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Café Eden - Roman mit Rezepten

Titel: Café Eden - Roman mit Rezepten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Kalpakian
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Mädchen.
    Der Vater schloss die Augen und gab ein leises Stöhnen von sich.
    Â»Daddy, was ist los?« Justine legte ihm die Hand auf den Arm. »Daddy, geht es dir nicht gut? Hast du eine Lebensmittelvergiftung?«
    Â»Sir?«, sagte Nick erschrocken.
    Der Vater setzte seine Brille ab, drückte die Finger auf die Schläfen und trank einen Schluck Hibiskustee. Er blickte Nick an, als sähe er ihn zum ersten Mal. Dann drehte er sich um und musterte Liza, die immer noch an der Kasse saß. Schließlich sagte er zu Nick: »Das Restaurant heißt Café Eden?«
    Â»Ja.«
    Â»Warum?«
    Â»Meine Mutter heißt so.«
    Der Mann wies zur Kasse. »Und das ist deine Schwester?«
    Â»Ja, warum?«
    Â»Und deine Mutter ist die Köchin, die dieses hervorragende Essen gekocht hat? Ist sie jetzt in der Küche?«
    Nick nickte unbehaglich.
    Â»Und wie ist ihr Nachname?«
    Â»March. Eden March.«
    Â»Und dein Vater?«
    Â»Mein Vater ist tot.«
    Â»Wie lange schon?«
    Am liebsten hätte Nick dem Mann gesagt, er solle sich zum Teufel scheren, aber das würde seine Mutter ihm nie verzeihen. »Seit zwölf Jahren.«
    Der Mann legte seine Serviette auf den Tisch. »Hat deine Mutter wieder geheiratet?«
    Â»Nein. Was geht Sie das an?«
    Der Mann wandte sich an seine Töchter. »Entschuldigt mich bitte.«
    Logan Smith stand auf, ging durch die Schwingtür in die Küche, wo Mike am Spülbecken stand und Eden gerade mit einem Gemüseschälmesser Streifen von einem Block Schokolade abschälte, die in eine Schüssel fielen.
    Â»Eden«, sagte er mit erstickter Stimme. »Eden Louise Douglass.«
    Sie drehte sich um und blickte ihn an. Das Stück Schokolade fiel ihr aus den Händen. Sie trat einen Schritt vor. »Logan? Du? Bist du es wirklich? Logan? Wie... was...?«
    Â»Ich mache eine Urlaubsreise mit meiner Familie.«
    Sie stammelte irgendetwas, aber er wischte ihre Worte einfach beiseite.
    Â»Warum hast du meine Briefe nicht beantwortet?«
    Â»Ach, Logan.«
    Â»Ich habe dir mein Herz zu Füßen gelegt, und du hast nicht einmal geantwortet! Wie konntest du mir das antun? Mike«, Eden wandte sich an den Jungen am Spülbecken, »mach bitte mal eine Pause, ja? Geh nach draußen.«
    Â»Du hast einfach geheiratet, ohne mir etwas zu sagen.«
    Â»Ich hätte nie erwartet, dich wiederzusehen«, sagte Eden, die sich plötzlich bewusst wurde, dass ihr der Schweiß auf der Stirn stand.
    Â»Hast du deshalb nie geschrieben?«
    Â»Ich habe monatelang auf einen Brief von dir gewartet, Logan.«
    Â»Aber du hast einfach so geheiratet...«
    Â»Logan.« Sie streckte die Hand aus, als wolle sie ihn berühren, besann sich dann aber und wischte ihre schokoladenverschmierten Finger an ihrer Schürze ab. »Ich habe deine Briefe nie gesehen, Logan. Meine Tante hat sie abgefangen. Sie hat sie gelesen und dann verbrannt. Sie wusste, dass wir beide Ehebruch begangen hatten, und sie wollte nicht, dass ich einen geschiedenen Katholiken heiratete.«
    Â»Du hast sie nie gelesen?« Ungläubig blickte er sie an.
    Â»Ich wusste nicht, dass sie existierten. Meine Tante hat sie vernichtet.«
    Â»Ich habe bei ihr zu Hause angerufen, und sie sagte mir, du seiest bereits verheiratet. Du hättest vor einer Woche geheiratet.«
    Â»Das war eine Lüge.«
    Â»Du hast also nicht geheiratet?«
    Â»Damals nicht, nein. Erst viel später, 1952.«
    Â»Zweiundfünfzig? So lange hast du gewartet?«
    Eden zuckte mit den Schultern. »Erst da bin ich einem Mann begegnet, den ich wirklich lieben konnte.«
    Â»So wie du mich geliebt hast?«
    Â»Nein, anders als ich dich geliebt habe. Er war anders als du.« Edens Lippen bebten. »Ich war monatelang bei meiner Tante, Logan, und habe nichts von dir gehört. Ich war völlig fertig, aber ich konnte dich weder anrufen noch dir schreiben. Ich hatte keine Adresse. Nichts. Ich hatte ja alles dir überlassen, und als ich nichts hörte, glaubte ich, dass du dein altes Leben wieder aufgenommen hättest. Oder dass du mich nie geliebt hättest. Und letztendlich musste ich akzeptieren, dass ich dich nie wiedersehen würde.«
    Â»Oh, mein Gott, Eden. Wie konnte ich nur denken, dass … Und du hast nie von Frances erfahren?«
    Â»Was war mit Frances?«
    Â»Als ich nach Hause kam, hatte sich Frances in jemand anderen verliebt und wollte

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