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Caitlin, du bist zauberhaft

Caitlin, du bist zauberhaft

Titel: Caitlin, du bist zauberhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gina Wilkins
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Deborah.
    „Du meinst, ich soll die Kleine zur Adoption freigeben?“ erwiderte Nathan seiner sichtlich entsetzten Schwester.
    „Natürlich! Nathan, das wäre die beste Lösung für alle, auch für die Kleine. In Kalifornien kann sie fernab von dem hiesigen Skandal bei Menschen aufwachsen, die nichts von den Umständen ihrer Geburt wissen. Hier weiß doch jeder, was vor vier Jahren los war. Das steht sie nicht durch. Und für uns wird es auch unerträglich, wenn aus irgendeinem Grund das alte Gerede wieder aufflammt.“
    „Ich kann mir nicht vorstellen“, entgegnete Nathan, „dass jemand ein unschuldiges Kind für die Fehler der Eltern büßen lässt.“
    „Es wäre für Mom schrecklich, wenn dieses Kind in ihrer Heimatstadt leben würde“, gab Deborah zurück. „Das würde die Gerüchteküche zum Brodeln bringen, und ihre Freundinnen und Freunde würden hinter ihrem Rücken lachen.“
    „Feine Freunde, die so was machen“, warf Nathan ein.
    Deborah war noch nicht fertig. „Wenn du dumm genug bist und sie zu dir nimmst, kann unsere Familie nie mehr an Feiertagen zusammenkommen. Du kannst von Mom nicht ernsthaft erwarten, dass sie das außereheliche Kind ihres Mannes mit einer anderen Frau in dem Haus willkommen heißt, das sie dreißig Jahre lang mit ihm geteilt hat.“
    „Dad und Kimberly waren bei Isabelles Geburt verheiratet“, hielt Nathan ihr vor. „Zwar erst seit wenigen Wochen, aber Isabelle wurde ehelich geboren, wenn dir das so wichtig erscheint.“
    „Nein, das tust du Mom nicht an“, verlangte seine Schwester mit erstickter Stimme.
    Nathan rief sich ins Gedächtnis, dass Deborah erst zweiundzwanzig gewesen war, als sie von der Affäre ihres Vaters und der Schwangerschaft seiner Freundin hörte. Damals hatte sie in einem anderen Staat studiert und hatte deshalb ganz allein damit klarkommen müssen, dass sie von Freunden und Bekannten an der Uni wegen des Medienrummels mit neugierigen Fragen überschüttet wurde.
    „Ich habe doch noch gar nicht gesagt, dass ich Isabelle herholen werde“, erklärte Nathan. „Ich möchte sie nur nicht zur Adoption freigeben, ohne alles gründlich durchdacht zu haben. Deb, sie ist schließlich unsere Schwester.“
    Deborah wich betroffen zurück. „Sie ist das Ergebnis einer Affäre zwischen einem Mann mittleren Alters und einem damals fünfundzwanzig Jahre alten Flittchen“, entgegnete sie zornig. „Und so sehen das alle in dieser Stadt.“
    Wahrscheinlich hatte sie Recht: Wenn Nathan das Mädchen bei sich aufnähme, würde es nicht nur zu einem allein stehenden Junggesellen kommen, der nichts von Kindeserziehung verstand, sondern wäre auch den Gerüchten über den damaligen Skandal ausgesetzt. „Ich glaube, ich wollte nur von euch hören, dass ich mich richtig verhalte“, meinte Nathan.
    „Du hast dich immer bemüht, dich um die Familie zu kümmern und die Kontakte aufrechtzuerhalten“, stellte Deborah fest. „Nathan, der Friedensstifter. Du hättest Geistlicher und nicht Anwalt werden sollen, aber du hast Jura studiert, um Dad eine Freude zu machen. Du hast dich nicht einmal von ihm lösen können, als er sämtliche Wertvorstellungen missachtete, für die er eingetreten war. In dem Punkt war ich mit dir nie einer Meinung, aber ich habe dein Verhalten verstanden. Trotzdem fand ich es falsch.“
    „Ich war mit Dads Entscheidungen auch nicht einverstanden, Deb“, versicherte Nathan ihr. „Aber er war immer noch unser Vater.“
    „Auf diese Rolle hat er verzichtet, als er mit Kimberly durchgebrannt ist.“ Es war der alte Streit, der zu nichts führte, und jetzt war es ohnedies zu spät. Stuart McCloud lebte nicht mehr.
    „Dad ist tot“, bemerkte Deborah, als hätte sie Nathans Gedanken erraten. „Ich habe Mom schon lange nicht mehr so zufrieden gesehen wie heute Abend. Tu ihr das nicht an, Nathan.“ Allmählich bekam er zusätzlich zu den Kopfschmerzen auch noch Sodbrennen. Er wandte sich an Gideon, der bisher eisern geschwiegen hatte. „Wahrscheinlich bist du mit Deborah einer Meinung.“ Gideon zuckte mit den Schultern. „Mach, was du willst, aber lass mich da raus.“ Nathan griff nach der Brieftasche, die er im Jackett mit sich trug. „Wollt ihr mal ein Foto der kleinen Isabelle sehen?“
    „Nein“, wehrten seine Geschwister gleichzeitig ab.
    Er ließ die Hand wieder sinken. „Gut. Ich fand einfach, dass ihr ein Recht darauf habt zu erfahren, was mit ihr ist.“

    „Du hast doch wohl Mom nichts davon gesagt?“ fragte /

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