Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Café Eden - Roman mit Rezepten

Titel: Café Eden - Roman mit Rezepten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Kalpakian
Vom Netzwerk:
meine, es ist gut, dass Sie mit Ihrer Mutter ins Kino gehen, dass Sie sich um sie kümmern. Mögen Sie Western?«
    Â»Ja.«
    Â»Ich liebe Western, so lange ich denken kann. Mein Vater und mein Onkel haben mich schon ins Kino mitgenommen, als ich noch zu klein war, um den Sitz unten zu halten. Mein Vater hat mir eine signierte Erstausgabe von The Virginian geschenkt. Kennen Sie das Buch? Es ist toll! Das beste.«
    Eden beschloss, sofort am Abend noch einmal Owen Wisters The Virginian zu lesen, das Logan ihr geschenkt hatte. Der klassische Western, den ein melancholischer Mann aus Philadelphia geschrieben hatte.
    Ein gut aussehender, junger Mann trat an ihren Tisch, schüttelte Matt die Hand und erklärte, jeder mit Namen March habe eine Dauerreservierung hier.
    Â»Eden«, sagte Matt, »das ist Frankie Pierino. Frankie, Eden Douglass.«
    Â»Ich hatte einen Unfall«, erklärte Eden und berührte vorsichtig ihr geschwollenes Gesicht.
    Â»Völlig egal«, versicherte ihr Frankie, »Sie sind trotzdem wunderschön. Matt hat bei Frauen immer den besten Geschmack. Und, was halten Sie von der Renovierung?«
    Â»Ich war noch nie hier«, gestand Eden, »aber ich habe natürlich schon von dem Restaurant gehört. Wer kennt es nicht?«
    Â»Es war ein Jahr lang geschlossen«, sagte Frankie, »und sehen Sie es sich jetzt an. Man würde nie vermuten, dass mein alter Herr es schon 1927 gegründet hat, oder?«
    Â»Nein«, erwiderte Eden und blickte sich um. »Es ist sehr modern.«
    Â»Ich habe für die Renovierung das Wandgemälde verkauft. Du ahnst nicht, was ich dafür bekommen habe.«
    Â»Nein!«, rief Matt. »Der Typ gilt als Chagall von L. A.!«
    Â»Es war altmodisch. Ich aber nicht.« Frank drehte sich um, winkte einen Kellner, verabschiedete sich von Matt mit Handschlag und zwinkerte Eden zu. Seltsam, dachte sie.
    Als der Kellner kam, gab ihm Matt fünf Dollars für den Pianisten. »Man muss auch die Musiker bezahlen«, sagte er zu Eden. Dann bestellte er und drückte dem Kellner weitere fünf Dollars in die Hand. »Suchen Sie uns eine schöne Flasche Wein aus, ja?«, bat er ihn. »Einen guten Wein von vor dem Krieg.«
    Â»Ich kann nichts trinken«, sagte Eden. »Ich muss noch arbeiten.«
    Â»Nein«, erwiderte Matt und lächelte sie an. »Jetzt essen Sie erst einmal mit mir. Später können Sie dann in die Bank zurückkehren. Und jetzt erzählen Sie mir, wie es dazu kam, dass Sie Kaffeetöpfe für Cowboys schleppen. Und damit meine ich nicht, dass Sie letzten Samstag bei Annie ausgeholfen haben. Ich weiß, dass sie mit Ihrem Bruder verheiratet ist. Nein, wie kommt es, dass Sie genau jetzt und hier auf dieser Welt sind, damit ich Ihnen begegnen konnte? Ich glaube an solche Dinge. Schicksal.«
    Â»Nicht an den Zufall?«
    Â»Es gibt keinen Zufall.« Er zog an seiner Zigarette und dachte einen Moment lang nach. »Und nicht genügend günstige Gelegenheiten.«
    Eden tat das Gesicht weh, wenn sie lächelte. Der Jazzpianist spielte »Body and Soul«.
    Der Kellner brachte den Wein. Die Flasche war hastig abgestaubt worden, und der Korken kam mit einem leisen »Plopp« heraus. Er schenkte ihnen ein, und das Aroma des schweren Rotweins umgab sie. Das Essen kam, dampfend und farbenfroh mit Paprika und Basilikum, mit grauen Miesmuscheln und rosa Shrimps, dem ganzen Überfluss des Meeres.
    Â»Ich habe noch nie etwas so Leckeres gegessen«, sagte Eden. »Es ist irgendwie magisch, nicht wahr?«
    Â»Gute Küche ist immer Magie. Das sagt jedenfalls mein Onkel, und er kocht meistens zu Hause. Meine Mutter kann auch gut kochen, aber er liebt es geradezu. Und ich esse gerne. Ich mag Frauen, die auch gerne essen. Wir kommen demnächst mal abends hierher, wenn wir viel Zeit haben. Dann essen wir das Vier-Gang-Menü und brauchen den Koch nicht so zu hetzen. Sie wissen ja, wie das ist.«
    Â»Ja«, sagte sie, »das weiß ich.«
    Pierinos Rigatoni mit Meeresfrüchten und Paprikasauce
    Pierino’s Restaurant, La Cienega Boulevard, Los Angeles, California, 1927 - 81. Das Gericht wurde auch häufig im Café Eden bestellt.
    Die Mengenangaben reichen für ein Pfund Pasta.
    2 rote Paprika, 3 geschälte Knoblauchzehen, eine Handvoll frisches Basilikum, Petersilie, Oregano, Thymian, Rosmarin. Alles hacken, aber nicht zu klein. Olivenöl in einer gusseisernen

Weitere Kostenlose Bücher