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Callboys - Die Schönen der Nacht

Callboys - Die Schönen der Nacht

Titel: Callboys - Die Schönen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Hart
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Wäsche verschwunden, der zerbrochene Blumentopf fortgeräumt und der Dreck aufgefegt.
    „Wo ist Hannah?“
    Jerry sah mich mit einem leeren Blick an. „Ich weiß es nicht.“
    Ich hatte nicht vor, mich mit ihm ausführlicher über dieses Thema zu unterhalten. Wenn meine Schwester fortgegangen war, ohne ihrem Ehemann zu sagen, wohin, war das sein Problem. Ich brachte seine Kinder sicher nach Hause und hatte dort nichts weiter verloren.
    „Sie hat nichts fürs Abendessen vorbereitet“, teilte Jerry mir mit. Das verwirrte ihn offensichtlich.
    „Die Kinder haben schon gegessen“, erklärte ich ihm. „Ich habe ihr gesagt, dass ich sie zum Essen ausführen werde. Du musst ihnen nichts mehr geben.“
    Jerry schaute sich um. „Hat sie dich gebeten, mir etwas mitzubringen?“
    Ich bemühte mich nach Kräften um einen ausdruckslosen Gesichtsausdruck, obwohl es mir sehr schwerfiel, mir nicht mit der flachen Hand gegen die Stirn zu schlagen. „Nein, Jerry, das hat sie nicht getan.“
    Ich mochte meinen Schwager. Er war ein netter Kerl. Er hatte mir noch nie anstößige Witze erzählt oder mir schlechte Ratschläge gegeben. Tatsächlich ließ er mich meistens in Ruhe und machte nicht viel Aufhebens um mich. Doch in diesem Moment wollte ich ihn gern durchschütteln, damit er zu Verstand kam.
    „Hm“, machte er, während seine Kinder wie die Verrückten im Flur herumrannten. „Sie hat nichts für mich vorbereitet.“
    „Wie gut, dass es Erdnussbutter und Marmelade gibt“, stellte ich fest.
    Er schaute mich mit leerem Blick an. Hätte er mich gebeten, ihm etwas zu machen, wäre ich gezwungen gewesen, ihm eine runterzuhauen, aber zum Glück für uns beide nickte Jerry nur. „Ja. Ich nehme an.“
    „Hast du hier alles im Griff?“ Ich betrachtete die Kinder, die im Wohnzimmer auf dem Fußboden miteinander herumrangelten.
    „Ja.“ Er nickte.
    Das glaubte ich ihm nicht unbedingt, aber es war nicht so, dass er zugesehen hätte, wenn die Kinder sich gegenseitig umbrachten. Wehe ihm, wenn noch etwas zu Bruch ging, während Hannah fort war, aber das war nicht mein Problem. Nach einer weiteren Runde Umarmungen und Küsschen für meine Nichte und meinen Neffen machte ich mich auf den Weg nach Hause.
    Als ich zurückkam, war Jared gerade beim Gehen. „Ist irgendetwas Besonderes vorgefallen?“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich habe schon alles abgeschlossen.“
    „Gut. Danke.“
    Er nickte. „Heute Nacht habe ich Bereitschaftsdienst, stimmt’s?“
    „Du hast darum gebeten, erinnerst du dich?“
    „Ich weiß. Ich weiß.“
    Wir lächelten uns an, und er schlenderte zu seinem schäbigen Pick-up. Als ich die Tür öffnete, um ins Haus zu gehen, kam mir eine etwas atemlose Shelly entgegen. Ihre Wangen waren leicht gerötet, und aus ihrem französischen Zopf hatten sich einige Strähnen gelöst, die nun ihr Gesicht umrahmten. Sie schien Lipgloss zu tragen.
    Jared drehte sich in seinem Wagen um und winkte. Shelly zeigte ihre Grübchen und drückte sich mit einem gemurmelten Gruß an mir vorbei. Dabei sah sie nicht mich, sondern Jareds Truck an.
    „Mein Wagen ist in der Werkstatt“, erklärte sie mir über die Schulter. „Jared fährt mich nach Hause.“
    „Okay“, sagte ich, als würde einer von beiden meine Zustimmung brauchen oder als wären sie mir eine Erklärung schuldig.
    Shelly winkte Jared zu. Ich blieb in der Tür stehen, bis sie in seinen Wagen gestiegen war. Sie setzte sich so dicht neben die Tür wie nur möglich und sah starr nach vorn. Jared lächelte, sein Mund bewegte sich, während er plauderte, doch Shellys ganze Reaktion bestand darin, ein- oder zweimal steif zu nicken, während er vom Parkplatz fuhr.
    Interessant.

7. KAPITEL
    Das Klopfen an der Tür erschreckte mich nicht, aber ich tat trotzdem erstaunt, als ich öffnete. „Ich habe keine Pizza bestellt.“
    Der Mann, der vor der Tür stand, trug ein blaues Hemd und eine passende Baseballkappe, und in der Schachtel in seiner Hand lag zweifellos eine Pizza. „Sind Sie sicher?“
    „Ich bin sicher. Ich weiß sehr genau, ob ich eine Pizza bestellt habe oder nicht.“
    Er runzelte die Stirn und starrte ausgiebig die Tür an. „Dies ist die Zimmernummer, die man mir genannt hat. Sind Sie wirklich sicher?“
    Ich stemmte die Hände in die Hüften und raffte dabei die Seide meines Nachthemds zusammen. „Ja! Ich bin sicher!“
    Der Pizzabote sah verwirrt aus, dann machte er ein ärgerliches Gesicht. „Das ist das dritte Mal in dieser Woche, dass jemand

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