Callista 02 - Der Todesstern
dann seine eigene tropfnasse Robe. »Nun, so behaglich ist sie vielleicht nicht immer«, fügte er hinzu. Die Jedi-Schüler lachten.
Kyp fühlte plötzlich eine innere Unruhe. Obwohl er seinem Abschluß schon seit langer Zeit entgegengefiebert hatte, kam es ihm jetzt so vor, als würde der wichtigste Abschnitt seines Lebens enden – selbst wenn dies bedeutete, daß eine noch schwierigere oder aufregendere Phase vor ihm lag.
»Drei Adepten haben sich entschlossen, das Jedi- Praxeum zu verlassen, die Akademie, auf der wir das richtige Handeln und die Geheimnisse der Macht erlernen.«
Kyp und Dorsk 81 traten vor, stellten sich zu Cilghal und wandten ihre Gesichter den anderen Jedi-Schülern zu. Cilghal blickte hinauf zum Himmel und ließ den Regen über ihr Gesicht strömen.
»Sie haben jede Aufgabe gemeistert, die ich ihnen gestellt habe«, sagte Luke Skywalker. »Sie haben ihre eigenen Lichtschwerter gebaut und ihre Ausbildung abgeschlossen.«
Cilghal zog ihren Lichtschwertgriff aus ihrer hellblauen Robe; ihre Waffe war silbern und glatt, mit feinen Dellen und Blasen, als wäre sie organisch gewachsen, ähnlich wie die großen Mon-Calamari-Sternkreuzer. Kyp und Dorsk 81 zogen ebenfalls ihre Lichtschwerter. Die drei Jedi-Anwärter aktivierten gleichzeitig ihre Waffen. Dunst stieg auf, als Regentropfen zischend an den glühenden Klingen verdampften.
»Ihr drei müßt fortgehen und Wächter der Galaxis werden, Beschützer der Neuen Republik«, fuhr Master Skywalker fort. »Ihr müßt die dunkle Seite in all ihren Manifestationen bekämpfen. Von nun an seid ihr Jedi-Ritter.«
Cilghal richtete die runden Augen auf ihre summende Klinge. »Ich werde zu meiner Heimatwelt zurückkehren, wo ich als Jedi-Ritterin und Botschafterin dienen werde. Die Mon Calamari sind ein begabtes und fleißiges Volk. Gemeinsam können wir helfen, die Stabilität der Neuen Republik zu sichern.«
Dorsk 81 blinzelte und sah Kyp nervös an, der ihm ermutigend zunickte. Der geklonte Nichtmensch ergriff das Wort: »Ich möchte auch zu meinem Heimatplaneten zurückkehren. Nach Khomm, wo die Gesellschaft seit Jahrhunderten stehengeblieben ist. Daß ich mich verändert habe – daß ich ein Jedi-Ritter geworden bin –, wird sie aufrütteln«, erklärte er. Sein Schlitzmund verzog sich zu einem vagen Lächeln. »Ich glaube, daß sie aufgerüttelt werden muß .«
Master Skywalker sah Kyp an, der sich aufrichtete, so daß er so groß wie Dorsk 81 erschien. »Ich werde ihn erst einmal begleiten«, sagte Kyp. »Seine Heimatwelt liegt Richtung Zentrum der Galaxis, in der Nähe der Kernsysteme. Ich bin tief besorgt, weil sich das Imperium in den letzten Jahren so still verhalten hat. Sicher, wir sind mit der Renegatin Admiral Daala und Palpatines Auge konfrontiert worden…«
An dieser Stelle zuckte Master Skywalker zusammen und sah Callista an, die noch immer vor Liebe zu Luke von innen zu glühen schien, obwohl sie bis auf die Haut durchnäßt war.
»Aber ich bin noch immer davon überzeugt, daß die Kriegsherren irgend etwas im Schilde führen«, fuhr Kyp fort. »Ich kann der Neuen Republik am besten dienen, indem ich herausfinde, was sie vorhaben. Ich werde mich einschleichen und mich umsehen.«
Master Skywalker nickte beifällig und wandte sich dann an die anderen Jedi-Schüler. »Eines Tages werdet ihr alle Wächter sein. Überlegt euch, wohin ihr gehen wollt, wo ihr euch nützlich machen könnt.« Er drehte sich wieder zu den frischgebackenen Jedi-Rittern um. »Möge die Macht mit euch sein!«
Kyp sah die anderen an und fand Unbehagen und eiserne Entschlossenheit. Tionne nickte sanftmütig. Kam Solusar, der kantige Jedi, stand so unnahbar da, als könnte ihn nichts berühren. Kirana Ti, die Kriegerin von Dathomir in ihrer glitzernden, rotgrünen Reptilienrüstung, blickte selbstbewußt drein. An ihrer Seite betrachtete Streen, der menschenscheue Einsiedler von Bespin, die Regentropfen auf seinen Händen und sah sich dann nervös um. Als würde sie seine Zweifel spüren, legte Kirana Ti ihm eine kräftige Hand auf die Schulter.
Die anderen reagierten auf ihre je eigene Weise, nickten oder sahen weg. Kyp kannte Lukes erste Schülergruppe sehr gut; im Lauf der Zeit, als sich die Neuigkeit von System zu System verbreitet hatte, waren neue Kandidaten eingetroffen, um sich zu Jedi-Rittern ausbilden zu lassen.
Master Skywalker ließ die Hände sinken und entspannte sich. Kyp schaltete sein Lichtschwert aus, und der Griff verschluckte die
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