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C14-Crash

C14-Crash

Titel: C14-Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blöss / Niemitz
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Vordatierung der zuzuordnenden Teilsequenzen
    entschied.)
    Die an die Jetztzeit angeschlossene Chronologie wuchs in der historisch
    gut bezeugten Zeit quasi mit jeder gefundenen Baumprobe, solange diese mit
    anderen unabhängig datierbaren Funden vergesellschaftet war und als brauch-
    bar im dendrochronologischen Sinne ausfiel. Eine Probe ohne Vordatierung
    synchronisieren zu wollen, bedeutete eine Sisyphusarbeit und wurde folge-
    richtig so weit es eben ging vermieden. Wir haben uns anläßlich der Diskussi-
    on dendrochronologischer Synchronisierungen immer gefragt, wie groß ei-
    gentlich das Verhältnis ist zwischen »schlechten«, d.h. von ihren abweichen-
    den Eigenschaften her unsynchronisierbaren und entsprechend »guten«
    Baumringsequenzen, wobei natürlich nur letztere dann zu den »schwimmen-
    den« Teilkalendern zusammengefügt wurden. Je mehr Baumringsequenzen
    am Ende als unbrauchbar übrig bleiben, desto dringlicher stellt sich die Frage,
    wie groß eigentlich die Wahrscheinlichkeit ist, daß die verwendeten Baum-
    ringsequenzen rein zufällig gepaßt haben?
    Es war von Anfang an klar und in der Literatur auch immer wieder er-
    wähnt, daß die C14-Methode die alles entscheidende Rolle bei der Vorsortie-
    rung und Vorplazierung der »floating chronologies« in der gesamten Zeit
    vom Beginn des Postglazial bis mindestens zur Römerzeit spielte. Da C14
    und Dendrochronologie Arm in Arm gingen und gehen, mußte ein Angriff auf
    C14 auch von der Dendrochronologie als Kampfansage verstanden werden.
    5. Tagebuch einer Enthüllung
    177
    Wir machten die Erfahrung, daß die Dendrochronologie nach Komplettierung
    5.3 Unsere ent-
    scheidenden Fra-
    der Baumringchronologien, d.h. nach dem Schließen aller Lücken zwischen
    gen lauteten: 1.
    Aufgrund welcher
    den schwimmenden Teilchronologien durchaus bereit war, die C14-Methode
    Ursachen sollte
    sich das Vorzei-
    chen der Steigung
    wieder fallen zu lassen. Jegliche methodische Schwierigkeiten, die der C14-
    der Kalibrierkurve
    umdrehen können
    Methode nachzuweisen sei, färbe nicht auf die Dendrochronologie ab, da die-
    – wieso kann ein
    tatsächlich jünge-
    se am Ende ausschließlich mit immanenten Methoden gearbeitet habe. Die
    rer Ring ein höhe-
    res C14-Alter auf-
    Dendrochronologien seien nicht »C14-kontaminiert«.
    weisen? – und 2.
    aufgrund welchen
    Diese Argumentation seitens der Dendrochronologen überzeugte uns am
    Effektes soll sich
    in der Kalibrierkur-
    Ende nicht. Es waren schließlich etliche Fehler bei der Synchronisierung be-
    ve ein steilerer
    Verlauf als der der
    kannt geworden, die korrigiert werden mußten. Die bekanntgegebenen Syn-
    Winkelhalbierende
    ergeben? 3. Wel-
    chronlagen können von Außenstehenden nicht überprüft werden, da das zu-
    che quantitativen
    Veränderungen im
    grundeliegende Material nicht veröffentlicht wird. Dendrochronologen waren
    Vergleich zu den
    stationären Ver-
    sich untereinander teilweise in den verwendeten Methoden nicht einig. Und
    hältnissen müssen
    sich dazu erge-
    die Methoden, wie die regional gewonnenen Chronologien dann am Ende eu-
    ben?
    ropaweit abgeglichen wurden, hatte nichts mehr mit den Methoden zu tun, die
    5.4 Warum be-
    dient sich die
    Dendrochronologie
    für den Umgang mit einzelnen Baumproben aus demselben Wuchsgebiet an-
    überhaupt einer
    Hilfswissenschaft
    erkannt waren, weshalb mindestens hier zusätzliche Hilfe in Anspruch ge-
    wie der C14-Me-
    thode, wenn diese
    nommen worden sein mußte.
    am Ende doch
    nichts zum Ergeb-
    Das war uns am Beginn unserer Untersuchung alles nicht bekannt. Des-
    nis beigetragen
    haben soll?
    halb beschränkten wir uns auf eine einfache Frage, die mit unserem Anfangs-
    befund zusammenhing: Wenn die C14-Aktivität für Baumringe, die aufs Jahr
    genau passen mußten, schon immer so geschwankt hatte wie in den letzten
    500 Jahren, wie sollte eine radiometrische Vordatierung dann praktisch funk-
    tionieren? Wir erkannten an dieser Stelle, daß aus der Not eine Tugend ge-
    macht worden war, indem die Schwankungen nunmehr anerkannt, zugleich
    aber als an allen Orten der Erde simultan auftretend angenommen worden wa-
    ren (Simultanitätsprinzip) und damit letztlich sogar als zusätzliches Mittel der
    Synchronisierung herangezogen werden konnten.
    5.6 Der »Längeneinwand« und seine Schwäche
    Natürlich überprüften wir parallel zur Einkreisung des entscheidenden Hebels
    an der C14-Methode mögliche Argumente gegen unseren Ansatz. Wir formu-
    lierten

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