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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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konnte, durchquerte das geistige Bild tatsächlich den Sand, wurde es im Tank sichtbar, nicht etwa nach und nach, sondern mit einer merkwürdig ruckhaften Schubartigkeit: AT-AT rollte auf dem Rücken umher, schlug mit den Tatzen nach Sternblumen-Blütenkelchen. Als wäre das Tierchen nicht seit elf Jahren tot.
    »Ach, wie niedlich«, äußerte Callista. »Ist das Ihres?«
    »War's einmal«, antwortete Leia. »Ist schon lange her.«
    »Wissen Sie, die Meister hatten stets ein Problem, was als Jedi geborene Kinder betraf, deren Eltern keine Jedi waren«, erläuterte Callista nach einem Weilchen des Schweigens, in dessen Verlauf das projizierte Bild verblaßte. »Normalerweise wird die Jedi-Begabung innerhalb der Familie weitervererbt, aber das ist keineswegs immer der Fall… Und oft manifestiert sie sich spontan in Familien von Leuten, die damit keine Erfahrungen und folglich keine Kenntnis haben, wie sie mit solchen Kindern umgehen sollen. Die Meister sind stets darauf bedacht gewesen, derartige Kinder möglichst früh zu rekrutieren, weil sie am ernstesten in der Gefahr schwebten, durch die dunkle Seite der Macht vereinnahmt zu werden. Diesen Nachwuchs und die Kinder von Jedi-Eltern, die lediglich eine minimale Machtbegabung aufwiesen, nur einen geringen Teil dessen, was sich bei ihren Brüdern, Schwestern und Spielgefährten vollständig ausgeprägt hatte. Manche von ihnen… verkörperten höchste Gefahr.«
    Sie verstummte. Eine verkrampfte Verlegenheitspause schloß sich an.
    Dann drehte Callista sich mit Schwung um. »Das da ist ein Mentallabyrinth.« Ihr Finger tippte auf eine der Metallkugeln in dem Wandregal. Als sie die Kugel zur Hand nahm, schrak Leia unwillkürlich zurück; sie entsann sich noch mit aller Deutlichkeit, wie Irek ihr so eine Kugel entgegengestreckt, ein psychisches Netz nach ihr ausgeworfen hatte, um ihren Geist in die Kugel zu bannen, sie in alle Ewigkeit darin einzukerkern.
    »Die meisten Leute sind nie vollends in diese Mentallabyrinthe eingedrungen«, legte Callista dar. »Nie als Ganzheit… Nicht mit dem gesamten Wesen, dem ganzen Geist. Außerdem kann man leicht hinausgelangen, wenn man erst einmal weiß wie. Am einfachsten ist es bei den großen Kugeln. Je kleiner sie sind, um so komplizierter ist es, man muß durch ein Labyrinth in einem Labyrinth in einem Labyrinth… Derlei Kugeln sind spaßeshalber von jungen Jedi angefertigt worden, sie haben versucht, sich gegenseitig zu verwirren und darin zu fangen, so wie Kinder und Jugendliche sich eben vergnügen.«
    Sie setzte die Kugel auf dem Tisch ab, brachte sie mit den Fingern zum Kreiseln. Der Lichtschein schimmerte feucht auf der sich drehenden Oberfläche. »Ich wünschte… Ich wollte, ich könnte es Ihnen zeigen.«
    Am gestrigen Abend, als Leia, Han und Callista die Spielzeugkammer aufgesucht hatten, hatten sie herausgefunden, daß Callista nicht mehr auf die Macht zugreifen, sie nicht mehr anwenden konnte.
    Luke war ins Medizentrum der Brathflen Corporation überführt worden und hatte den Großteil der Nacht im Glastank eines zähflüssigen Bactabads zugebracht. Unterdessen hatte Leia die Idee gehabt, diese junge Frau – die ihr trotz der noch starken äußerlichen Ähnlichkeit mit Cray jetzt eher wie eine entfernte Verwandte vorkam – wüßte möglicherweise etwas über die Natur und den Zweck der Spielzeuge, die sie in der Felskammer in den Gewölben unter Pletts Zitadelle entdeckt hatten.
    Angeführt von Jevax und Mara Jade, waren Suchtrupps, ausgestattet mit Stunnerpistolen, Betäubungsmitteln und Fesseln aller Art, in die Stollen vorgedrungen, hatten die restlichen wahnsinnigen Wächter der Gewölbe eingefangen und ins Freie befördert. Bei ihrem Anblick war Maras kalte Wut von neuem entflammt. Viele Betroffene hatte sie früher gekannt.
    Infolge dieser Aktion konnte man sich jetzt weitgehend ungefährdet von Rogandas Haus in der Bemalte-Türen-Straße in die Gewölbe hinabwagen.
    Außer der vom Diplomatischen Korps angekündigten Ärztekommission sollte morgen von Ithor ein Heiler- und Psychologenteam eintreffen, um bei der Rehabilitierung Unterstützung zu leisten; dabei beabsichtigte man, wie Tomla El am Subraumkommunikator Leia informiert hatte, die Techniken zu benutzen, die zumindest bei Drub McKumb deutliche Erfolgsaussichten versprachen.
    Die beiden Fähren und der Lander waren wohlbehalten auf Belsavis angelangt. Ihre Insassen befanden sich in sicherem Gewahrsam, um reorientiert, dekonditioniert und zu ihren

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