Callista 02 - Der Todesstern
gespannt. Ihr Gesicht blieb ausdruckslos, aber ihr Adrenalinspiegel stieg rapide, als sie sich anschnallte. Alles hatte sich erstaunlich gut entwickelt. Der Kampf war brutal und blutig gewesen, aber sie hatte nur ausgewählte Ziele eliminiert – die richtigen Opfer –, und die Ernte des Imperiums wurde mit jedem Unkraut, das sie vernichtete, größer und reicher. Sie fühlte sich beschwingt, wenn sie an ihren Triumph dachte.
Pellaeon hob fragend die Brauen, aber sie reagierte nicht darauf. Das Risiko hatte sich für sie bezahlt gemacht. Sie würde weiter wachsam bleiben, aber im Moment drohte keine Gefahr. Jetzt mußte sie sich auf die Konsolidierung ihrer Macht konzentrieren.
Cronus drehte sich mit seinem Pilotensitz und sah Daala mit seinen dunkelbraunen Augen an, die überraschend warm wirkten; sie fragte sich, ob er ihre Machtübernahme wirklich begrüßte. Sie hatte beobachtet, wie er mit kaum verhüllter Verachtung auf Supergeneral Delvardus’ Leichnam hinabgeblickt hatte.
»Wir springen jetzt in den Hyperraum, Admiral Daala«, meldete er. »Seien Sie unbesorgt.« Der Weltraum um das Schiff verwandelte sich in einen farbenprächtigen Wirbel.
Daala beugte sich zu dem Colonel. »Wir haben Delvardus’ Rüstungsausgaben überprüft, und was ich in seiner Festung gesehen habe, hat mich nicht sonderlich beeindruckt.« Sie verengte die Smaragdaugen und fügte hinzu: »Ich hoffe, er hat die Ressourcen des Imperiums nicht verschwendet.«
Cronus lächelte und schüttelte den Kopf. »Ich versichere Ihnen, Admiral, dies ist nicht der Fall. Ich glaube, selbst Sie werden beeindruckt sein.«
Daala schloß für einen Moment die Augen und ließ ihre Flotte Revue passieren, die Sternzerstörer der diversen Kriegsherren, all die Schlachtschiffe und die Feuerkraft unter ihrem Kommando. Sie schwor sich, ihre Armada diesmal wirkungsvoller einzusetzen.
»Wir sind da, Admiral.« Colonel Cronus hantierte an den Hyperraumkontrollen, und sie stürzten zurück ins Normaluniversum. Finsternis umgab sie, und die ferne Sonne war nur noch ein heller Punkt im Zentrum des Systems. Ansonsten war der Raum um den gepanzerten Transporter schwarz.
Dann bemerkte Daala einen Fleck, einen gewaltigen Schatten, der die Sterne verdunkelte. Er schien mehrere Kilometer lang zu sein und wurde immer größer, während sie sich näherten.
Cronus aktivierte das Komsystem und sendete ein Erkennungssignal. »Maschinen hochfahren!« befahl er einem unbekannten Zuhörer. »Wir wollen einen guten Eindruck machen.«
Daala blickte mit zusammengekniffenen Augen durch die Sichtluke, und plötzlich sah sie, wie sich eine Springflut aus winzigen Lichtern erhob, als die Beleuchtung der Decks eines atemberaubend großen Schiffes aufflammte. Der titanische keilförmige Schatten war ein einziges Raumschiff, größer als alles, was sie je gesehen hatte.
»Ich glaube es einfach nicht«, keuchte Pellaeon an ihrer Seite. »Nur die Executor war so groß – und dieses eine Schiff hat das Imperium praktisch in den Bankrott getrieben.«
»Was ist das?« fragte Daala.
Cronus lächelte. Sein ausdrucksvolles Gesicht verriet, wie sehr er sich an ihrer Reaktion erfreute – aber es war Pellaeon, der antwortete. »Ein Supersternzerstörer«, sagte er.
Cronus rückte eifrig. »Er ist zwanzig imperiale Sternzerstörer wert«, versicherte er. Seine Augen blitzten vor Stolz. »Er ist acht Kilometer lang, kann eine Besatzung von bis zu hunderttausend Mann tragen – und er ist mit einer Tarnpanzerung ausgerüstet. Deshalb war er bei unserem Anflug nur als schwarzer Schatten zu erkennen. Trotz seiner gewaltigen Größe ist er für den Feind praktisch unsichtbar.«
Er senkte verschwörerisch die Stimme. »Wir haben ihn auf den Namen Night Hammer getauft.«
Daalas Augen leuchteten vor Staunen auf, und sie atmete flach und schnell, als Cronus den gepanzerten Transporter auf den offenen Hangar des Supersternzerstörers zusteuerte. Daala konnte ihre Erregung nicht länger unterdrücken, sprang auf und trat hinter den Colonel. Sie beugte sich nach vorn, konnte ihre Blicke nicht von der Schönheit des tiefschwarzen Night Hammer lösen.
»Das wird mein Flaggschiff sein«, flüsterte sie.
CORUSCANT
21
Leia Organa Solo und ihre Familie trugen unauffällige Zivilkleidung, als sie im weitläufigen imperialen Palast ein gemütliches Café betraten, um dort wie normale Bürger zu Mittag zu essen. Es war für Leia ein gutes Gefühl, keine Uniform tragen zu müssen und so tun zu
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