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Cachalot

Cachalot

Titel: Cachalot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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klein, aber sie beeinträchtigt immerhin die Profite der großen Konzerne, weil sie die teuren Orbitalfabriken umgehen. Es hat also immer Eifersucht zwischen den Schiffsleuten und den Bewohnern der schwimmenden Städte gegeben.«
    Cora spießte ein Stück zartes weißes Fleisch auf und meinte, während sie daran kaute: »Würde man sie nicht sehr leicht entdecken? Würde es nicht auffallen, wenn die Produktion irgendeines Schiffes plötzlich anstiege?«
    Mataroreva schüttelte den Kopf. »Sie brauchen nicht via Mou’anui oder irgendeinen der anderen Atollstützpunkte zu versenden. Ein Shuttle könnte irgendwo auf Cachalot landen und voll beladen mit Ware oder Rohmaterial wieder starten.«
    »Teuer«, meinte Hwoshien, »aber wenn man mit den Produkten und der Beute einer ganzen Stadt dafür zahlen könnte, wäre so etwas sofort profitabel. Und die dort wohnende Bevölkerung einfach zu vernichten, wäre die beste Möglichkeit, solche Piraterei zu tarnen.
    Wirtschaftlich betrachtet ist es möglich. Man würde meinen, die Gefahr, die darin liegt, würde größer sein als die möglichen Profite. Aber es gibt Leute, die sich solche Dinge nicht sehr gründlich überlegen, und die für Mord und Vernichtung wenig Rechtfertigung brauchen.
    Wir haben tatsächlich die Schiffsleute gründlich befragt. Aber Sie müssen auch verstehen, daß die existierende Rivalität uns darin hindert, offen Anklage zu erheben, solange wir diese Anklage nicht mit unwiderlegbaren Fakten untermauern können. Wir können es uns nicht leisten, einen großen Teil der Bevölkerung dadurch zu verärgern, indem wir eine Anklage gegen sie erheben, die vielleicht gar nicht zutrifft. Es können auch Kräfte außerhalb des Planeten eingeschaltet sein. Den AAnn, beispielsweise würde es das größte Vergnügen bereiten, auf jeder Commonwealth-Welt Chaos zu säen und zu fördern.
    Aber wie ich schon sagte, das ist nicht Ihr Problem. Lassen Sie mich wissen, was für Gerät Sie brauchen, und Sam wird dafür sorgen, daß man es Ihnen zur Verfügung stellt. Es wird dann dem Commonwealth-Konto belastet. Die Frage Ihrer persönlichen finanziellen Entschädigung ist, wie ich glaube, vor Ihrer Abreise nach Cachalot geklärt worden.«
    »Sie sagen, Sie möchten, daß der Zweck unserer Anwesenheit hier geheim bleibt?« fragte Rachael.
    »Man wird Sie als Spezialisten behandeln, die uns besuchen, um sich mit typischen kommerziellen Entwicklungsmöglichkeiten zu beschäftigen. Es ist nicht ungewöhnlich, solche Besucher mit einer Leibwache zu versehen. Es sollte also niemand etwas dazu zu sagen haben, daß Sam bei Ihnen ist.« Er starrte auf seinen Teller. »Diese Vernichtung muß ein Ende haben. Das ist schlecht für unser Leben und schlecht für das Geschäft.«
    Sie aßen schweigend und kamen schließlich zu einem Dessert, das, wie Mataroreva ihnen mitteilte, aus den geleerten Eingeweiden eines runden Geschöpfes zubereitet war, das etwa die Größe seiner Faust hatte. Die Substanz war mit giftigen Stacheln bedeckt und mußte vor dem Servieren entsprechend behandelt werden, weil sie sonst absolut tödlich war. Diese Behandlung war jedoch sehr wirksam, und von Todesfällen, die auf den Verzehr dieser Delikatesse zurückzuführen waren, war nichts bekannt. Falls er damit versuchte, Cora zu ärgern, hatte er sich das falsche Opfer ausgesucht. Sie hatte schon viel bizarrere Produkte einiger Ozeane gegessen. Die durchsichtige Gelatine war kühl und erinnerte im Geschmack an Granatäpfel.
    Aber Rachael verdarb die Schilderung den Appetit. So mußte Cora auch noch den Teller ihrer Tochter leeren. Sie verspeiste gerade den letzten Löffel der zweiten Portion, als Merced leise fragte: »Was ist mit den Walen?«
    »Was soll mit den Walen sein, Mr. Merced?« Hwoshien paffte zufrieden an einem Duftstäbchen.
    »Sie sind intelligent und lieben die Menschheit nicht sonderlich. Könnten sie nicht eine Stadt vernichten?«
    »Sicher könnten sie das«, schrie Mataroreva, »aber weshalb sollten sie?« Als er bemerkte, welche Wirkung sein wilder Ausruf auf Cora und Rachael hatte, verfiel er wieder in seinen jungenhaften Ton. Aber was mit der Angabe seines Berufes begonnen hatte, führte sein unerwarteter Ausbruch zu Ende. Der Mantel der Unschuld, den Cora ihm verliehen hatte, war für immer verschwunden.
    »Das könnten sie«, sagte er wieder etwas ruhiger, »wenn sie einen Anlaß dazu hätten und wenn sie sich hinreichend organisieren könnten. Vergessen Sie nicht, daß jede schwimmende

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