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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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meinte Leia nach einiger Zeit mit stockender Stimme. Ihre Äußerung hatte nicht den Tonfall einer Frage.
    »Sie hat Platz gemacht«, erklärte Luke. Er wußte genau und mit zweifelsfreier Gewißheit, was sich an Bord von Palpatines Auge in den letzten Momenten des Raumschiffs zugetragen hatte.
    »Nichos ist während des Aufstiegs durch den Schacht getroffen worden«, sagte Callista gedämpft. »Schwer getroffen, seine meisten Systeme wurden zerschossen…«
    Er litt keine Schmerzen, aber er spürte, während er die Überlastung des Reaktorkerns einleitete, wie sich in ihm die Ausfälle häuften. »Cray versicherte mir, sie wünschte bei ihm zu bleiben… Mit ihm auf die andere Seite überzuwechseln. Für immer bei ihm zu sein. Vergiß nicht, sie war eine Jedi… Zwar nicht voll ausgebildet, aber geworden wäre sie einer der besten Jedi-Ritter.«
    Wieder quollen Tränen aus den grauen Augen. »Sie sagte, wenn sie in dieser Welt nicht mit dem zusammen sein dürfte, den sie liebte, sollte es wenigstens anderen vergönnt sein. Sie hat mich gebeten, dir zu danken Luke, für alles, was du für sie getan und zu tun versucht hast.«
    Luke küßte sie. Ihm war zumute, als kehrte ihm nach langer Kälte der Hauch neuen Lebens in den Leib zurück. Als er sich aufrichtete, stolperte er fast wegen des verletzten Beins. Zittrig lachte er. Indem Callista und er sich gegenseitig stützten, standen sie auf, wandten sich der Gruppe an der Hangarpforte zu.
    »Leia, Han, Mara… 3PO, R2…«, sagte er leise und wußte so gut, wie er die Existenz seines Fleisches und Blutes als wahr erkannte, daß er nun eine Wahrheit aus sprach, »das ist Callista.«
     

*26*
    »Alles hat seinen Preis.« Callistas Hände glitten über die Oberfläche der Glaskugel, in der im Lampenschein reglos die rosa-goldene Flüssigkeit schimmerte. Schatten fielen auf die anderen Objekte in der Spielzeugkammer, huschten über die zahlreichen Gegenstände. Helle Flächen, Schatten, Kanten, Umrisse, alles änderte sich im ständigen Wechsel der Lichtverhältnisse.
    Außerhalb der Felskammer gluckerte und plätscherte der Bach, der in der großen Kaverne durch sein steinernes Bett floß, und in der ausgeleierten Fassung zischelte ab und zu der Leuchtstab. Sonst war kein Geräusch zu hören.
    »Ich hätte wissen müssen, daß ein Risiko besteht«, fügte sie mit der verhaltenen, etwas heiseren Stimme hinzu, der man noch leicht das Idiom der Tiefsee-Ranchregionen Chads anmerkte. »Ich hätte mir denken können, daß auch das seinen Preis hat.«
    »Und wäre es Ihnen klar gewesen«, fragte Leia, »hätten Sie dann darauf verzichtet?«
    »Ich weiß es nicht«, lautete Callistas Antwort.
    Sie ging durch die Felskammer zu dem flachen, rechteckigen Tank mit der dünnen Sandschicht auf dem Boden. Ihre Bewegungsabläufe zeichneten sich durch eine seltsame Unbeholfenheit aus, wirkten aber dennoch durchaus anmutig. Sie trug den verblichenen, blauen Overall eines Raumhafentechnikers – am Rücken maximal enggeschnallt und doch um die Taille und an den Schultern viel zu weit – sowie schwere Mechanikerstiefel.
    Mit den kurzgeschnittenen Haaren und den scheuen, noch unfertigen Gesichtszügen sah sie irgendwie unreif aus, ähnlich wie ein Militärkadett. An ihrem Gürtel hing ein Lichtschwert; am Griff der Waffe glänzten Intarsien, ein Kreis bronzener Meeresgeschöpfe.
    »Die Meister haben in solche Tanks Bilder projiziert, ähnlich wie man Holos erzeugt, ihre Gedanken haben sie durch den Sand kanalisiert. Wie die genaue Zusammensetzung ist, weiß ich nicht, aber er kommt auf einer Welt der Gelviddis-Sternwolke in der Natur vor. Der Sand ist es, der es einem Kind erlaubt, das gleiche wie ein Jedi zu leisten.«
    Leia verkniff die Miene, bemühte sich, die Gedanken durch den leicht glitzrigen, kadmiumgelben Sand zu kanalisieren, Hans oder Jacens Gesicht hineinzuprojizieren.
    »Mit Blumen war's am leichtesten«, sagte Callista. »Mit irgend etwas, das man gut kennt. Blumen oder Tiere. Malen Sie sich aus, wie ihre Konturen aus dem Sand hervortreten.«
    Neues Schweigen entstand. Leia kauerte sich auf die vor den Tank gestellte Sitzbank, entspannte sich und fokussierte ihren Geist auf die Weise, die ihr von Luke gelehrt worden war; sie visualisierte in allen Einzelheiten den kleinen Pittin in Bonbonrosa, der einst mit den Zipfeln ihrer Zöpfe gespielt hatte. Und sie projizierte ihr Vorstellungsbild durch den Sand…
    Und infolge irgendwelcher Vorgänge, die sie nicht nachvollziehen

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