Caitlin, du bist zauberhaft
beiden einen Gefallen und vermeide den Autounfall bitte auch in blütenreiner Unterwäsche.“
„Ich werde mich bemühen“, versprach Lindsey lachend.
Sobald sich die Tür geschlossen hatte, klingelte das Telefon.
„Wie geht es meiner Schönen?“ fragte Nathan fröhlich.
Caitlin ließ sich in einen Sessel sinken. „Ist das jetzt ein anonymer schmutziger Anruf?“
„Schon möglich. Soll ich mit dir schmutzig reden?“
„Warum verrätst du mir nicht einfach, was du willst?“
„Ich will nur deine Stimme hören.“
„Das klingt einstudiert.“
„Ich meine das aber ganz ernst“, beteuerte er. „Ich möchte mich tatsächlich mit dir unterhalten.“
„Über ein bestimmtes Thema?“ .
„Nein. Und was ist mit dir? Hat sich in deinem Leben etwas Interessantes getan?“ Caitlin warf einen Blick auf den Brief. „Nein, und bei dir?“
„Nicht viel. Isabelle war heute Nachmittag mit mir im Park.“
„Wars schön?“
„Ja, aber ich war erstaunt, wie viele Leute sich nicht um ihre Kinder kümmern und ihnen einfach alles durchgehen lassen. Einige Kinder benehmen sich wie die Rowdys, sie schubsen und brüllen die Leute an und führen sich schrecklich auf. Ich muss dafür sorgen, dass lsabelle sich mit netten Kindern anfreundet. Sie soll sich bloß keine schlechten Gewohnheiten zulegen.“ Caitlin lächelte, weil Nathan jetzt schon wie ein besorgter Vater und nicht mehr wie ein unbeschwerter Junggeselle redete.
„Heute wäre mein Vater sechzig geworden“, sagte er unvermittelt.
„Dann hast du einen schweren Tag hinter dir.“
„Allerdings. Dad hat Geburtstage stets geliebt. Er wollte unbedingt Luftballons und eine Torte haben.
Auch als er schon fort war, habe ich ihn an seinem Geburtstag immer angerufen. Gideon und Deborah haben das natürlich nicht getan.“
„Du hast dich wenigstens bemüht“, meinte Caitlin. „Vielleicht bereuen Gideon und Deborah heute schon, dass sie das nicht versucht haben.“
„Möglich. Ich habe beide angerufen. Gideon kann sich nicht auf seine Arbeit konzentrieren, und Deborah wirkt traurig. Beide wissen, was heute für ein Tag ist.“
„Haben Sie mit dir nicht über ihre Gefühle gesprochen?“
„Ich war schon froh, dass sie nicht gleich wieder aufgelegt haben“, gestand Nathan.
„So sehr verübeln sie dir noch immer, dass du Isabelle zu dir genommen hast?“
„Gideon behauptet, ihm wäre es egal, solange er nichts damit zu tun hat. Er schlägt die Tür zwischen uns nicht zu, macht sie aber auch nicht auf. Deborah scheint sich langsam zu fangen. Wenigstens hat sie mir heute zugehört.“
„Das ist doch ein gutes Zeichen“, redete Caitlin ihm zu.
„Mag sein. Eigentlich weiß ich nicht, was zurzeit in Deb vorgeht.“
„Hast du auch mit deiner Mutter gesprochen?“
„Nein. Ich wollte sie nicht aufregen“, erwiderte Nathan.
„Bestimmt vermisst sie dich.“
„Sie weiß ja, wie ich zu erreichen bin.“ Er seufzte. „Ich rufe sie demnächst an. Ich habe die Verbindung zu Dad damals nicht abgebrochen, und das mache ich auch bei meiner Mutter nicht.“
„Du bist ein guter Sohn, Nathan, und ein guter Bruder.“
„Danke. Es bedeutet mir viel, dass du das sagst.“
Caitlin wechselte das Thema, damit das Gespräch nicht zu persönlich wurde. „Was macht Isabelle jetzt?“
„Ich habe sie um acht ins Bett gebracht. Sie war vom Park müde, und morgen muss sie zeitig aufstehen.“
„Ich habe gar nicht gemerkt, dass es schon so spät ist. Lindsey ist gerade weg.“
„Wie geht es ihr? Ich habe sie schon seit einer Weile nicht gesehen.“
„Gut. Sie kommt viel herum.“
„Wenn du sie wieder siehst, grüße sie von mir.“
„Du kannst sie auch selbst anrufen“, bemerkte Caitlin ganz nebenbei. „Sie findet dich attraktiv.“
„Danke, nicht interessiert“, wehrte Nathan lachend ab. „Lindsey ist nett, aber nicht mein Typ.“
„Ach, ich wusste noch gar nicht, dass du einen hast.“
„Oh ja. Mein Typ hat schimmerndes braunes Haar, schöne graue Augen, einen hellwachen Verstand und eine scharfe Zunge – und die süßesten Lippen, die man sich wünschen kann.“ Er hatte sie schon wieder überrumpelt, und ihr wurde geradezu heiß bei seinen Worten. „Nathan…“
„Ich kann nicht so tun, als würde ich nichts für dich empfinden, Caitlin.“
„Du bist noch immer wegen deiner Familie durcheinander und suchst bei mir Unterstützung.“
„Und ich habe dir bereits erklärt, dass ich schon vor Isabelle so für dich empfunden habe.
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