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Cadence Jones ermittelt - Davidson, M: Cadence Jones ermittelt

Cadence Jones ermittelt - Davidson, M: Cadence Jones ermittelt

Titel: Cadence Jones ermittelt - Davidson, M: Cadence Jones ermittelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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… Ich hab es schon gewusst .«
    Ich warf ihm einen vernichtenden Blick zu, aber dagegen war George immun. Er hatte schon zu viele kassiert, unter anderem von meinen Schwestern. Alles glitt von ihm ab, so wie das Wasser von einer Gans. Oder Blut von einem Spiegel.
    »Und immer draußen liegen gelassen, sodass sie schnell gefunden wurden. Der Fall liegt in unserer Zuständigkeit, weil er die Staatsgrenze überquert hat.«
    George schnaubte. »Mensch, danke. Das habe ich schon gewusst.«
    Netter Versuch, George! Aber du wolltest das Wesentliche hören, und das kriegst du nun auch. Ich leierte die Liste der Opfer herunter. »Drei Leichen in Minot, North Dakota. Drei weitere in Des Moines. Du erinnerst dich an Des Moines … «
    George drückte seinen Nasenrücken und seufzte. »Ja, leider. Alles, was ich an Klamotten mitgenommen hatte, hat nach unserer Rückkehr wie Schweinedung gestunken. Ich hasse dieses Scheiß-Iowa. Das ist doch kein Staat, sondern ein Irrenhaus für Schweinefarmer.«
    »Na, darüber weißt du vermutlich mehr als ich«, erwiderte ich grinsend. »Also erinnerst du dich wieder: Das ist doch wunderbar! Du entsinnst dich – wie ich hoffe – auch, dass wir den Tatort in Des Moines zu bearbeiten hatten, Stunden mit der Ortspolizei verbracht und alle möglichen Leute befragt haben … «
    »Ja, und zwar Idioten, und zwar völlig umsonst. Des Moines war eine Sackgasse. Des Moines liegt völlig hinterm Mond.«
    Er hatte recht, deswegen fuhr ich rasch fort. »Drei weitere Opfer in Pierre.«
    »Wo es noch schlimmer gestunken hat als in Des Moines.«
    »Wenigstens weißt du immer, wo deine Prioritäten liegen. Und jetzt ist er also in Minneapolis. Du und ich … «
    »Wir werden uns eines schönen Tages gegenseitig umbringen.« Er seufzte.
    »… sind zur Stelle«, schloss ich.
    »Du meinst, du und ich und Shiro und … «
    »Sprich ihren Namen nicht aus!« Ich kreischte geradezu. Das Letzte, was wir im Augenblick gebrauchen konnten, war, dass sie auftauchte.
    »Wer ist sie denn? Voldemort? Herrgott.« George tat so, als wische er sich die Wange ab. »Ist ja gut, beruhige dich. Sag es doch einfach, ohne mich dabei anzuspucken.«
    »Cadence!« George und ich fuhren herum und sahen Officer Lynn Rivers auf uns zukommen. Sie war das typische maisgefütterte, weizenblonde Mädel vom Lande (tolles Haar! umwerfende blaue Augen! und die Beine erst!). Sicherlich war ich nicht die Einzige, der auffiel, wie vollkommen Rivers ihre Uniform ausfüllte. Das kurze Haar wehte im Wind und verdeckte ihre Augen, und für einen Augenblick wirkte sie wie eine Wikingermaid auf dem Weg zum Fjord. Eine Wikingermaid mit einer Pistole. Es sah aus, als erschaffe sie im Gehen ihren eigenen Fjord.
    George jedenfalls musste sich Mühe geben, nicht in seinen Kaffee zu sabbern. »Gut, dass Sie mich gehört haben«, begann Lynn. »Könnte das der böse Bube aus Pierre gewesen sein?«
    »Ich fürchte ja. Und aus Des Moines.«
    »Genug von diesem scheißdämlichen Des Moines«, quengelte George. »Iowa! Der langweiligste Staat in der Union! Seine Blume ist eine Rose. Eine rosa Rose.«
    Lynn sah ein wenig verblüfft drein, ganz im Gegensatz zu mir, die ich an diese Tiraden gewöhnt war. Ich konnte sogar genau voraussagen, was nun als Nächstes käme.
    »Und der Staatsvogel ist ein Kanarienvogel! Der Gänseblümchensamen und Traubenkraut frisst. Und der Staatsbaum ist die Eiche. Eine Eiche! Wollten die mich zu Tode langweilen, dadurch dass sie so scheißlangweilige Sachen als Wahrzeichen gewählt haben?«
    »Ja«, stimmte ich ihm zu, »denn das war allein gegen dich gerichtet, George.«
    »Tja« – er zuckte die Achseln – »das ist es ja immer.«
    Was er leider vollkommen ernst meinte. Die arme Lynn stand gerade mal zehn Sekunden bei uns und wünschte sich gewiss sehnlichst, immer noch im Verkehr festzustecken.
    Wir gaben uns die Hand. Ihre war sehr klein, und ich hatte mich schon oft gefragt, wie sie es schaffte, den Abzug ihrer Beretta M9 zu betätigen. Ich war aber sehr erleichtert, dass sie nicht mehr die 38er benutzte – nach dieser scheußlichen Geschichte mit dem scheinbar so harmlosen Zahnarzt, der es liebte, die linken Arme seiner Freundinnen in seinen Mülleimer zu rammen.
    Lynn hatte ihn mit der 38er beschossen, bis sie keine Munition mehr hatte, und daraufhin hatte meine jüngere Schwester … also, was sie wirklich getan hat, weiß ich nicht mehr so genau, und Lynn war zu dem Zeitpunkt bereits bewusstlos. Aber jedenfalls hat Dr.

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