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Cachalot

Cachalot

Titel: Cachalot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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erwarte nicht, daß Sie Mitgefühl mit mir haben. Ich erwarte nur, daß Sie das verstehen. Ich stehe in der Mitte zwischen dem Durchschnittsbürger, den das alles nicht interessiert, solange der Warenfluß nicht unterbrochen wird. Ferner bin ich zuallererst einer dritten Partei verantwortlich, nämlich der Regierung des Commonwealth selbst.
    Meine Sympathien liegen bei der ersten Gruppe, meine Gedanken bei der zweiten, und meine Loyalität bei der letztgenannten. Dies ist ein Problem, dem niemand von Ihnen ausgesetzt ist. Ihnen wird jegliche materielle Unterstützung zuteil werden, die Sie verlangen, wenn ich Sie auch bitten würde, in diesen Wünschen etwas zurückhaltend zu sein. Große neue Konzentrationen wissenschaftlicher Instrumente könnten die Aufmerksamkeit unserer bis jetzt noch hypothetischen menschlichen Killer auf sich ziehen.
    Sie werden in Ihrer Arbeit völlige Freiheit haben. Ich hoffe aufrichtig, daß Sie mich nicht enttäuschen werden.«
    Cora ertappte sich dabei, wie sie Hwoshien trotz seiner Formalität, einer Formalität, die an Feindseligkeit grenzte, zufriedenstellen wollte. Er löste in anderen den Wunsch aus, ihn zufriedenzustellen. So, wie man sich bemüht, besorgte Eltern zufriedenzustellen.
    Ob er ein Mechanismus war, ein Roboter? Es war schon gelegentlich vorgekommen, daß das Commonwealth anstelle organischen Personals Roboter untergeschoben hatte. Nein, entschied sie, er konnte keine Maschine sein. Ein Roboter in einer solchen Position hätte mehr Wärme und Freundlichkeit an den Tag gelegt. Hwoshien war zu mechanisch, um mechanisch sein zu können.
    »Wir werden unser Bestes tun.« Rachael begann ungehalten zu werden, und das war an ihrem Ton zu merken. Cora wußte, daß ihre Tochter außerstande war, sich für irgend etwas, mit Ausnahme ihres Neurophons, länger als eine halbe Stunde zu interessieren.
    Hwoshien sah sie einen Augenblick lang an und drehte sich dann scharf um und winkte ihnen, ihm zu folgen. »Kommen Sie hierher!«
    Cora und die anderen folgten ihm zu den Docks. Er geht wie ein Thranx, überlegte sie. Steif und aus den Gelenken heraus.
    Die Türen waren jetzt zum Stillstand gekommen. Zwischen dem Boden und der Unterkante der Tür war eine drei Meter breite Spalte freigeblieben. Sie gingen eine Rampe hinauf. Dann standen sie am Rande einer braunen Wand aus poliertem Duralum, gegen die unablässig die Wellen anrollten. Die Tragflächenboote waren schon lange abgefahren, und die Ferne hatte ihr schwaches Wimmern verschluckt. Hwoshien stellte den linken Fuß auf die niedrige Flanke, die an das Dock grenzte, stützte die linke Hand auf die Hüfte und deutete mit der rechten nach draußen.
    »Sehen Sie dort hinaus, Besucher!« Sein Finger strich über den Horizont. »Sehen Sie ganz scharf hin. Sie können in jede beliebige Richtung reisen, und werden wahrscheinlich diese Welt umschiffen, ohne je Land zu sehen. Das Land von Cachalot liegt unter seinen Wellen, unter einer flüssigen, instabilen Atmosphäre, die wir gerade erst anfangen zu begreifen. Der Mensch ist immer noch eher im instellaren Raum zu Hause als in dem Medium seiner Geburt. Dies ist für die Geschöpfe, die sich hier entwickelt haben, das Zuhause, ebenso wie für die cetaceanischen Siedler, aber für uns hier auf Mou’anui oder jene, die draußen auf den schwimmenden Städten leben, kann es das nie sein.
    Wir leben hier, weil man uns hier duldet. Wenn wir auch aus den Meeren der Erde hervorgetaumelt sind, sind diese Meere immer noch nur Orte, die wir besuchen.« Er nahm den Fuß vom Flansch und sah sie der Reihe nach mit durchbohrendem Blick an.
    »Ich lebe jetzt seit sechsunddreißig Jahren auf Cachalot. Und immer noch komme ich mir wie ein Fremder vor. Ich fühle mich in meinen Lebensumständen wohl und in meinem erwählten Beruf sicher. Wenn das nicht der Fall wäre, hätte man mich nie zum Residierenden Kommissar gemacht. Aber zu Hause?« Er schüttelte den Kopf, eine kleine, gemessene Bewegung. »Das ist etwas, was ich hier nie sein kann. Obwohl es Leute gibt, die anders zu empfinden behaupten. Sie sagen, ich denke nicht nach der Art von Cachalot. Sam ist einer von jenen Leuten.«
    Der Offizier schien sich in seiner Haut nicht wohl zu fühlen.
    »Schon gut, Sam. Ich will Sie damit keineswegs kritisieren. Sie wissen, was ich meine.«
    Mataroreva nickte. Wieder hatte Cora jenes zuckerwattehafte Gefühl, daß hier etwas sehr Wichtiges ausgesprochen wurde, das sie nur nicht begriff.
    »Selbst Sam kann hier

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