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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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Cray streichelte die auf menschliche Körpertemperatur programmierten Finger.
    »Du weißt, Luke, ich bin nie mehr als eine Ersatzlösung gewesen, ein Droide, dessen Programmierung ihm erlaubte, zu denken und zu handeln wie jemand, die Erinnerungen von jemandem zu haben, den Cray sehr gerne noch in ihrem Leben sähe. Und so eine Existenz könnte mir genügen, hätte nicht auch ich sie geliebt, wirklich geliebt. Aber ich bin nicht der lebendige Nichos, und mir ist klar, daß ich es niemals sein kann. Ich wäre immer etwas anderes, ein Beinahe-Nichos, der stets weniger als er bleiben müßte.«
    »Nichos ist auf der anderen Seite, Luke«, sagte Cray leise. »Ich weiß es, und Nichos…« Sie rang sich ein Halblächeln ab. »Und dieser Nichos hier weiß es auch. Behalte uns im Gedächtnis, Luke.«
    Ihr und Nichos' Abbild verflimmerte.
    Kein neues Bild erschien. »Verzeih mir, Luke«, bat noch einmal Callistas Stimme. »Ich liebe dich. Ich werde dich immer lieben.«
    Durch die Steuerbordsichtluken drang grellweiße Helligkeit.
    »Nein!« Luke schwang sich aus der Koje auf die Beine. Er bahnte sich den Weg durch die Talz. An den Sichtluken drängten sich die Jawas. Die gutmütigen Dreibeiner hatten ihren Platz vor den durch die Jawas angehäuften, hohen Schrottbergen. Er stolperte gegen die Wandung, blickte gerade noch rechtzeitig hinaus, um das weiße Gleißen auf der Rückseite der Asteroidenkonfiguration des Monsterraumschiffs verflackern zu sehen…
    Von fern sah es, wie es dort im All schwebte, winzig aus… »NEIN!«
    Die Explosion schien ihre furchtbare Vernichtungskraft auf das gesamte Universum auszudehnen.
     

*25*
    Kurz danach nahm Mara Jade sie an Bord des Galaktischen Jägers.
    »Ich bin fast genau über dem Tikiar aus dem Hyperraum gekommen«, sagte sie, während sie und Leia Luke aus der Schleuse der Rot-Fähre und durch den kurzen, selbsthaftenden Außenschleusenschlauch des Jägers halfen. Hinter ihnen stieß Chewbacca angesichts der Gamorreaner- und Jawahorden, die Luke zu folgen versuchten, wütendes Gebrumm aus, so laut, daß man es sogar in der dünnen Luft des Fastvakuums hören konnte.
    C-3PO, der beide Fähren einigermaßen verläßlich von der glühenden Gaswolke fortgesteuert hatte, zu der Palpatines Auge geworden war, hielt sich zum Dolmetschen in der Nähe des Wookies auf, mußte ihm wiederholt beteuern, daß man die Lage voll in der Hand hätte und von niemandem etwas zu befürchten sei.
    »Er ist durch den Luftkorridor gerast, als hätte er ein Rudel Kosmodämonen im Nacken. Hätte ich gewußt, wer's ist, ich hätte sie abzuknallen versucht. Aber sie flogen so schnell, daß ich wahrscheinlich sowieso nicht getroffen hätte… Geht es, Skywalker?« Sie betätigte die Öffnungstaste der Hauptschleusenkammer des Jägers, betrachtete Luke sorgenvoll, während der Druckausgleich stattfand.
    Luke nickte. Irgend etwas zu sagen, kam ihm sinnlos vor. Er vermutete, daß er voraussichtlich irgendwann genesen würde; körperlich und wohl auch seelisch. Er wußte, daß die meisten Menschen dergleichen bewältigten.
    Der schwarze Abgrund des Nichts in seinem Innern würde nicht für alle Zeit das einzige bleiben, was er vor Augen hatte.
    Nun wünschte er sich nichts anderes, als zu schlafen.
    Leia schlang den Arm um seine Taille. Er spürte, wie ihr Geist sein Gemüt streifte. Du kannst mir alles später erzählen, teilte sie ihm mit.
    Leia hätte Callista gemocht, dachte er.
    Und in ihrer unterkühlten, zurückhaltenden Art auch Mara.
    »Es wird schon wieder«, meinte er, ohne sich darum zu scheren, daß er log.
    »In Plawal gibt's ein recht gut ausgestattetes Firmen-Medizentrum«, sagte Mara, während sie Luke durch einen kurzen Gang zu einer der kleinen Kabinen führte. Der Galaktische Jäger war eine ehemalige Reiche-Schnösel-Raumyacht, die vor ein paar Jahren in Piratenhand fiel; etliches vom früheren Luxus hatte man beibehalten, darunter auch ein selbstformendes Bett in einer Nische. Dank eines winzigen Monitors hatte man von dort aus Kontakt zur Steuerbrücke.
    Nachdem er in letzter Zeit nur noch im Winkel eines Quartiermeisterbüros, auf dem Schiffsdeck, unter und über sich nichts als Decken, geschlafen hatte, empfand Luke die Annehmlichkeit eines derartigen Komforts als völlig befremdlich.
    »Luke, mein Junge, wer ist denn der alte Trottel, der das Kommando in der Blau-Fähre hat?« Han heftete den Blick auf einen Brückenmonitor.
    Die Anrede seines Freunds nötigte Luke zu einem Schmunzeln.

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