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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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zweiten Gruppe den Weg, schlug mit einer Eisenstange, die aus irgendeiner alten Werkstatt stammen mußte, nach dem Wookie. Chewbacca schoß mit dem Blitzwerfer. Der Treffer schleuderte den Angreifer rücklings in ein altes Schlammloch, gefüllt mit etwas, das Han zunächst für eine fahle, zierliche Ablagerung gekräuselten, hirnähnlich aussehenden Sinters oder Kalks gehalten hatte.
    Doch als der Angreifer – dem Äußeren zufolge mußte er ein Mluki gewesen sein, bevor Wahnsinn und Verwahrlosung ihn in eine schreiwütige Bestie verwandelten – mit gespreizten Gliedmaßen in die Grube stürzte, wurde die scheinbare Kalkformation lebendig. Gewellte Membranen, Lagen einer fleischigen, teigartigen Körpermasse schwappten freßgierig über dem Opfer zusammen. Der Mluki, der durch Chewbaccas Energietreffer blutete, wälzte sich herum, wollte sich hochraffen. Aber das Wesen, das sich in dem Loch eingenistet hatte, umschlang ihn mit Tentakeln, die elastischen weißen Schlangen glichen, zog ihn hinunter…
    Langsam verfärbten die weißlichen Membranen, als öffnete sich eine Blüte oder rührte jemand in Eingeweiden, sich rot, und das Rot breitete sich von ihrer Mitte an den Rand der Grube aus.
    Han und Chewie eilten an ihr vorüber. Zwischen den zahlreichen, mit der fleischfressenden, kneteähnlichen Masse angefüllten Kratern wurde der Pfad immer schmaler. Als wäre sie zornig, riffelte sich die lebende Füllung, haschte mit schlangengleichen Tentakeln nach ihren Füßen. Hinter ihnen in der Finsternis gellte neues Geschrei, doch Han verzichtete darauf, sich umzublicken und anzusehen, welche neuen Kreaturen nun aus dem Dunkel die Verfolgung aufnahmen.
    Am oberen Ende des Wegs befand sich mitten im Kreis der Säulen eine Quelle.
    Eine flache Einfassung umgab das etwa drei Meter durchmessende Loch. In der Tiefe hörte Han Wasser rauschen. Außerdem spürte er auf den erhitzten Wangen die vergleichsweise kühle, feuchte Luft, die daraus emporstieg.
    Im grellweißen Schein des Luminators sah er die Wesen, die jetzt auf dem dammartigen Weg näherrückten. Ihre Münder standen offen, ununterbrochen drang Geheul aus haarigen, zernarbten, vom Wahnsinn zu Fratzen entstellten Gesichtern. Manche trugen noch Fetzen ihrer einstigen Kleidung. Viele fuchtelten mit primitiv angefertigten Messern und Keulen. Einige von ihnen waren einmal Menschen gewesen.
    In ihren hohlen Augen spiegelte sich Irrsinn wider. Sie hatten Augen wie Drub McKumb.
    Sie kamen rasch näher. Ein Geschöpf, das einmal ein Gotal gewesen war, geriet zu dicht an die Seite des Wegs. Aus einer Grube neben dem Pfad packte ihn ein Tentakel. Die anderen Wesen schauten sich nicht einmal um, während ihn ein Berg schwabbeliger Membranen trotz alles Geschreis hinabzerrte.
    Chewbaccas erster Energiegewehrschuß fällte eine dürre Kadavergestalt, die früher ein Whiphide gewesen sein mußte. Sein zweiter Schuß ging daneben und brachte aus einem halb abgekühlten Kräterchen Schlamm zum Aufspritzen. Eine Fontäne brühwarmen Breis überschüttete ringsum alles und jeden.
    Wie zur Warnung erbebte erneut der Felsboden. Aus den Schlammgruben züngelten Flammen. In schimmernden Rinnsalen sickerte heiße Flüssigkeit heraus.
    Die Angreifer achteten überhaupt nicht auf diese Vorgänge.
    Han war sich darüber im klaren, daß sie sie, auch wenn sie beide schossen, unmöglich alle niederstrecken konnten, ehe man sie überwältigte.
    Von der Erhebung führte kein zweiter Weg abwärts.
    »Los, in die Quelle!«
    Chewie röhrte einen Einwand.
    »In die Quelle, sage ich! Da unten fließt Wasser, ich kann's hören, also gibt's irgendwo ein Abfluß…«
    Ob dieser Ausweg ihnen allerdings genug Gelegenheit zum Atmen ließ, war eine offene, recht problematische Frage.
    Ein gräßlicher Devaronianer, dem Blasterfeuer schon einen Arm abgetrennt hatte, attackierte Chewbacca, schlug nach ihm mit einem Stahltrümmerstück. Chewbacca stieß ihn gegen die übrigen Angreifer und gab erneut einen Energieschuß ab, um den Rückzug zu decken. Gleichzeitig schwang sich Han auf die Einfassung der Quelle und leuchtete hinunter auf das Wasser.
    Es floß in rund fünf Metern Tiefe. Ganz wie er vermutet hatte, war hier weniger eine Quelle; vielmehr rauschte unterhalb des kurzen Schachts ein unterirdischer Bach dahin.
    Er trat von der Einfassung und sprang hinunter.
    Das Wasser war unvermutet heiß, nur wenige Grade fehlten, und er hätte sich verbrüht. Der nach oben steigende Luftzug hatte sich lediglich im

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