Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Calibans Krieg

Calibans Krieg

Titel: Calibans Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
Vom Netzwerk:
aus. Aber ich übernehme die Abschusskontrolle.«
    »Tja, da haben wir’s.« Bobbie wandte sich an Holden. »Geben Sie mir die Waffen.«
    »Nehmen Sie es nicht persönlich, Sergeant …«, setzte Holden an.
    »Gunny«, antwortete Bobbie.
    »Gunny.« Holden nickte. »Aber können Sie die Feuerkontrolle auf einem Kriegsschiff übernehmen?«
    Bobbie beschloss, nicht beleidigt zu reagieren, und grinste ihn nur an. »Ich habe Ihre Rüstungen und die Waffen schon in der Luftschleuse bemerkt. Sie haben im Frachtraum ein MAG-Paket gefunden, richtig?«
    »Was ist ein MAG?«, fragte Avasarala.
    »Mobiles Angriffsgerät. Kampfausstattung für Marinesoldaten. Nicht so gut wie meine Kampfrüstung, aber ordentliches Material für ein halbes Dutzend Fußgänger.«
    »Genau«, bestätigte Holden. »Daher haben wir die Sachen.«
    »Dies hier ist ein schnelles Mehrzweckschiff. Es kann als Torpedobomber eingesetzt werden, aber das ist nicht alles. Es kann auch Entertrupps absetzen. Ein Gunnery Sergeant ist für ein sehr klar umrissenes Aufgabengebiet ausgebildet.«
    »Ja«, bekräftigte Alex. »Waffenspezialist.«
    »Ich bin für alle Waffensysteme ausgebildet, mit denen mein Trupp oder meine Abteilung während eines typischen Einsatzes arbeiten muss. Dazu gehören auch die Waffen einer Angriffseinheit wie dieser.«
    »Verstehe …«, sagte Holden, doch Bobbie unterbrach ihn mit einem Nicken.
    »Ich bin Ihr Richtschütze.«
    Wie die meisten Dinge in Bobbies Leben war der Sitz des Waffenoffiziers für einen kleineren Menschen gebaut. Der Fünfpunktgurt schnitt ihr in die Hüften und Schultern. Selbst wenn sie ganz nach hinten fuhr, war die Waffenkonsole ein bisschen zu nahe, um die Arme bequem auf die Stützen zu legen, während sie die Waffen bediente. Das würde sich als Problem erweisen, wenn sie unter hoher G-Belastung arbeiten musste. Und das würde natürlich geschehen, sobald der Kampf begann.
    Sie schob die Ellbogen so weit zurück, wie es nur möglich war, ohne sich bei starkem Schub die Arme auszurenken, und nestelte am Geschirr herum. Es musste eben reichen, wie es war.
    Alex, der hinter und über ihr saß, sagte: »Es wird so oder so schnell vorbei sein. Wahrscheinlich haben Sie gar nicht genug Zeit, um sich allzu beengt zu fühlen.«
    »Wie beruhigend.«
    Holden sagte über den Schiffscom: »Wir sind jetzt in maximaler Reichweite der Waffen. Sie könnten sofort feuern oder erst in zwanzig Stunden. Also bleibt angeschnallt. Verlasst eure Stationen nur in Notfällen, wenn Leben in Gefahr sind, und auf meinen direkten Befehl. Ich hoffe, ihr habt alle eure Katheter angelegt.«
    »Meiner sitzt zu stramm«, klagte Amos.
    Alex sagte etwas hinter ihr, einen Sekundenbruchteil später hörte sie das Echo im Kopfhörer. »Das ist ein Kondomkatheter, Partner. Er wird außen herum angelegt.«
    Bobbie konnte nicht anders, sie lachte und hob eine Hand nach hinten über den Kopf, in die Alex einschlug.
    Holden sagte: »Hier unten in der Operationszentrale ist alles grün. Meldet euch noch mal alle, und bestätigt, dass ihr bereit seid.«
    »In der Flugkontrolle ist alles grün«, sagte Alex.
    »Elektronische Waffen sind grün«, sagte Naomi.
    »Hier unten ist alles klar«, sagte Amos.
    »Die Waffen sind grün und scharf«, meldete Bobbie als Letzte. Obwohl sie auf einen Sitz geschnallt war, der für sie zwei Nummern zu klein war, obwohl sie auf einem gestohlenen marsianischen Kriegsschiff flog, das von einem der meistgesuchten Männer im Gebiet der inneren Planeten befehligt wurde, fühlte sie sich verdammt gut. Bobbie unterdrückte einen Freudenschrei und rief Holdens Feindanzeige auf. Die sechs UN-Zerstörer, die sie verfolgten, hatte er bereits markiert. Bobbie visierte das führende Schiff an und ließ die Rosinante einen Angriffsvektor berechnen. Das Schiff setzte die Wahrscheinlichkeit eines Treffers mit weniger als 0,1 Prozent an. Sie sprang von Ziel zu Ziel, um ein Gefühl für die Reaktionszeiten und Kontrollen zu bekommen. Dann tippte sie auf eine Taste, rief die Informationen des Ziels auf und überflog die Daten des UN-Zerstörers.
    Als ihr die Lektüre langweilig wurde, wechselte sie wieder zur taktischen Darstellung. Ein winziger grüner Punkt, verfolgt von sechs etwas größeren roten Punkten, die ihrerseits von sechs blauen Punkten verfolgt wurden. Das war falsch. Die irdischen Schiffe sollten blau und die der Marsianer rot sein. Sie wies die Rosinante an, die Farbverteilung zu ändern. Die Rosinante war bereits in die

Weitere Kostenlose Bücher