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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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»Triv Pothman. Der Mann war vor langem mal Sturmtruppler.« Er senkte den Kopf aufs Kissen, spürte kaum etwas, während Leia das Bein des Overalls abschnitt, zwei stark dosierte Gylocalpflaster auf das verquollene, entzündete Fleisch klebte und ihm eine gehörige Dosis Antibiotika injizierte.
    Er hörte Mara fluchen. »Wie lange ist das Bein schon in dem Zustand?« fragte sie.
    Es fiel Luke schwer, die Zeitspanne zu schätzen. »Fünf, sechs Tage.«
    Sie entfernte die von Bullyak angebrachte Schiene, merkte kaum, daß sie die mehrerlei Schichten Isolierband auftrennte. »Hat die Macht einen gewissen Heileffekt ausgeübt? So wie die Verletzungen aussehen, müßtest du an sich vom Nabel bis zu den Zehen Wundbrand haben.«
    »R2-D2…!« Aus dem Gang hörte er 3POs Stimme. Er wandte den Kopf und sah, wie der Protokolldroide seinem stummeligen Astromech-Kollegen die verbeulten Arme entgegenstreckte. R2 war ebenfalls zerbeult worden, zudem verdreckt von Ruß und besudelt mit Schlick und Unrat. »Wie höchst erfreulich, dich in funktionaler Verfassung wiederzusehen.«
    Ich bin nie mehr als eine Ersatzlösung gewesen, ein Droide, hörte er aus dem Gedächtnis Nichos' Worte. Hätte nicht auch ich sie geliebt…
    Er versuchte den Geist gegen die leidvollen Erinnerungen abzuschotten. Fünf, sechs Tage, hatte er gesagt…
    »Eure Hoheit«, erkundigte sich 3PO, »ist Ihr Besuch auf Belsavis nach Ihren Erwartungen verlaufen?«
    »Das kann man wohl sagen, 3PO.«
    »Wenn man mit der Wahrheit ein bißchen großzügig umgeht, ja«, meldete sich Han von der Brücke. »Oho, was haben wir denn da? Ein Notsignal aus dem Asteroidenschwarm. Anscheinend eine Kurierkapsel.«
    Ruckartig öffnete Luke die herabgesunkenen Lider. »Cray.« Also hat sie sich doch zu leben entschieden. Irgendwie hätte er gerne den Grund gewußt.
    Während Mara die Brücke aufsuchte, um die Bedienung des Traktorstrahls zu übernehmen, bestand Luke darauf, daß Leia ihm das verletzte Bein neu schiente. Er wollte dabei sein, wenn man die Kapsel barg. »Jemand muß sich… um sie kümmern«, sagte er, stemmte sich in eine Sitzhaltung hoch, als seine Schwester sich anschickte, ihm eine medizinisch ordnungsgemäße Schiene anzulegen.
    Beim Aufsetzen erspähte er sich an der anderen Kabinenwand in dem Spiegel, der über einer früheren Bordbar hing. Es erschreckte ihn, wie hager sein Gesicht in der vergangenen Woche geworden war, wie viele Falten sich hineingekerbt hatten.
    Die blauen Augen schienen ihm regelrecht locker in den von Schlafmangel und Übermüdung dunkel verfärbten Höhlen zu sitzen. Unter den häßlichen Pockennarben, die der Splitterhagel hinterlassen hatte, verblaßten an Kinn und Backenknochen Prellungen. Mit dem wüst gewucherten, braunen Stoppelbart und dem Stab, den er nach wie vor als Krücke brauchte, ähnelte er einem dürren, alten Hermiten…
    Er sah wahrhaftig, erkannte er, ein wenig wie der alte Ben aus.
    Leia half ihm aufzustehen. Auch sie wirkte wie jemand, der eine Tortur hinter sich hatte.
    »Wie steht es denn überhaupt um dich?« fragte er sie. »Ist alles gut?«
    Sie nickte, überging seine Besorgnis. »Was ist mit Cray?
    Ist Nichos…?« Luke merkte, daß sie vor dem Wörtchen »tot« zurückschrak, als ihr einfiel, daß Nichos nach dem, was Cray für ihn getan – oder ihm angetan – hatte, außerstande gewesen war zu sterben.
    »Das ist eine lange Geschichte«, antwortete Luke. Er fühlte sich todmüde. »Es… überrascht mich, daß sie in die Kurierkapsel gestiegen ist. Mein Eindruck war, daß sie keine sonderliche Lust mehr hatte, am Leben zu bleiben.«
    »Ich habe sie«, hörte er Mara durchs Stimmengewirr rufen. »Ich bugsiere sie durch den Deflektorschirm.«
    Leia schob ihm ihren Arm unter die Achselhöhle, stützte ihn auf dem Weg durch den Gang. Die zwei Droiden und Chewie schlossen sich ihnen an.
    »Anscheinend ist es Sturmtruppler Pothman gelungen, an Bord von Fähre Blau die Gamorreaner und Affytechaner von der Notwendigkeit eines friedlichen Beisammenseins zu überzeugen, Master Luke«, informierte 3PO ihn. »General Solo hat bereits einen Subraumfunkspruch an die Kontaktabteilung des Diplomatischen Korps abgesetzt. Man stellt eine Ärztekommission zusammen, die sich der Reorientierung aller überlebenden Gefangenen von Palpatines Auge widmen soll. Wie übermittelt worden ist, möchte man Sie für diesen Zweck als Berater gewinnen.«
    Luke nickte, obwohl es ihm momentan größere Schwierigkeiten bereitete, mehr als

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