Callista 02 - Der Todesstern
um und starrten Kyp vorwurfsvoll an. Er bereute seine Unbeherrschtheit bitter und zwang sich zur Ruhe.
Plötzlich erschienen wieder die Sturmtruppen. »Unterlassen Sie Ihre Störungen!« befahlen sie mit gezückten Blastern. »Dies ist bereits Ihre zweite Verwarnung. Zeigen Sie uns Ihre Einsatzbefehle und Papiere!« Zwei weitere Sturmtruppler drängten sich durch die Menge und richteten ihre Waffen auf Kyp und Dorsk 81.
»Ja, ja – sicher«, sagte Kyp und griff nach seiner Tasche. Seine Gedanken überschlugen sich. Dorsk 81 sah aus, als wolle er im nächsten Augenblick ohnmächtig werden, aber der Nichtmensch hielt sich aufrecht und spannte die Muskeln an; er schien bereit zu kämpfen, sollte ein Kampf unausweichlich sein. Kyp wußte, daß sie keine Wahl hatten. Er schob eine Hand in seine Overalltasche, als wollte er seine Papiere herausziehen – und schloß die Hand um den Griff seines Lichtschwerts.
Die Sturmtruppen waren eher verärgert als mißtrauisch. Kyps Attacke würde für sie völlig überraschend kommen.
Aus dem Lautsprechersystem dröhnte Admiral Daalas Stimme wie ein grausiges Echo aus Kyps Vergangenheit. »Sie können alle stolz auf das sein, was Sie geleistet haben«, sagte sie.
Ja , dachte Kyp grimmig, ja, ich bin stolz . Er riß das Lichtschwert heraus, und mit einem Zischen fuhr die Energieklinge aus dem Griff. Ein einziger Rundumschlag trennte die gepanzerte Hand des Sturmtrupplers mitsamt der Blasterpistole am Gelenk ab und streckte den zweiten Soldaten nieder. Dorsk 81 bewegte sich mit der Schnelligkeit und Geschmeidigkeit einer Peitsche. Sein Lichtschwert flammte hell auf, als er einen dritten Sturmtruppler ausschaltete.
Ein Aufschrei der Überraschung und Verwirrung lief durch die Menge. Alle wußten, daß die Lichtschwerter die Waffen der verhaßten Jedi-Ritter waren. Die Aufschrei breitete sich wie die Schockwelle eines explodierenden Sternes aus. Spione hatten sich in die Versammlung eingeschlichen, und der Mob aus treuen Imperialen wollte ihr Blut sehen.
»Wir müssen von hier verschwinden«, schrie Kyp, während er sein Lichtschwert rechts und links in die Meute stieß. Menschen und Nichtmenschen sprangen auseinander und flohen entsetzt, während jene, die zu langsam waren, von den flammenden Lichtschwertern niedergemäht wurden. Kyp und Dorsk 81 kämpften Schulter an Schulter.
»Jedi-Ritter!« donnerte Admiral Daala vom Podium. Selbst aus der Entfernung konnte sie das unverwechselbare Feuer der Lichtschwerter erkennen – und jetzt erinnerte ihr Gesicht, Dutzende von Metern über dem Auditorium und von allen riesigen Videoschirmen hinabstarrend, an das einer zornigen Gottheit, die nach Rache dürstete. »Tötet die Jedi-Ritter!«
Sturmtruppen umzingelten Kyp und Dorsk 81 und feuerten aus allen Blasterrohren. Der erste Blitz prallte von Dorsks Lichtschwert ab und schlug in die hohe Decke der Appellhofhalle ein, während der zweite Schuß den Rücken eines fliehenden imperialen Lieutenants durchbohrte.
»Kämpfe nur, wenn es unbedingt sein muß«, keuchte Kyp. »Es hält uns bloß auf. Lauf!« Er wußte jetzt, daß sein Partner recht gehabt hatte – sie hätten sich längst davonmachen müssen. Sie mußten um jeden Preis die Neue Republik informieren, denn wenn sie in die Gefangenschaft des Imperiums gerieten, würden Milliarden sterben.
Die Größe der Menge erwies sich als Vorteil, denn in der allgemeinen Panik konnten die Sturmtruppen nicht feststellen, wo die Spione waren.
Kyp und Dorsk 81 sprinteten zum Landeplatz ihrer gestohlenen Fähre. Blasterblitze folgten ihnen durch die Korridore der Nexusstation, aber die Schüsse waren schlecht gezielt und prallten als Querschläger von den Wänden ab.
Als Kyp und Dorsk 81 ihr Schiff erreichten, fuhren sie die Repulsoraggregate und Sublichtmaschinen hoch und rasten in einem Alarmstart davon. Das Schiff schwankte wie betrunken, und Dorsk 81 kämpfte verzweifelt mit den Stabilisatoren. Aber ihr taumelnder Flug half ihnen bei der Flucht, denn die Droidenwachschiffe, die sofort die Verfolgung aufnahmen, konnten trotz ihres wütenden Dauerfeuers keinen Treffer erzielen.
»Wir müssen so schnell wie möglich in den Hyperraum springen!« stieß Kyp hervor.
Dorsks lange Finger glitten über die Kontrollen des Navcomputers. »Die Zeit ist zu knapp für die Berechnung eines weiten Sprungs«, warnte er.
»Dann mach eben einen kurzen Sprung! Bring uns bloß weg von hier!«
»Die Koordinaten für Khomm sind programmiert«, sagte Dorsk
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