Calendar Girl
wenn er aufwendig für uns gekocht hat, macht er eine schöne Flasche Rotwein auf und gelegentlich trinken wir einen Whiskey zusammen, wenn wir eine anstrengende Fotosession erfolgreich hinter uns gebracht haben ... aber das ist es auch schon.
Ich schlängele mich zur Terrassentür durch, halte einmal kurz neben meiner Schwester, um sie zu küssen und ihr glückliches Gesicht zu streicheln, und bin dann im Garten. Jens und Elli haben sich ein kleines Haus etwas außerhalb gekauft, es riecht frisch und grün, die Luft ist feucht, weil es mittags geregnet hat. Frühsommer.
Ich muss nicht lange warten, dann steht Fo neben mir. Ich sehe zu ihm auf und sage: »Hallo, schöner Mann.«
Er nimmt mich in den Arm und raunt »Hallo, schöne Frau« in mein Ohr.
»Ich erspare mir jetzt den abgegriffenen Spruch von der Pistole in deiner Tasche«, erwidere ich und küsse ihn.
»Du machst mich einfach scharf in deinem Kleid und diesen Fuck-Me-Schuhen«, sagt er. Seine Stimme ist heiser.
Ich schiebe meine Hand in seinen Hosenbund. »Und du hast entschieden zu viel Stoff am Leib«, flüstere ich.
Wir sind eine Weile miteinander beschäftigt. Dann löst er sich, widerwillig, und streicht seine zerwühlten Haare glatt. »Lass uns verschwinden.«
Ich schüttele den Kopf, durchaus bedauernd. »Ich kann doch nicht einfach von der Hochzeitsfeier meiner einzigen Schwester abhauen, bevor es richtig begonnen hat. Ich bin immerhin ihre Trauzeugin.«
Elli hatte mich beiseitegenommen, heute Morgen, vor der Trauung. »Ich werde ungeduldig«, sagte sie. »Wann macht er dir endlich einen Antrag?«
Ich habe ihr nicht gesagt, dass das nie geschehen wird, es hätte sie unnötig traurig gemacht. Ich habe gelächelt und die Achseln gezuckt.
Jetzt sehe ich ihn an und er erwidert fragend meinen Blick. »Und?«, sagt er. »Zufrieden mit deinem Fuck Buddy?«
Ich zucke zusammen. »Fo«, sage ich beherrscht, »das will ich nie wieder von dir hören. Nie.« Ich presse die Lippen zusammen, mit einem Mal so wütend auf mich, dass ich schreien könnte. Er interpretiert meine Miene falsch, greift hastig nach meiner Hand und küsst sie. »Ich wollte dich nicht ärgern«, sagt er bekümmert.
Ich halte seine Hand fest und ziehe ihn mit mir in den hinteren Teil des Gartens. Dort schiebe ich ihn gegen den Stamm einer Kastanie, lehne mich an ihn und genieße die Wärme seines großen Körpers. »Fo«, sage ich und meine Stimme ist unsicher, »ich muss was mit dir besprechen. Es geht so nicht weiter, ich halte das nicht mehr aus.«
Er atmet ein, seine Muskeln versteifen sich. »Du bist mich leid?«
Ich hebe den Kopf und sehe ihn an. Er hat einen Mund, den ich kaum betrachten kann, ohne den Drang zu verspüren, ihn zu küssen. Ich streiche über sein Kinn, fahre an der Wange entlang zur Schläfe, vergrabe meine Finger in seinem Haar. Ich ziehe seinen Kopf zu mir herunter. Seine Zunge teilt meine Lippen. Der Kuss ist süß und heftig zugleich. Ich bin so nass, dass ich es kaum aushalte, ruhig stehen zu bleiben, am liebsten würde ich ihn auf den Boden ziehen und ihm hier und jetzt die Kleider vom Leib reißen.
Er stöhnt und greift nach meinem Hintern, presst mich fest an sich. Seine Erektion drückt gegen meine Hüfte. Ich habe Mühe, mich im Griff zu behalten. »Fo«, flüstere ich in seinen Kuss und spiele mit seiner Zunge. »Fokko Tjarks. Willst du mich heiraten?«
Einen Moment lang steht er wie erstarrt. Dann lösen sich seine Hände, er schiebt mich ein Stück von sich weg, mustert mich aus zusammengekniffenen Augen. »Du willst mich verarschen«, sagt er.
Ich schüttele den Kopf. »Ich will nie wieder von dir hören müssen, dass du nur mein 'Friend with Benefit' bist«, sage ich heftig. »Du bist das Beste, was mir je begegnet bist. Du bist mein Freund, mein Arbeitgeber, mein Vermieter, mein Leibkoch, mein Partner, mein Geliebter, ganz und gar mein Fokko. Wenn du mich nicht haben willst, dann sag es jetzt, aber ich garantiere dir, ich nähme es dir übel.«
»Kein Arbeitgeber«, murmelt er und wischt sich mit der flachen Hand übers Gesicht. »Du bist gleichwertige Partnerin in unserem ...«
Ich lege ihm die Hand auf den Mund. »Ja oder nein?«
Er reißt die Augen auf, nickt und zieht mich in eine Umarmung, die mir den Atem nimmt. Ich küsse ihn wild und heftig. »Abgemacht. Dann suchen wir uns jetzt um Himmels Willen ein freies Zimmer, ich zerfließe sonst.«
Meine Schwester grinst mich wissend an, als ich mit Fokko an ihr vorbeirenne.
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