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Calibans Krieg

Calibans Krieg

Titel: Calibans Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
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Erleichterung, die er empfand, nicht übertünchen. »Ich war nicht sicher, wie heiß es auf diesem Landeplatz wird. Verfolgt euch jemand?«
    Amos rannte die Rampe hinauf, umarmte Alex und riss ihn dabei vom Boden hoch.
    »Mann, tut das gut, wieder zu Hause zu sein.«
    Dann waren auch Prax und Naomi da. Naomi klopfte Alex im Vorbeigehen auf die Schulter. »Gut gemacht, danke!«
    Holden trat auf die Rampe und blickte ein letztes Mal nach oben, wo immer noch die Schlacht tobte. Der Himmel war voller Blitze und Leuchtspuren. Auf einmal sah er sich als Junge in Montana während eines Gewitters zum Himmel hinaufsehen, wo mächtige Blitze zuckten.
    Alex beobachtete ihn, dann sagte er: »Es war etwas hektisch. Komm rein.«
    Holden legte ihm einen Arm um die Schultern. »Danke, dass du uns abholst.«
    Sobald die Luftschleuse ihre Arbeit getan hatte, konnte die Crew die Schutzanzüge und Rüstungen ablegen. »Alex, dies hier ist Prax Meng. Prax, das ist Alex Kamal, der beste Pilot des Sonnensystems.«
    Prax gab Alex die Hand. »Danke, dass Sie mir helfen, Mei zu finden.«
    Alex warf Holden mit gerunzelter Stirn einen fragenden Blick zu, doch ein rasches Kopfschütteln des Kapitäns hielt ihn davon ab, weiter nachzufragen. »Schön, Sie kennenzulernen, Prax.«
    »Alex«, sagte Holden, »wärme das Schiff für den Start auf, aber starte erst, wenn ich neben dir im Kopilotensessel sitze.«
    »Alles klar.« Alex ging zum Bug.
    »Hier liegt ja alles auf der Seite«, meinte Prax, der sich im Lagerraum hinter der inneren Luftschleuse umgesehen hatte.
    »Die Rosinante landet nicht oft auf dem Bauch wie jetzt.« Naomi fasste ihn an der Hand und führte ihn zur Leiter, die jetzt über den Boden zu verlaufen schien. »Wir stehen auf einem Schott, und die Wand auf der rechten Seite ist normalerweise das Deck.«
    »Prax ist unter niedriger Schwerkraft aufgewachsen und hat nicht viel Zeit auf Raumschiffen verbracht«, erklärte Amos. »Mann, was gleich kommt, wird Ihnen gehörig an die Nieren gehen.«
    »Naomi«, sagte Holden. »Geh aufs Operationsdeck, und schnall dich an. Amos, bringe Prax zum Mannschaftsdeck, geh dann runter in den Maschinenraum und bereite die Rosinante auf eine ungemütliche Fahrt vor.«
    Ehe sie aufbrachen, legte Holden Prax eine Hand auf die Schulter.
    »Der Start und der Flug werden schnell und unruhig verlaufen. Wenn Sie nicht für Flüge bei hohen G-Belastungen ausgebildet sind, wird es Ihnen vermutlich sehr zusetzen.«
    »Machen Sie sich meinetwegen keine Sorgen.« Prax setzte eine Miene auf, die er wohl für tapfer hielt.
    »Ich weiß, dass Sie hart im Nehmen sind. Anders hätten Sie die letzten zwei Wochen gar nicht überleben können. Sie müssen mir jetzt nichts mehr beweisen. Amos bringt Sie in die Mannschaftsquartiere. Suchen Sie sich einen Raum ohne Namensschild. Das ist dann ab sofort Ihre Kabine. Schnallen Sie sich auf der Druckliege an, und drücken Sie auf den hellgrünen Knopf links neben der Liege. Die Liege pumpt Sie mit Medikamenten voll, die Sie beruhigen und das Platzen von Blutgefäßen verhindern, falls wir stark beschleunigen müssen.«
    »Meine Kabine?«, fragte Prax mit einem seltsamen Unterton.
    »Wir besorgen Ihnen etwas Kleidung und persönliche Utensilien, sobald wir aus diesem Schlamassel heraus sind. Sie können alles in der Kabine aufbewahren.«
    »Meine Kabine«, wiederholte Prax.
    »Ja«, bekräftigte Holden. »Ihre Kabine.« Er konnte beobachten, wie Prax gegen einen Kloß in der Kehle ankämpfte, und dann erkannte er, was einem Menschen, der so viel durchgemacht hatte wie der kleine Botaniker im letzten Monat, dieses einfache Angebot von Bequemlichkeit und Sicherheit bedeutete.
    Dem Mann standen Tränen in den Augen.
    »Kommen Sie, ich helfe Ihnen, sich einzurichten.« Amos führte Prax nach hinten zum Mannschaftsdeck.
    Holden ging in die andere Richtung und durchquerte das Operationsdeck, wo Naomi sich schon vor einem Pult auf die Liege geschnallt hatte, um das Cockpit zu erreichen. Er stieg in den Copilotensitz und schnallte sich an.
    »Fünf Minuten«, verkündete er über die Schiffslautsprecher.
    »Also«, begann Alex so gedehnt, als hätte das Wort drei Silben, während er die Schalter umlegte und die vor dem Start erforderlichen Überprüfungen vornahm. »Wir suchen jemanden namens Mei?«
    »Prax’ Tochter.«
    »Tun wir das wirklich? Es scheint mir so, als hätten wir schon wichtigere Aufträge erledigt.«
    Holden nickte. Eigentlich gehörte es nicht zu ihren Aufgaben,

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