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Cäsars Druide

Titel: Cäsars Druide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cueni Claude
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um deine Gesundheit sorgen.«
    »Ist das alles?«
    »Nein …, er war auch … auf der Suche nach zwei neuen Sklaven. Er sagte, er habe seine zwei besten Sklaven verloren.«
    »Jaja«, murmelte ich, »die Toten sind im nachhinein immer die besten. Sie waren bestimmt dreisprachig, die besten Wagenlenker Roms und konnten Sand in Gold verwandeln.«
    »Woher weißt du das?« scherzte Niger Fabius.
    Ich winkte ungeduldig ab. »Ich habe einen Vertrag unterschrieben. Bei Verlust kriegt er für jeden Sklaven neunhundert Sesterzen!«
    »Vierhundertfünfzig Silberdenare!« empörte sich Niger Fabius.
    »Na ja«, murmelte ich zähneknirschend, »ich habe wirklich einen Haufen Geld in den Sand gesetzt. Ich frage mich, ob mein Götterrudel da oben geschlafen hat.«
    Wanda zog ein langes Gesicht. Sie war mein einziger Besitz. Aber ich bezweifle, daß Kretos sie mir für neunhundert Sesterzen abgekauft hätte. Wenn ich nirgends einen Kredit aufnehmen konnte, konnte ich mich auch gleich in die Sklaverei verkaufen. Ich war Kretos ausgeliefert. Ich war richtig sauer auf meine Götter.
    »Sag mal, wie viele Tage habe ich eigentlich geschlafen? War die keltische Delegation bereits wieder hier?«
    »Du hast sechs Tage geschlafen, Herr«, antwortete Wanda. Ihre Stimme klang traurig.
    »Das bedeutet, daß die Helvetier morgen wieder vorsprechen. Falls Cäsar Wort hält.«
    »Ja«, entgegnete Niger Fabius, »morgen muß Cäsar Farbe bekennen. Ich bin gespannt, wie er sich aus der Affäre ziehen wird.«
    »Mit rund fünfzigtausend Soldaten dürfte das kein Problem sein.«
    »Sie sind in Eilmärschen unterwegs«, brummte Niger Fabius, während er einen Hühnerknochen abnagte. Lucia stand bereits neben ihm. Sie hatte ihre triefende Schnauze auf sein Knie gelegt und wartete geduldig, daß er sich ihrer erbarmte. Offenbar hatte er sie in den letzten Tagen verwöhnt.
    »Sie ist nicht von deiner Seite gewichen, Korisios. Erst als du nach drei Tagen zum ersten Mal getrunken hast, hat sie auch uns wieder wahrgenommen. Da wußten wir, daß du gesund wirst.«
    Wanda lächelte gequält. Mir wurde bewußt, daß sie die ganze Zeit über schwer gelitten hatte. Und jetzt haderte sie wohl mit dem Schicksal, weil sie befürchtete, in die Sklaverei verkauft zu werden. Ich lächelte, als wollte ich ihr sagen, daß alles in Ordnung sei.
    »Lucia ist ein göttlicher Hund«, sagte Wanda stolz, »deshalb wußte sie, daß die Götter entschieden hatten, Korisios leben zu lassen.«
    Niger Fabius lächelte höflich. Er wollte nicht widersprechen. Für ihn zählte nur, daß ich überlebt hatte. Es war offenbar einfacher, sich als Druide auszugeben, als einer zu sein.
    Silvanus betrat das Zelt. »Seid gegrüßt, Barbaren«, scherzte er und nahm meine Anwesenheit erfreut zur Kenntnis. »Wie ich sehe, hat dich die Totenwelt wieder ausgespuckt.«
    »Ja, Silvanus, sie baten mich, später wieder mal vorbeizuschauen. Ich habe dich übrigens neulich nachts am Flußufer vermißt. Ich wurde mit einem Pfeilhagel empfangen.«
    »Ach, diese Allobroger«, schimpfte Silvanus etwas gekünstelt, »man kann sie keinen Augenblick aus den Augen lassen. Stell dir vor, vor ein paar Tagen fanden wir drei abgetrennte Köpfe der vierten Kohorte am Ufer. Sie waren auf Pfählen aufgespießt, die jemand ins Flußufer gerammt hatte.«
    »Sieht nach einem Götteropfer aus«, sagte ich scheinheilig.
    »Wenn du mich fragst, waren das die Allobroger!«
    Ich zuckte die Schulter. Insgeheim genoß ich das Gefühl, diesen Allobrogerführer derart eingeschüchtert zu haben, daß er meinem Befehl gefolgt war. Wenn Cäsar Gallien erobern wollte, mußte er wohl zuerst alle Druiden aufhängen.
    »Aber wegen dieser Geschichte bin ich nicht hier. Aulus Hirtius und Gaius Oppius haben sich Sorgen um dich gemacht. Sie scheinen dich zu mögen. Ich soll dich fragen, ob du morgen für die keltische Delegation dolmetschen willst?«
    »Ja, Silvanus, ich werde dasein.«
    Plötzlich kam mir ein Gedanke, fast wie eine Erleuchtung. Hatten mich etwa die Götter aus einem ganz bestimmten Grund außer Gefecht gesetzt? Na ja, ein Grund fiel mir nicht ein, aber so ist das nun mal mit den Göttern. Sie denken sich was aus, und wir zerbrechen uns den Kopf darüber, was sie damit wohl gemeint haben könnten. Die einfachste Lösung war natürlich die, daß ich nicht zum Druiden taugte. Aber diese Deutung überzeugte mich nicht.
    »Nun zu dir, Niger Fabius …«, sagte Silvanus.
    »Setz dich, Silvanus, sei mein

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