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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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Abstiegs spürte Luke Callistas herzliche, freundlich-ermutigende Präsenz.
     
    Auf Deck 6 herrschte vollkommene Finsternis. Die stille Luft stank nach Jawas, Öl, Isolierung und Lukes eigenem Schweiß, während er sich durch die lichtlosen Korridore schleppte. Im trüben Glimmern der an seinem Stab befestigten Leuchtstreifen wankten sein und 3POs Schatten wie Betrunkene. Allmählich verloren die Leuchtstreifen an Helligkeit. Er mußte sich irgendwo eine Energiezelle besorgen.
    Bei der Vorstellung, sich mit einer so ärgerlichen Kleinigkeit aufhalten zu müssen, krampfte sein ganzer Körper sich vor Widerwillen zusammen. Nicht nur voraus, auch aus allen anderen Richtungen hörte er das Schnattern von Jawas, das Huschen ihrer Füße; ständig sah er das Glühwürmchenflimmern ihrer Augen.
    3PO, dachte er. Falls ich in Ohnmacht falle, machen sie sich über 3PO her.
    Gelegentlich roch und hörte er Talz. Und was die Sandleute betraf, war er heilfroh darüber, daß diese im wesentlichen konservativ eingestellten Wesen eher dahin neigten, ihr Territorium zu verteidigen; folglich war es ziemlich unwahrscheinlich, daß sie in der gegenwärtigen Phase des Flugs neue Korridore erkundeten.
    Überall entdeckte er aufgerissene Wandverkleidungen, ausgeschlachtete Verkabelungen, SP-80- und MSE-Droiden, die demontiert und defekt längs der Wände ruhten. In den Gängen lagen Helme, Rüstungsteile, auseinandergenommene Blaster und Ionenwerfer verstreut. Luke sah sich sämtliche Waffen an und mußte sich damit abfinden, daß man ausnahmslos allen die Energiezellen entfernt hatte.
    Während er unter Schmerzen durch die an Echos reiche Dunkelheit hinkte, hatte Luke das gespenstische Empfinden, als stecke er im Bauch eines verwesenden Untiers gefangen, eines Killerzombies, der noch immer, obwohl die Fäule ihm den Leib von innen her zerfraß, nach Vernichtung trachtete.
    Diese Sektion von Deck 6 stand nicht unter der Kontrolle des Willens. Deshalb hatte Callista ihm diesen Weg gewiesen.
    Cray. Irgendwie mußten sie Cray retten. Bestimmt wußte sie, wie man mit dem Willen fertigwerden konnte; wie sich die künstliche Intelligenz außer Gefecht setzen ließ, die über diesen metallenen Mikrokosmos die Herrschaft hatte.
    Um sechzehn Uhr. Luke war, als stünde sein Körper unmittelbar vor dem gänzlichen Zusammenbruch. Irgendwie mußte er sich genug Erholung gönnen, so daß er morgen den Lichtschacht hinaufgelangen konnte.
    Dreizehn Etagen. Ein abschreckender Gedanke. Sie schießen Blasterstrahlen durch den Schacht auf die unteren Lifttüren…
    »Callista…«
    Aber er erhielt keine Antwort.
    Ich existiere Seite an Seite mit dem Willen.
    Sie hatte im Computerkern den Tod gefunden. Luke hatte schon erlebt, wie der Geist eines Jedi sich von der physischen Gestalt lösen und anderen Gegenständen einzubetten vermochte, so wie beispielsweise Exar Kuns Geist übergegangen war in die Steine Yavins.
    In dem Bewußtsein, daß sie zwar die automatischen Schaltungen eliminiert hatte, jedoch die Möglichkeit in Betracht gezogen werden mußte, daß das Imperium jemanden schickte, um Palpatines Auge manuell zu starten, war Callista dreißig Jahre lang in den Zielerfassungscomputern resident geblieben; hatte sie den Zugang zu den Apparaten bewacht, auf die ihr Tod zurückging, ein schwacher, immer schwächerer Geist, der Wache auf einem vergessenen Schlachtfeld hielt.
    »Komm, 3PO«, sagte Luke, bückte sich und zog einen Strang Kabel aus dem Rumpf eines demolierten MSE-Reinigungsdroiden. »Suchen wir uns ein Computerterminal.«
    ›AUF CHAD‹, erzählte Callista, indem die Zeilen langsam in ganzen Absätzen auf dem Monitor erschienen, als stiegen sie aus den Abgründen der Erinnerung empor, ›HABEN WIR, WENN UNSER FLACHBOOT SICH IN EIN WYSTOHREVIER WAGEN MUSSTE – UND DIE WYSTOHS JAGEN IN WEITEN ZONEN DER TIEFSEE, IN DENEN WIR UNSERE OZEANRANCH HATTEN –, WEIL EINE RUMPFAUSBESSERUNG ANFIEL ODER WIR WEGEN UNZEITIGEN KALBENS ZUR HERDE HINAUSFUHREN, AM VORABEND ETWAS VORAUSGESCHICKT, DAS WIR LOCKRUFER NANNTEN, EINE SCHWIMMAPPARATUR, DIE PFEIF- ODER HEULTÖNE VON SICH GAB. DIE WYSTOHS HABEN EIN GANZ AUSGEPRÄGTES REVIERVERHALTEN, DESHALB STÜRZTEN SIE SICH UNWEIGERLICH AUF DIESES GERÄT, DAS NATÜRLICH KILOMETERWEIT VOM FLACHBOOT ENTFERNT SCHWAMM. DANN HATTEN PAPA, ICH ODER ONKEL CLAINE DIE GELEGENHEIT, AUF HOHER SEE ZU ERLEDIGEN, WAS ES ZU TUN GAB, UND WOHLBEHALTEN UMZUKEHREN. WIE WOHL DIE KLAGGS AUF EINEN LOCKRUFER REAGIEREN, DER SIE SO LANGE

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