Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Callista 02 - Der Todesstern

Callista 02 - Der Todesstern

Titel: Callista 02 - Der Todesstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
daß er wie der Ruf einer mächtigen Gottheit dröhnte und hallte.
    Daala verbarg ihre Abscheu. Übertriebene Formalitäten und exzessive Demonstrationen angeblicher Macht beeindruckten sie nicht. Der Oberste Kriegsherr Harrsk schien sich für sehr bedeutend zu halten – und nach Daalas Erfahrung hieß das, daß er es wahrscheinlich nicht war.
    Die Synsteintürflügel schwangen knarrend auf, und Daala trat ein, ohne darauf zu warten, daß sie hereingebeten wurde. Ihre schwarzen Stiefel klapperten auf dem Schmelzsteinboden. Sie salutierte. »Ich grüße Sie, Oberster Kriegsherr Harrsk.«
    In einer großen Halle hatte der Oberste Kriegsherr eine Reihe von Panoramabildschirmen installieren lassen. Er saß auf einem kleinen Schwebesessel, stieß sich soeben vom Boden ab und flog zu einem der Monitore.
    »Ah, Admiral Daala«, sagte Harrsk. Sein breites Grinsen war schreckenerregend. Die gesamte linke Seite seines Kopfes war verbrannt, eine Masse aus blasiger rosa Haut und knotigem, gefühllosem Narbengewebe. Sein linkes Auge war erblindet, aber Harrsk hatte es durch einen synthetischen optischen Droidensensor ersetzt, der seine Augenhöhle gelb leuchten ließ.
    Harrsk war während der Schlacht um Endor um ein Haar von einer Explosion getötet worden. Sein Sternzerstörer war nur noch ein Wrack, aber kurz nach der Vernichtung des Todessterns war es ihm gelungen, mit einem Teil seiner Flotte zu den Kernsystemen zu fliehen. Harrsk hätte seine Haut mit den vorhandenen medizinischen Techniken regenerieren können, entschied sich aber dagegen und trug seine grausigen Narben statt dessen wie militärische Auszeichnungen. Zweifellos, dachte Daala, dienten sie auch dazu, seine Mitmenschen einzuschüchtern.
    Er drehte sich in seinem Repulsorsessel, und der Sitz schwankte. Das Haar auf der unversehrten Seite seines Kopfes war kurzgeschnitten, adrett und schwarz, und er schien die intakte Hälfte seines Gesichts mit einer Sorgfalt zu pflegen, die im krassen Gegensatz zu der Vernachlässigung des verbrannten Teils stand.
    »Ihr Ruf eilt Ihnen voraus«, fuhr er fort. »Ich fühle mich geehrt, eine derart berühmte Kriegsheldin zu Gast zu haben – und bin dankbar, daß Sie am Ende doch zu mir gekommen sind, nachdem Sie so lange Zeit mit meinen schwächeren Rivalen verschwendet haben.«
    Harrsk deutete auf die Bildschirme an der Wand. Daala erkannte, daß er auf der höllischen Planetenoberfläche Holokameras installiert haben mußte. Außerdem schienen im Orbit und an den Rändern des Systems Spionagesatelliten stationiert zu sein. Ein Monitor zeigte eine wachsende Spalte in einem Felsplateau, aus der wie ein glühender Wasserfall scharlachrote und orangene Lava strömte. Harrsk nickte dem Zentralschirm zu, der sein Dutzend imperialer Sternzerstörer im Schatten des Felsplaneten zeigte.
    »Ich habe gerade mit Ihrem Commander Kratas gesprochen«, sagte Harrsk. »Er scheint von meiner Schockwelle äußerst beeindruckt zu sein.« Er drückte einen Knopf, und das Bild veränderte sich und zeigte Kratas, wie er sich auf der Kommandobrücke eines neuen Sternzerstörers über eine Konsole beugte. Seine dunklen Augen leuchteten, und er wölbte seine buschigen Augenbrauen.
    »Admiral!« rief Kratas und nahm Haltung an. »Es ist ein gutes Gefühl, wieder auf der Brücke zu stehen. Dies ist ein hervorragendes Schiff. Ich hatte nach all den Schäden, die die Gorgo erlitten hat, ganz vergessen, wie wendig ein imperialer Sternzerstörer sein kann.«
    Daala nahm sich vor, Kratas für seine unverhohlene Begeisterung zu rügen. Er mußte lernen, sich professioneller zu verhalten. Andererseits hatte er an ihrer Seite eine Menge durchgemacht. Kratas war ein tüchtiger Stellvertreter, ein Prüfstein für ihre Ideen… aber wäre er in der Vergangenheit etwas willensstärker gewesen, hätte er etwas mehr Rückgrat gezeigt, dann hätte er Admiral Daala vielleicht von der Kurzsichtigkeit ihrer Taktik gegen die Rebellen überzeugen können.
    »Ich freue mich, daß Sie beeindruckt sind, Commander«, erklärte Harrsk. »Sie können mit Ihrer Inspektion fortfahren. Admiral Daala und ich haben einiges zu besprechen.«
    Kratas setzte zu einem zackigen Gruß an, aber Harrsk achtete nicht auf ihn und beendete die Übertragung. Er drehte sich in seinem Schwebesessel zu Daala um. Sie sah ihn durchdringend an, blickte in sein dunkles Auge und in seinen leuchtenden optischen Sensor. Sie sah durch seine Narben hindurch, schenkte seinem Gesicht oder seinem Droidenauge

Weitere Kostenlose Bücher