Callista 02 - Der Todesstern
war mit seiner Aufzählung noch nicht fertig. »Von den Decks zweineundrei, einsachteins und fünfundsiebzig werden Hüllenbrüche gemeldet. Die Atmosphäre entweicht in den Weltraum. Toxische Dämpfe und radioaktive Strahlung verseuchen die noch bewohnbaren Decks. Alle unsere Bomberhangars im Heck sind zerstört.«
Jeder Satz traf Daala wie ein Faustschlag ins Gesicht. »Wie konnte das geschehen?« fragte sie.
Der Lieutenant starrte sie mit offenem Mund und glasigen Augen an. »Unbekannt, Admiral. So etwas durfte nicht passieren.«
Aber Daala kannte die einzige mögliche Antwort – Sabotage an Bord. Eine derart umfassende Verwüstung konnte kein Unfall sein.
Mehrere Sternzerstörer der Victory-Klasse brachen die Verfolgung von Ackbars Schiff ab. Aus dem Komsystem drang eine plärrende Stimme: » Jedi-Hammer , Jedi-Hammer – bitte antworten Sie!« Es war einer der Commander der Victory-Schiffe, doch Daala war so verwirrt, daß ihr sein Name nicht einfallen wollte. »Admiral Daala, Ihr Schiff steht in Flammen. Von hier aus sieht es… hoffnungslos aus, Admiral.«
Sie stürzte zur Kommunikationsstation. »Wo ist Colonel Cronus?« fragte sie. »Er muß seine Anstrengungen verdoppeln. Wir brauchen vielleicht Hilfe.«
Die Stimme des Commanders schwankte. »Colonel Cronus’ Flaggschiff wurde beim Angriff auf die Rebellen vernichtet, Admiral. Ich glaube… ich bin mir nicht sicher, wer im Moment das Kommando hat…«
» Ich habe das Kommando!« fauchte Daala, aber dann sackte sie in sich zusammen, als hätten sie plötzlich alle Kräfte verlassen. Pellaeon würde erst in ein paar Tagen eintreffen. Cronus war tot. Die Jedi-Hammer schwer beschädigt.
Von einer Minute zur anderen hatte sich alles verändert.
Sie fuhr herum und brüllte die Brückencrew an: »Wie lange werden die Reparaturen dauern? Wann sind unsere Triebwerke wieder einsatzbereit?«
Einer der Ingenieure starrte sie fassungslos an. Aus einer kleinen Schnittwunde unter seiner Schläfe tropfte Blut. »Admiral, Sie verstehen nicht! Unsere Triebwerke sind zerstört . Es wird Monate dauern, die Schäden zu beheben, wenn es uns überhaupt gelingt. Das ganze Schiff brennt.«
»Wir haben keinen Antrieb?« fragte Daala.
»So ist es. Wir treiben steuerlos durch den Raum, und es gibt nichts, was wir dagegen tun können. Nichts!«
Daala schäumte vor Wut. Sie stemmte ihre Hände in die Hüften, fand aber kein Ventil für ihren Zorn. »Wir können nicht navigieren? Wir können uns nicht bewegen?« schrie sie. Dann drehte sie sich langsam zur Sichtluke um, die bereits von dem immer größer werdenden Gasriesen ausgefüllt wurde. Die Jedi-Hammer war noch immer auf ihrem alten Kurs… aber schon zerrte die unwiderstehliche Schwerkraft Yavins an dem Riesenschiff, um es ins Verderben zu reißen.
Ihre grünen Augen verdunkelten sich. »Überprüfen Sie unseren Kurs«, flüsterte sie. »Sagen Sie mir, daß ich mich irre.«
Der Navigator starrte durch die Sichtluke und schien dasselbe schreckliche Schicksal zu sehen wie Daala. Sie schrie ihn an, um ihn aus seinem Schockzustand zu reißen. »Ich habe gesagt, Sie sollen unseren Kurs überprüfen!«
Er zuckte zusammen und hantierte eilig an den Kontrollen. »Die Computer sind ausgefallen, Admiral. Ich muß sie umgehen.« Er aktivierte eine andere Sensorenphalanx und erbleichte. »Wir halten direkt auf den Planeten zu, Admiral. Wenn wir nicht bald wieder volle Energie haben, kann keine Macht im Universum dieses Schiff noch retten.«
Daala funkelte den fliehenden Sternkreuzer der Rebellen an und wünschte sich nichts sehnlicher, als ihn explodieren zu sehen, um am Ende doch noch zu triumphieren.
Während fünf der Sternzerstörer der Victory -Klasse die Verfolgung der Rebellen fortsetzen und pausenlos feuerten, erschien plötzlich direkt vor ihnen die restliche Flotte der Neuen Republik. Es waren Dutzende und Aberdutzende von Schiffen: Angriffsfregatten, corellianische Korvetten, fünf weitere Mon-Calamari-Sternkreuzer, Loronar-Angriffskreuzer, Kanonenboote der Carrack -Klasse – eine überwältigende Streitmacht.
Daala wollte vor Zorn und Verzweiflung aufschreien – aber sie riß sich zusammen. Ihr Zorn floß zäh wie Lava und wurde in ihrem Inneren zu einem Diamanten aus verzweifelter Entschlossenheit zusammengepreßt. Sie dachte fieberhaft nach. Sie mußte realistisch sein und durfte nicht zulassen, daß Wut und Haß wie beim letzten Mal ihre rationalen Überlegungen trübten. Sie mußte an die Zukunft des
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