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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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Monitor drängte sich der Gakfedd-Stamm, quiekte, grunzte und krakeelte. »Also ist er an allem schuld, der Saukerl!« – »Jawohl, er ist der Drahtzieher der Rebellen!«
    • TROTZ DER AUSGEZEICHNETEN BEWÄHRUNG DES ANGEKLAGTEN IM FLOTTENDIENST LAUTET DAS URTEIL DES WILLENS, DASS STURMTRUPPLER CRAY MINGLA ZUM TOD DURCH LASER VERURTEILT IST. DIE EXEKUTION FINDET MORGEN UM 16 UHR STATT. BESATZUNG UND TRUPPE HABEN SICH VOLLZÄHLIG IN DEN ABTEILUNGSGEMEINSCHAFTSRÄUMEN…
    »Luke…!« Crays Stimme durchdrang die Vocodermonotonie des Flotten-Schnellgerichtscomputers. Unter den Blutergüssen sah ihr Gesicht grau und verhärmt aus, die dunklen Augen widerspiegelten Erschöpfung und den Gram seelischer Torturen. »Luke, hol mich hier raus! Bitte hol mich hier raus! Wir sind auf Deck neunzehn, Steuerbord-Bugsektion, Wartungsbucht sieben, wir haben's durch Liftschacht einundzwanzig betreten, er wird bewacht…«
    Die Gakfedds johlten und grölten. »Hält's Maul, Pappnase!« schnauzte in der Schnellgerichtskammer ein Klagg-Wächter Cray an, so daß sie zusammenzuckte – Cray, die trotz ihres Make-ups und Modebewußtseins, soviel Luke wußte, noch nie im Leben äußerliche Anzeichen der Furcht gezeigt hatte. Hitzige Wut durchströmte ihn, überlagerte die Beschwerden seines Beins.
    Die Wächter packten Cray an den Armen, zerrten sie zum Ausgang. »Lift einundzwanzig!« schrie sie trotzdem, so schnell sie konnte. »Zehn Posten, sie schießen Blasterstrahlen durch den Schacht auf die unteren Lifttüren, und der Korridor ist nach zehn Metern durch eine Sperre gesichert…«
    »Ja, pack aus, Rebellenschwein!« – »Laserexekution, so ein Weichlingsquatsch! Hängt ihn in heiße Abdämpfe!« -»Schmeißt ihn in 'nen Shredder!« – »In 'nen Enzymtank!« -»Nein, werft ihn den Müllwürmern vor…!«
    »Morgen sechzehn Uhr«, wiederholte Luke im Flüsterton. In seinen Adern wechselten eisige Kälte und heiße Wut sich ab. »Bis dahin können wir…«
    »He, du!«
    Vor Luke standen Ugbuz, Krok sowie drei oder vier andere Eber, die dicken Arme verschränkt. Ihre gelben Augen glitzerten boshaft vom Widerschein der Notbeleuchtung, die mittlerweile im überwiegenden Teil dieser Sektion die einzige Helligkeitsquelle bildete. Ein System nach dem anderen versagte, und es wurde im Schiff immer dunkler.
    Weil die Jawas auch aus den Notleuchten und allen greifbaren Leuchtstreifen die Energiezellen stahlen, hatte irgendwer überall im Gemeinschaftsraum in roten, mit Backöl gefüllten Plastikschüsseln Dochte entzündet. Infolge dessen war in einem benachbarten Pausenraum sogar schon ein Brand ausgebrochen. Die MSE- und SP-80-Droiden hatten noch jetzt reichlich damit zu tun, die durch den Einsatz der Sprinkleranlage hinterlassenen, aufgeweichten Abfälle fortzuräumen. Auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum hatte Luke Jawas gesehen, die mehrere MSEs wegschleppten – wie Myrminen unterwegs zum Picknick – und den größeren Droiden dreist die Energiezellen ausbauten.
    Inzwischen roch die gesamte Sektion nach Gamorreanern und Qualm.
    »Ich habe Ihren Namen beim Hauptcomputer abgefragt, Calrissian.« Ugbuz postierte sich zwischen Luke und dem Ausgang.
    Infolge seiner Ausgelaugtheit fiel es Luke außerordentlich schwer, die Macht auf Ugbuz' Geist zu fokussieren. »Ich bin nicht Major Calrissian.«
    »Genau das sagt der Computer auch, Freundchen«, knurrte Krok. »Dann verrate uns mal, wer du bist und was du auf diesem Schiff zu suchen hast.«
    »Wir wissen doch längst, was er treibt…«
    »Ihr verwechselt mich mit jemandem.« Luke spürte in den Psychen der Gamorreaner den kalten Schatten einer fremden Präsenz, die abstoßende Selbstsicherheit des Willens.
    3PO wandte sich an den nächstbesten Kitonak und gab eine endlose Reihe von Pfeif-, Summ- und Kehllauten von sich, denen die Kitonaks aufmerksam lauschten.
    »Seit Sie an Bord sind, Mister«, grummelte Ugbuz, »gehen hier komische Sachen vor. Ich glaube, Sie und ich müssen uns darüber mal gründlich aussprechen.«
    Im gleichen Moment, als die Gamorreaner auf Luke zutraten, näherten sich die Kitonaks unter lebhaftem Kräuseln ihrer Haut, einem Anzeichen aufgeregter Anteilnahme. Als wären sie eine einzige Entität, faßte jeder Kitonak mit großen Stummelhänden einen Gamorreaner am Arm. Alle redeten sie gleichzeitig auf die Gakfedd-Eber ein.
    Eilig macht sich Luke aus dem Staub. »Haltet ihn!« brüllte Ugbuz zwischen zwei stattlichen Pilzwesen, die ihn in eisenharter Umklammerung hatten.

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