Datierung. Die Daten
Weitere Kostenlose Bücher