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Callista 02 - Der Todesstern

Callista 02 - Der Todesstern

Titel: Callista 02 - Der Todesstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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sein Blick auf Dorsk 81 – oder das, was von ihm übriggeblieben war –, der sich in der Mitte der Aussichtsplattform noch immer schwankend auf den Beinen hielt.
    Obwohl seine eigenen Beine unter ihm nachzugeben drohten, schleppte sich Kyp zu seinem Freund. Dorsk 81 brach zusammen und fiel gegen ihn. Beide sanken sie auf die sonnenwarmen Steinplatten. »Dorsk 81«, keuchte Kyp und verfolgte entsetzt, wie die Haut des geklonten Nichtmenschen von innen her verschmorte, als würde sie in einer heißen Pfanne gebraten. Dorsks große gelbe Augen waren nur mehr rauchende leere Höhlen. Dampf stieg von seinem Körper auf.
    Aus seinem klaffenden, geschwärzten Mund drangen Worte. »Sie sind fort, mein Freund«, keuchte er. »Warte!« rief Kyp. »Warte, wir besorgen dir einen Heiler. Wir holen Cilghal zurück. Wir…« Aber Dorsk 81 lag bereits tot in seinen Armen.

47
     
    Mit Admiral Daalas Jedi-Hammer erreichte die zweite Welle des Angriffs auf die Jedi-Festung das Yavin-System. Das Schiff, ein schwarzer, acht Kilometer langer Keil, zeichnete sich wie die Silhouette einer Messerklinge vor der hellorangenen Kugel Yavins ab.
    Die Truppen an Bord waren in Alarmbereitschaft, die Waffensysteme aktiviert und auf maximale Feuerkraft eingestellt. Daala stand auf dem Brückendeck und blickte hinaus auf die endlose Metallebene der oberen Hülle der Jedi-Hammer .
    Sie hatte erwartet, daß Pellaeon seinen Angriff bei ihrer Ankunft im System längst abgeschlossen haben würde, so daß sie den Jedi-Rittern den Todesstoß versetzen konnte. Aber während die Jedi-Hammer den Weltraum durchmaß, verwandelte sich Daalas Enthusiasmus in Verwunderung. Pellaeons Flotte befand sich nicht im Orbit um Yavin 4.
    Es gab keine Spur von den knochenweißen imperialen Sternzerstörern. Der Weltraum um den grünen Dschungelmond war leer.
    »Wo ist er?« fragte Daala. »Öffnen Sie einen Kanal! Finden Sie Pellaeon!«
    »Der Sektor wird gescannt, Admiral«, meldete die Sensorchefin. »Keine Sternzerstörer im Yavin-System.«
    Daala funkelte den Dschungelmond entsetzt und sprachlos an.
    »Er war hier, Sir«, erklärte der Taktikoffizier. »Das Satellitenstörnetz ist ausgeworfen. Die Jedi-Ritter haben, soweit sich das feststellen läßt, keinen Hilferuf absetzen können, und ich registriere Aktivitäten am Boden. Im Dschungel sind schwere Waffen im Einsatz. Die Bodenangriffstruppen wurden planmäßig abgesetzt – aber die Sternzerstörer sind nicht mehr hier.«
    Daala rieb sich nachdenklich das Kinn und runzelte die Stirn. »Irgend etwas ist schiefgegangen.« Sie wandte sich wieder an die Sensorchefin. »Erweitern Sie den Scanbereich«, befahl sie. »Suchen Sie das gesamte Planetensystem ab, nicht nur die Umgebung des Gasriesen. Vielleicht hat sich Pellaeon zurückgezogen… aber er wußte, daß ich komme!«
    Die Sensorchefin überprüfte sorgfältig die Meßwerte und schüttelte den Kopf. Sie blickte zu Daala auf. »Nichts, Sir. Ich habe den Scanbereich bis zu den äußersten Planeten ausgedehnt, aber es gibt nicht die geringste Spur von den Schiffen. Auch keine Wracks. Vizeadmiral Pellaeon hat den Dschungelmond erreicht – aber jetzt ist er fort.«
    Daala brach der Schweiß aus, als hochkochender Zorn ihre Körpertemperatur erhöhte. Sie blickte hinunter auf den Dschungelmond und dachte an die Jedi-Ritter, die dort hausten; junge, unerfahrene Zauberer, die über eine Macht geboten, die sie nicht verstand. Sie hätten ein leichtes Ziel sein müssen… Daala wußte, wie sie ihrem Zorn Luft machen konnte.
    Während ihrer gesamten Karriere hatte Daala einen Ozean aus Bosheit und Gehässigkeit unterdrücken müssen, mühsam gebändigte Wut, von der sie innerlich aufgefressen worden wäre, hätte sie kein Ventil dafür gefunden.
    Früher einmal hatte sie ein unbeschwertes Leben geführt, vor langer Zeit, als sie jung und verliebt gewesen war – vor dem Besuch der caridanischen Militärakademie, vor ihrer Beziehung mit Tarkin. Jetzt blieb ihr nur noch der Zorn.
    Zum Glück für das Imperium hatte ihre Methode des Druckablassens oft verheerende Folgen für den Feind gehabt. Sie konnte ihr inneres Gleichgewicht nur bewahren, wenn sie ein Ziel verfolgte, auf das sie einschlagen konnte – und jetzt waren die Jedi-Ritter auf Yavin 4 dieses Ziel. Sie hatten ihren totalen Triumph irgendwie unterlaufen.
    In den Hangars der Jedi-Hammer warteten Tausende von startbereiten TIE-Jägern und TIE-Bombern, aber Daala entschied, sie nicht einzusetzen. Pellaeon hätte diese

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