Caitlin, du bist zauberhaft
voll Besitzerstolz einen gelben Stuhl zurecht.
Nathan sah auf die Uhr. „Fast schon Mittagszeit. Du hast bestimmt Hunger, Schätzchen.“
„Oh, ja“, bestätigte Isabelle und fasste sich an den Magen.
„Ich auch. Caitlin, schließen Sie sich uns an?“ .
„Also, ich…“
Isabelle griff nach ihrer Hand. „Iss doch mit uns, Miss Caitlin, bitte.“ Dem Blick aus den blauen Augen des Mädchens konnte Caitlin nicht widerstehen. „Also gut, ich könnte mir auch eine Kleinigkeit gönnen.“
In dem beliebten Imbiss in der Nähe eines Einkaufszentrums wurden Caitlin, Nathan und Isabelle von allen Seiten beobachtet. Caitlin kannte etliche Leute, Nathan noch mehr, und mittlerweile hatte sich auch herumgesprochen, wer Isabelle war.
Während des Essens plauderte Isabelle fröhlich drauflos, doch Caitlin achtete fast nur auf Nathan. Er war stiller als sonst, und sie hatte das Gefühl, dass er sie ebenfalls beobachtete.
Irgendwann trafen sich ihre Blicke. Caitlin glaubte, in seinen blauen Augen zu versinken, und sofort spürte sie wieder den Kuss auf den Lippen.
„Nate, hey, Nate!“
„Was ist, Schatz?“ fragte er, ohne den Blick von Caitlin abzuwenden.
„Ist das nicht deine Mom?“
Die unschuldige Frage wirkte wie eine kalte Dusche. Caitlin entdeckte Lenore McCloud, die im selben Moment auf die kleine Gruppe aufmerksam wurde.
Lenore und eine zweite Frau gingen gerade mit Salattellern zu einem Tisch in der Nähe. Lenore stolperte beinahe, und ihre Miene verschloss sich. Zahlreiche Gäste warteten auf ihre Reaktion.
Natürlich verhielt Lenore sich in der Öffentlichkeit makellos. Ihre Augen wirkten zwar leblos, aber sie nickte freundlich.
„Hallo, Nathan. Caitlin.“
„Hallo, Nates Mom!“ antwortete Isabelle mit ihrem schönsten Shirley-Temple-Lächeln. „Wir essen gerade.“
Lenore sah sich hastig um und räusperte sich. „Ja, das sehe ich. Guten Appetit.“ Nach einem tadelnden Blick zu Nathan wandte Sie sich an ihre Begleiterin. „Wir sollten uns setzen, Maxine, bevor uns jemand den Tisch wegnimmt.“
Lenore setzte sich mit dem Rücken zu ihnen. Es schmerzte Nathan sichtlich, und er zog sich noch weiter in sich zurück. Caitlin war hilflos, doch Isabelle sprang helfend ein und durchbrach die peinliche Stille mit ihren fröhlichen Erzählungen. Als sie das Büro wieder erreichten, lächelte Nathan, wenn auch nur seiner kleinen Schwester zuliebe.
Sobald Isabelle sich mit ihrem Puppenhaus beschäftigte, folgte er Caitlin in ihr Büro. „Haben Sie noch viel zu tun?“
„Nein, höchstens zwei Stunden. Und Sie?“
„Nur noch eine halbe Stunde, und das ist gut so. Wahrscheinlich wird es Isabelle bald langweilig, noch weiter mit dem Puppenhaus zu spielen.“
„Sie ist wirklich ein braves Mädchen. Keine Tränen, kein Jammern und kein Geschrei.“
„Geschrei gibt es bei ihr wirklich nicht, aber alles andere kenne ich durchaus in gemäßigter Form“, erwiderte Nathan und lächelte matt. „Sie ist ein normales kleines Mädchen, aber ein liebes Kind.“
„Ganz sicher.“ Caitlin legte ihm vorsichtig die Hand auf den Arm. „Alles in Ordnung?“
„Mit mir?“ Er bemühte sich wenigstens, so zu tun, als wäre nichts geschehen. „Alles bestens, wie immer.“
„Sie wissen schon, was ich meine. Die Begegnung mit Ihrer Mutter hat Sie ganz schön getroffen.“
„Es bricht mir das Herz“, gestand er. „Aber ich weiß nicht, was ich machen soll.“
„Reden Sie noch einmal mit ihr.“
„Danke, aber das würde kaum helfen. Meine Mutter ist der starrsinnigste Mensch, den ich kenne.
Nein, stimmt nicht. Sie belegt den zweiten Platz. Den ersten hält meine Schwester.“
„Ich wünschte, ich könnte helfen.“
Plötzlich kehrte Leben in Nathans Augen zurück. „Ich hätte da schon einige Ideen, wie Sie mir helfen könnten, mich wieder besser zu fühlen.“
Seufzend zog Caitlin sich zurück. „Wir sollten lieber wieder…“ Mit einem Kuss schnitt er ihr das Wort ab.
Nathan küsste sie einfach hier im Büro, ganz unvermittelt und ohne ihr Gelegenheit zu geben, ihn abzuweisen!
Er legte die Arme um sie und zog sie fester an sich. Und sie legte ihm die Hände an die Brust, um ihn von sich zu stoßen… nicht sofort vielleicht, aber bald.
Als er den Kuss vertiefte, hielt Caitlin sich aber stattdessen an Nathan fest und zog ihn noch näher zu sich heran. Sie öffnete die Lippen und erwiderte seine Liebkosungen… und ihr Verlangen wuchs. Seit dem letzten Mal hatte sie sich insgeheim danach
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