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Callista 02 - Der Todesstern

Callista 02 - Der Todesstern

Titel: Callista 02 - Der Todesstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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die Kehle, andere übergaben sich. Zwei brachen sitzend über dem Tisch zusammen, aber die meisten stürzten einfach zu Boden.
    Delvardus schleppte sich mit mühsamen Schritten weiter auf Daala zu, als stapfe er durch flüssigen, rasch härtenden Durabeton. Seine Augen waren dunkelrot, Blut stieg ihm in die Augäpfel, während er sein Messer schwang.
    Vor Daalas Füßen brach er zusammen. Das Messer landete klirrend auf dem Boden.
    Mit bestürzter, aber schicksalsergebener Miene verfolgte Pellaeon das unerwartete Massaker. Der fette Teradoc wimmerte und hustete noch immer. Es überraschte Daala, daß der feiste Kriegsherr zuletzt starb… Kurz darauf standen Daala und Pellaeon, die beiden einzigen Überlebenden, wie Statuen inmitten der toten imperialen Militärcommander. Pellaeon blinzelte schockiert. »Es ist vollbracht«, flüsterte er, als könnte er immer noch nicht fassen, was er gerade erlebt hatte.
    Daala nickte nur grimmig und sagte: »Es mußte sein.«
    Pünktlich klickte das Cyberschloß, die schwere Tür schwang auf und gab Daala und Pellaeon den Weg frei.

20
     
    Admiral Daalas vereinigte Flotte erreichte in Gefechtsformation den militärischen Außenposten des toten Supergenerals Delvardus. Um Stärke zu demonstrieren, nahm sie eine Kompanie Sturmtruppen mit, als sie zu ihrer Verhandlung mit Cronus aufbrach, Delvardus’ Stellvertreter.
    Der hagere Supergeneral hatte seinen Stützpunkt auf einer kleinen Welt errichtet, die ihre Sonne am äußeren Rand der Lebenszone umkreiste, ein trockener Planet, der mit rostigem Sand, kahlen Felsen und labyrinthischen Schluchten bedeckt war, durch die sich vor Urzeiten gewaltige Wassermassen gewälzt hatten.
    Von den neuen Sternzerstörern unter ihrem Kommando hatte Daala ein Geschwader Angriffsfähren angefordert, die wie tödliche Käfer aussahen, als sie in einer beeindruckenden Phalanx in die hellgrüne Atmosphäre eindrangen und Kurs auf Delvardus’ geheime Festung nahmen. Sie hatte die Koordinaten mit Pellaeons Hilfe den Spionagedateien der zentralen Datenbanken von Hochadmiral Teradocs Flaggschiff entnommen.
    Das Geschwader raste im Tiefflug über die öde, zerklüftete Landschaft, folgte dem Geflecht der Risse und Spalten. Hochaufragende Felswände warfen lange Schatten. Die Schiffe drangen in das Gewirr der Canyons ein und erreichten am Ende einer schmalen Schlucht eine imposante Fassade – die persönliche Festung von Supergeneral Delvardus.
    Die Angriffsfähren landeten vor dem riesigen Steintor auf dem felsigen Grund, der hart wie Durabeton war. Daala und Pellaeon stiegen in Begleitung der Hälfte ihrer schwerbewaffneten Sturmtruppen aus. Die übrigen Soldaten blieben in den Angriffsfähren und bemannten die Kampfstationen. Die Gamma -Angriffsfähren zischten und tickten, als ihre Maschinen abkühlten und die Belagerung begann.
    Daala hatte keine Ahnung, wie Delvardus’ Stellvertreter reagieren würde.
    Zwei Sturmtruppler öffneten den hinteren Frachtraum und holten Daalas wichtigstes Symbol der Stärke heraus.
    »Vizeadmiral Pellaeon und ich gehen voraus«, erklärte sie. »Zwei von Ihnen tragen die Trophäe, und die anderen eskortieren mich rechter und linker Hand als meine Ehrengarde.«
    Sie marschierten auf den gewaltigen Koloß der Festung zu. Der trockene Wind heulte leise. Nirgendwo eine Bewegung.
    Die Sturmtruppen stemmten sich gegen einen quadratischen, auf Antigraveinheiten befestigten Rahmen, der im auffrischenden Wind schwankte. In dem Rahmen, in einem knisternden, hochenergetischen Konservierungsfeld, wie ein totes, in Bernstein gefangenes Insekt, hing der knochige Leichnam von Supergeneral Delvardus. Sein Gesicht war fleckig und zu einer Grimasse entstellt, die Augen waren geschlossen.
    Daala warf einen Blick über die Schulter, während ihr feuriges Haar in den kalten Windstößen flatterte. Die dünne Luft brannte ihr in der Lunge, aber sie wollte kein Zeichen der Schwäche zeigen, indem sie eine Atemmaske aufsetzte.
    Pellaeon strich seine Uniform glatt und wartete mit imperialem Gleichmut. Mit erhobenem Haupt marschierte Daala zu dem massiven Tor, das fünfmal so hoch war wie sie – wahrscheinlich, um Besucher einzuschüchtern. Trotz Delvardus’ angeblich enormen Rüstungsausgaben hatte sie auf dem gesamten Planeten keine bewaffneten Streitkräfte entdecken können, und sie fragte sich, ob der stellvertretende Commander vielleicht einen Hinterhalt plante.
    Daala und Pellaeon traten zur Seite, damit eventuelle Beobachter die

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