Callboys - Die Schönen der Nacht
inzwischen kannte, dass er ohne jedes Anzeichen von Gewissensbissen sein Lächeln an mir erprobte. „Na komm. Ich bin höllisch scharf.“
Er ließ seine Hand auf meinen Rücken gleiten und presste mich fester an sich. Ich wollte lachen, aber der Druck seiner Gürtelschließe an meinem Bauch verwandelte mein nervöses Kichern in ein Keuchen. Und plötzlich war auch ich höllisch scharf.
Jack küsste mich wieder und lehnte sich dann zurück, um mir ins Gesicht zu sehen. „Unser Date war vor einer halben Stunde zu Ende.“
„Ich weiß.“ Ich beugte meinen Kopf ein wenig, öffnete meine Lippen und konnte ihn noch immer schmecken.
Jack nahm meine Hand und legte sie auf seinen Schritt, wo sein Schwanz unter dem verwaschenen Denim angeschwollen war. „Betrachte es als mein Trinkgeld.“
Da lachte ich doch noch. „Mich zu vögeln ist dein Trinkgeld?“
Er grinste und rieb mit meiner Hand in einem langsamen Kreis über seinen unter dem Stoff gefangenen Schwanz. „Ja.“
Ich hielt es für keine sonderlich gute Idee, mit ihm nach Hause zu gehen. Ihn zu vögeln, ohne ihn dafür zu bezahlen. Es war eigentlich ein bisschen gefährlich, aber ich hatte schlicht und einfach nicht die finanziellen Mittel, um auf die Mauer zu bestehen, die ich mit Geld zwischen uns errichtet hatte.
Und ich wollte nicht mehr an Sam denken.
„Ich bin sicher, wenn du so scharf bist, kannst du eine Frau finden, die mit dir nach Hause geht.“ Es war ein letzter, kläglicher Versuch, und Jack kaufte ihn mir nicht ab.
„Ich bin keine Schlampe“, flüsterte er mir ins Ohr, ließ gleich darauf seine Zunge über meinen Nacken gleiten und schickte damit einen Pfeil purer Lust direkt hinunter in meine ohnehin schon nasse Möse.
Danach brachte ich keine Einwände mehr vor, aber als ich in meinem Wagen seinem Motorrad durch Harrisburgs dunkle Straßen folgte, hätte ich mich fast aus dem Staub gemacht. Dreimal war ich kurz davor, einfach abzubiegen. Jack fuhr auf den Gehsteig und stellte dort sein Motorrad ab, und ich fand einen Platz für Betty zwischen einem ramponierten Metro und einem aufgemotzten grünen Akkord. Ich stieg aus und schloss meine Türen ab, dann schaute ich an dem Ziegelbau hoch, vor dem ich stand.
„Komm mit rein.“ Jack streckte mir seine Hand entgegen, und ich nahm sie.
14. KAPITEL
Er wohnte im dritten Stock, und obwohl das Gebäude von außen nach nichts Besonderem aussah, war sein Apartment sauber und ordentlich. Fast kahl. Im Wohnzimmer gab es schlichte weiße Wände und einen nackten Holzfußboden, hinter diesem großen Raum lagen das kleine Bad und ein Schlafzimmer. Seine Möbel waren abgenutzt, doch anders als bei mir, türmte sich in der Spüle nicht das Geschirr, und sein Mülleimer floss nicht über.
Jack hängte seine Jacke und seinen Helm an ein paar großen Metallhaken auf, die in die Wand gedübelt waren, und warf seine Schlüssel in eine Glasschale, die auf einem kleinen Tisch neben der Tür stand. „Hier wohne ich also“, erklärte er mit einer weit ausholenden Geste.
„Du hast es hübsch hier.“ Ich schaute mich um und betrachtete die Bilder an den Wänden. „Hast du die selbst gemalt?“
„Einige davon.“ Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Ein paar haben Freunde von mir gemacht.“
Ich war keine Kunstkennerin, aber selbst ich konnte sehen, dass er Talent hatte. „Du bist gut.“
Er legte von hinten den Arm um mich und zog mich rückwärts an sich heran. „Ja. Das hast du mir schon einmal gesagt, soweit ich mich erinnere.“
Ich tat so, als wollte ich ihm meinen Ellenbogen in die Seite rammen, stieß aber nicht richtig zu. „Ich meinte deine Bilder.“
Er drehte mich in seinen Armen um und presste meinen Körper eng an seinen. „Ich weiß.“
Es war auf eine subtile Weise anders, wenn das Geld zwischen uns stand, weil ich ihn für seine Zeit bezahlte, obwohl ich nicht genau hätte sagen können, was der Unterschied war, und auch nicht darüber nachdenken wollte. Jack schien kein Problem damit zu haben. Er schob die Hand unter mein Haar, legte die Finger auf meinen Nacken und beugte sich vor, um mich zu küssen, während er mich rückwärts in Richtung Schlafzimmer schob.
Wir hatten schon viele Rollenspiele gespielt, doch dieses Mal gab es keinen Pizzaboten und keinen ungehorsamen Schüler. Keine gelangweilte Hausfrau oder fordernde Chefin. Tatsächlich war es nicht mehr nötig, ihm Unterricht zu erteilen, denn er hatte seine Lektionen sehr, sehr gut gelernt.
Vorsichtig zog
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