Callista 02 - Der Todesstern
Flotte verlieren, wenn wir dort zuerst angreifen.« Pellaeon nickte und zupfte an seinem grauen Schnauzbart. »Sie haben recht. Außerdem muß ich gestehen, daß ich diese ehemalige imperiale Welt nur ungern zerstören würde.«
Daala schürzte die Lippen. »Mir geht es um einen entscheidenden Sieg, Pellaeon, einen Schlag gegen ein wichtiges Rebellenziel, das wir ohne große eigene Verluste zerschmettern können. Wir brauchen einen Sieg, der die Moral unserer Truppen stärkt und die Rebellen einschüchtert. Erst dann können wir Coruscant angreifen und in Schutt und Asche legen. Ich habe auch schon ein bestimmtes Ziel im Sinn«, erklärte sie. »Wie ist es mit Ihnen?«
Pellaeon nippte an seinem kalten Tee. Sie musterte ihn. Er schwieg einen Moment und antwortete dann entschlossen: »Yavin 4.« Er wölbte die Augenbrauen. »Der Ort des neuen Jedi-Ausbildungszentrums.«
»Ja«, sagte Daala lächelnd. »Die Jedi-Ritter sind für die Rebellen mächtige Symbole – und sie werden mächtige Feinde sein, wenn wir zulassen, daß sich ihre Zahl vergrößert, was die Absicht des Feindes zu sein scheint. Wenn wir jetzt zuschlagen und dieses Unkraut jäten, bevor es zu wuchern beginnt, können wir den Rebellen einen vernichtenden Schlag versetzen.«
Daala dachte an ihren Mentor Tarkin, der ihr alles über Taktik und Charakterstärke beigebracht und sie gelehrt hatte, das Imperium zu lieben. Tarkin war beim Angriff auf die Rebellenbasis auf Yavin 4 getötet worden – ein Grund mehr, dieses Ziel auszuwählen.
»Admiral?« fragte Pellaeon.
Sie schreckte aus ihren Gedanken hoch und sah ihn an. Offenbar hatte er gerade etwas gesagt. »Tut mir leid«, murmelte sie. »Ich habe nicht zugehört.«
»Ich rate Ihnen, unseren Angriff zu streuen. Befehlen Sie Colonel Cronus, mit seinen Victory-Schiffen gegen ein Dutzend kleinerer Ziele vorzugehen, damit die Rebellen glauben, sie werden von allen Seiten angegriffen. Wir können so maximalen Schaden anrichten und die Rebellen von unserem Überraschungsschlag gegen Yavin 4 ablenken.«
Daala lächelte. »Eine ausgezeichnete Idee, Vizeadmiral. Ich werde Colonel Cronus entsprechend instruieren. Sie werden den kleinen Dschungelmond mit einer Armada von imperialen Sternzerstörern angreifen. Und ich folge Ihnen mit der Night Hammer , um dafür zu sorgen, daß dieses wertlose System in unserem Besitz bleibt.«
Sie stürzte den letzten Rest ihres gekühlten Stimtees hinunter und spürte, wie sich die Kälte in ihrem ganzen Körper ausbreitete.
»Wir schlagen unverzüglich los«, sagte Daala.
36
Kyp Durron beugte sich über das Kontrollpult und kniff die dunklen Augen zusammen, während er die feindlichen Streitkräfte beobachtete, die sich in diesem Sektor formierten.
Dorsk 81 steuerte ihr gestohlenes imperiales Schiff in die massierte Schlachtflotte. Seine schmalen, olivhäutigen Hände huschten nervös über die Kontrollen, seine gelben Augen waren vor Erstaunen geweitet, als könne er immer noch nicht fassen, daß er sich von Kyp zu diesem Himmelfahrtsunternehmen hatte überreden lassen.
»Ich wette, das hier ist die größte Flottenkonzentration seit der Schlacht um Endor«, sagte Kyp, »oder wenigstens seit Thrawns letztem Angriff.«
Dorsk 81 leckte sich die dünnen Lippen und nickte, ohne die Augen von den Schwärmen feindlicher Einheiten zu abwenden. »Es sind verdammt viele Schiffe, da hast du recht«, brummte er. »Wenn man uns entdeckt, sind wir erledigt.«
Kyp machte eine wegwerfende Handbewegung, beugte sich nach vorn und spähte durch die Bugsichtluke. »Sie werden uns nicht entdecken. Dieses Schiff hat die richtigen Kennzeichen. Mach dir keine Sorgen!« Er wandte sich wieder den Kontrollen zu und nahm eine gründliche Computeranalyse der Flotte vor.
Im Lauf der letzten Tage waren Kyp und Dorsk 81 immer tiefer in die Kernsysteme vorgedrungen. Voller Entsetzen mußte Kyp erkennen, daß die Pläne des Imperiums viel weiter gediehen waren, als sie geahnt hatten. Sie sahen Waffendepots, riesige Fabriken, die Hunderte von TIE-Jägern ausspuckten, Raumwerften mit halbfertigen imperialen Sternzerstörern. Sie beobachteten massive Truppenbewegungen und Dutzende von schwerbeladenen Versorgungskonvois mit Rohstoffen für die Kernsysteme.
Kyp überredete Dorsk 81 daraufhin, sich knapp außerhalb der Sensorreichweite an einen der Konvois zu hängen. Aber als sie das Aufmarschgebiet der neuen imperialen Flotte erreichten, bekam es Dorsk 81 mit der Angst zu tun.
»Ich denke
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