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Callboys - Die Schönen der Nacht

Callboys - Die Schönen der Nacht

Titel: Callboys - Die Schönen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Hart
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sah ihn fragend an, während er lachte und verlegen sein Ohr kratzte.
    An der Bar sah ich Jack, der seinen Kopf gebeugt hatte, um zu hören, was das Mädchen neben ihm erzählte. Ich hatte sie schon einmal gesehen. Mit ihren blau und rot gestreiften Haaren war sie kaum zu verwechseln. Jack lächelte, also war sie wohl keine wütende Exfreundin.
    Ich schaute wieder Sam an. Sein Blick war meinem gefolgt, aber als ich mich ihm wieder halb zuwandte, sah er mich an. „Ich muss da wieder rauf.“
    Er klang entschuldigend, doch ich wedelte lässig mit der Hand. „Natürlich.“
    „Aber ich sehe dich hinterher, ja? Bleibst du noch hier?“
    Über meine Schulter sah ich zu Jack hinüber, es war nur ein kurzer Blick, und bevor ich antworten konnte, schüttelte Sam den Kopf. „Sag nicht Nein.“
    „Es ist spät.“ Was für eine abgedroschene Ausrede. „Ich muss früh raus.“
    „Ich werde bleiben“, erklärte Marnie und wurde von Sam mit einem Lächeln belohnt.
    Ah. Da kamen die Pfeile. Ich lächelte sie an, ganz vage nur. Es ist schon komisch, wie leicht es ist, Menschen zu entwaffnen, wenn man nicht bereit ist, mit ihnen um das zu kämpfen, was sie haben wollen.
    „Mach’s gut, Sam.“
    Als ich mich abwandte, um zu gehen, griff er nach meinem Arm. „Warte einen Moment.“
    Ich beobachtete Jack, wie er über etwas lachte, was das Mädchen mit den blauen Haaren gesagt hatte, und sah auf die Uhr. Auf die eine oder andere Art ging mein Date dem Ende entgegen. Ich hatte nur für vier Stunden bezahlt. Das Mädchen boxte Jack gegen den Arm, bevor es wegging, und er rieb sich die Stelle. Dann schenkte er ihm das Lächeln.
    Wow.
    Ich sah Sam wieder an. „Ich muss jetzt wirklich gehen.“
    Er wandte den Kopf und sah Jack entgegen, der die Drinks von der Bar genommen hatte und auf uns zukam. „Ja. Okay.“
    Sam ließ mich gehen. Ich drängelte mich an Marnie vorbei und erreichte Jack, bevor er bei uns ankam. Er reichte mir mein Glas Sodawasser und legte mir einen Arm um die Schultern.
    „Hey. Ist alles in Ordnung?“
    „Es geht mir gut. Ich bin nur ein bisschen müde. Zeit für mich zu gehen.“ Ich lächelte und trank mein Sodawasser, und Jack warf einen neugierigen Blick an mir vorbei hinüber zu Sam, der gerade wieder auf die Bühne stieg.
    „Kennst du ihn?“
    „Kaum. Ein bisschen. Komm, lass uns gehen.“
    Die Menge wurde still, als Sam wieder auf der Bühne erschien und ins Scheinwerferlicht trat. Ich musste ihn nicht ansehen, um zu wissen, dass das Licht ihn liebte.
    „Lass uns gehen, Jack“, wiederholte ich, nachdem ich mein halb leeres Glas abgestellt hatte.
    Er nahm noch einen großen Schluck von seinem Bier, stellte aber die Flasche rasch hin, als ich es ihm sagte. Ohne Fragen wegen meiner plötzlichen Eile zu stellen, trat er einfach neben mich, um mir den Arm um die Schultern zu legen, während wir uns durch die Menge drängten. Hinter uns erklangen die ersten Akkorde eines Songs.
    „Das hier ist etwas Neues, woran ich zuletzt gearbeitet habe.“ Das ganze Publikum hörte ihn, doch seine Worte waren für mich bestimmt. „Es heißt ‚Grace on the Stairway‘.“
    Wir waren schon fast an der Treppe, als er es sagte, und ich blieb so unvermittelt stehen, dass Jack schon ein paar Stufen hinunter war, als er mein Zögern bemerkte. Ich drehte mich nicht zur Bühne um, als Sam zu singen begann.
    „Hey“, stellte Jack fest. „Er singt von Grace auf der Treppe.“
    Er lachte, doch ich blieb ernst. „Komm, lass uns gehen.“
    Jack widersprach nicht, obwohl er über die Schulter zurückschaute, als wir die Treppe hinunterstiegen. Draußen war die Augustnacht kühl geworden. Auf meinen Armen bildete sich Gänsehaut, und ich rubbelte heftig an ihnen herum, während wir zum Parkhaus gingen.
    „Danke, dass du mich heute Abend begleitet hast“, sagte ich, als er mich mit dem Rücken gegen das glatte, kalte Metall meines Autos drängte. „Es war …“
    Sein hungriger Mund brachte mich zum Schweigen. Sein Atem, der nach Bier und Zwiebelringen schmeckte, sickerte zwischen meine Lippen, bis ich sie für ihn öffnete. Seine Zunge streichelte meine, während er die freie Hand, in der er nicht seinen Helm und seine Jacke hielt, um meine Taille legte.
    „Geh noch nicht“, sagte er an meinem Mund. „Es ist noch nicht so spät.“
    „Ich kann kein Hotelzimmer bezahlen“, gestand ich ihm ehrlich.
    „Komm mit zu mir.“
    Ich lehnte mich zurück, um ihn anzusehen. „Jack.“
    Es war der Beweis, wie gut er mich

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