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Café Eden - Roman mit Rezepten

Titel: Café Eden - Roman mit Rezepten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Kalpakian
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Pfanne erhitzen, und alles rasch anbraten. 1 große Dose geschälte Tomaten und einen Schuss Rotwein hinzugeben und köcheln lassen. Sie können auch ein halbes Dutzend frische, klein geschnittene Tomaten verwenden, müssen dann aber noch zusätzlich salzen. Mit einem Teelöffel zerstoßener, getrockneter Chilis, ein wenig Salz und Pfeffer würzen. Etwa 20 Minuten köcheln lassen, wenn nötig, noch etwas Wein zugießen. Abdecken und beiseitestellen.
    Nehmen Sie 1 Pfund gemischte, tiefgefrorene Meeresfrüchte. Um das Gericht aromatischer zu machen, können Sie auch noch frische Muscheln hinzufügen. Als Grundlage jedoch eignen sich die gemischten Meeresfrüchte hervorragend, und sie sind nicht teuer.
    Erhitzen Sie in einer hohen Pfanne den Saft von 2 Zitronen und ½ Tasse Wermut mit 1 Esslöffel Butter oder Olivenöl. Etwa um ein Drittel einkochen lassen. Frische Muscheln können Sie in der Flüssigkeit kochen, bis sie sich geöffnet haben. Holen Sie sie heraus, und geben Sie anschließend die Meeresfrüchte hinein. Kochen Sie die Mischung nicht zu lange, da es meistens nur kleine Stücke sind. In die Paprikasauce geben und gut umrühren. Pasta kochen und sofort mit der Sauce servieren.
MOMENTAUFNAHME
Das Haus der Un-Amerikanischen
    In den Jahren nach dem Krieg war man ein echter Amerikaner und hielt den Mund. Tat man das nicht, konnte das schlimme Konsequenzen nach sich ziehen. Wenn man früher einmal im jugendlichen Überschwang für linke Politik auf die Straße gegangen war oder antikapitalistische Parolen auf Kundgebungen gebrüllt, oder auch nur verstohlen Sympathie für solche Verhaltensweisen gezeigt hatte, so war unter Umständen das Leben ruiniert. Und zwar nicht aufgrund dessen, was man tatsächlich, sondern was man angeblich getan hatte.
    Die lautstark geäußerte Loyalität zu seinen alten sozialistischen Freunden stürzte den alten Pierino ins Verderben. Ende 1949 wurden Old Joe Pierino und sein jüngerer Bruder Paul, ein angesehener Kulissenmaler, vor das Komitee unamerikanischer Aktivitäten zitiert, wo ein Produzent unter Nennung von Namen mit dem Finger auf Paul zeigte und perverse sexuelle Neigungen andeutete sowie Pauls zahlreiche Affären mit jungen Männern.
    Paul Pierino geriet auf die schwarze Liste und arbeitete nie wieder in Hollywood.
    Dem Restaurantbesitzer war zwar nichts nachzuweisen, aber der Vorfall erschütterte Joe Pierinos Glauben an Amerika nachhaltig und untergrub seine Gesundheit. Danach glaubte er nicht mehr daran, dass man es in diesem Land mit harter Arbeit und guter Qualität zu hohem Ansehen bringen konnte.
    Aber 1926 hatte Joe Pierino noch fantastische Familienrezepte und großen Ehrgeiz. Mit dem Geld, das ihm sein alter Freund, der Schauspieler Ernest March, lieh, eröffnete er sein Lokal auf der La Cienega. Die Prohibition machte es erforderlich, dass das Restaurant aufgeteilt wurde. Im Hinterzimmer wurde mehr als Tee serviert. Dieses Hinterzimmer kostete Pierino eine Menge Geld - überhaupt an Alkohol zu kommen, ohne bestohlen zu werden -, aber er schaffte es. Er war für die Organisation zuständig, seine Frau für die Küche; seine Kinder halfen ihr dabei.
    Es gelang ihnen sogar, die Depression zu überstehen, auch wenn sie das Hinterzimmer schließen mussten, damit das Lokal noch einigermaßen voll wirkte. Pierino fand einen hungrigen Künstler, der ihm auf die neu gezogene Wand ein Bild malte. Später wurde dieser Künstler als Chagall von Los Angeles berühmt. Während des Krieges gab es bei Joe für jeden Soldaten in Uniform ein Dessert und einen Schnaps aufs Haus.
    Als nach dem Krieg das Komitee mit den Brüdern Pierino fertig und Paul öffentlich als Schwuchtel gebrandmarkt worden war, wollte niemand mehr in Joes Restaurant gesehen werden. Und Joe konnte trotz all seiner Genialität und Energie nichts dagegen tun. Nicht sein Tun hatte ihn ruiniert, sondern Gerüchte und Anspielungen.
    Aber sein Sohn Frankie war clever, gescheit und schweigsam. Frankie schloss das Lokal, renovierte es vollständig und eröffnete es vor Weihnachten 1951 wieder neu. Danach war das Pierino’s zwanzig Jahre lang eine Institution in Los Angeles, das angesagte Restaurant. Dann war es zehn Jahre lang ein Klischee. Heute befindet sich dort ein Parkplatz.

2
    M att parkte den Jeep in einiger Entfernung und stellte den Motor ab. Er legte den Finger an die

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