Caitlin, du bist zauberhaft
auch Nathan lächeln. Er hob sie hoch und küsste sie auf die Wange. „Guten Morgen.
Was hältst du denn von Pfannkuchen?“
„Lecker!“
Lachend setzte er sie in den Hochsitz und füllte Gläser mit Milch und Orangensaft. Wäre es doch bloß so einfach gewesen, auch seine anderen Geschwister glücklich zu machen!
10. KAPITEL
Lindsey Newman war mit dem Lesen des Briefes fertig, ließ ihn sinken und sah Caitlin an. „Toll.“
„Ich weiß. Toll.“ Caitlin hatte es sich auf ihrem Sofa bequem gemacht.
„Wenn das klappt, ist das für dich eine große Chance.“
„Ja, Los Angeles“, bestätigte Caitlin. „Ich hätte nie damit gerechnet, dass sich so bald eine solche Gelegenheit ergibt.“
Lindsey klopfte auf den Brief. „Das muss ja ein guter Freund sein, der dich dermaßen warm empfohlen hat.“
„Ich war mit Tom an der Uni eng befreundet“, erklärte Caitlin. „Er hat ein Jahr vor mir den Abschluss geschafft, und jetzt hat er einige Fäden in der Anwaltsfirma seines Onkels in Los Angeles gezogen.“
„Wie eng wart ihr denn befreundet?“ erkundigte sich Lindsey.
„Wir sind ein paar Mal ausgegangen, und da lief auch ein wenig zwischen uns. Er wollte mehr, aber ich habe ihm erklärt, dass ich zuerst meine Karriere vorantreiben will, ehe ich mich auf eine feste Beziehung einlasse.“
„Offenbar hat er noch nicht aufgegeben. Wahrscheinlich denkt er, dass es keinen Grund mehr gibt, der euch trennt, wenn du erst als Partnerin in die Firma seines Onkels einsteigst.“ Caitlin war keineswegs an Tom interessiert. Das Vorstellungsgespräch in dieser bekannten und äußerst erfolgreichen Kanzlei faszinierte sie jedoch. Das war genau die Chance, auf die sie die ganze Zeit gehofft hatte.
„Und, willst du dich darauf einlassen, dass er für dich ein Vorstellungsgespräch arrangiert?“ fragte ihre Freundin.
„Ja, ich dachte dabei an den Anfang des neuen Jahres.“
„Warum willst du so lange warten?“
„Weil bis dahin zu viel hier läuft“, erwiderte Caitlin. „Der Fall mit dem ärztlichen Kunstfehler nimmt viel Zeit in Anspruch, und ich stehe damit noch am Anfang.“ Lindsey gab sich nicht so leicht zufrieden. „Hat es nicht vielleicht auch damit zu tun, dass du hier ganz zufrieden bist? Vielleicht bist du ja gern Partnerin in einer kleineren Kanzlei. Und vielleicht interessierst du dich deswegen nicht für diesen Tom, weil es hier einen wesentlich faszinierenderen Mann gibt.“
„Fang nicht schon wieder damit an, Lindsey!“
„Ich glaube es einfach nicht, dass du Nathan einen Korb gegeben hast, als er dich ausführen wollte.“ Caitlin wünschte sich, sie hätte ihrer Freundin nichts davon erzählt. „Du hättest ihm doch ebenfalls einen Korb gegeben.“
„Ja, wegen der Kleinen, aber bei dir war es Feigheit.“
„Vorsicht.“
„Das ist das Gleiche“, behauptete Lindsey. „Hast du ihm denn schon von dieser Chance in Los Angeles erzählt?“
„Nein, der Brief kam zu mir nach Hause, und ich habe Nathan seitdem noch nicht wieder gesehen.“
„Wirst du es ihm denn sagen?“
„Natürlich informiere ich ihn, falls ich nach Los Angeles fliege, aber im Moment ist das nicht aktuell.
Nathan hat zurzeit schon genug Sorgen.“
„Das wird ihm jedenfalls gar nicht gefallen“, sagte Lindsey voraus. „Er wird versuchen, es dir auszureden.“
„Er findet jederzeit einen anderen Partner.“
„Ich glaube ja auch nicht, dass ihn das aus rein beruflichen Gründen so sehr stören würde.“
„Warum willst du mich eigentlich unbedingt mit Nathan verkuppeln?“ fragte Caitlin frustriert.
Lindsey lachte. „Ich sehe nur ungern zu, wie du dir einen tollen Kerl entgehen lässt. Und mir würde es auch nicht gefallen, wenn du wegziehst“, fügte sie hinzu.
„Es steht ja auch noch absolut nicht fest. Ich habe mich noch nicht einmal vorgestellt, und selbst wenn es zu dem Gespräch kommt, heißt das nicht, dass man mir auch ein Angebot unterbreitet. Und selbst wenn, dann muss ich nicht unbedingt annehmen.“
Lindsey zuckte mit den Schultern. „Du bekommst bestimmt jede Stelle, die du anstrebst. Keine Kanzlei wird dich abweisen.“
„Danke, aber du bist da nicht ganz objektiv, glaube ich.“
Lindsey legte den Brief auf den Tisch und stand auf. „Morgen geht meine Tour wieder los. Heute Abend muss ich noch waschen, sonst riskiere ich, bei einem Autounfall schmutzige Unterwäsche zu tragen. Meine Mutter hat mich stets davor gewarnt.“
Caitlin begleitete ihre Freundin zur Tür. „Tu uns
Weitere Kostenlose Bücher