Callista 02 - Der Todesstern
zustimmend, und endlich war Leia entspannt genug, um in aller Ruhe zu Ende essen zu können.
NAL-HUTTA
22
Auf der Brücke der Eskortfregatte Yavaris genoß General Wedge Antilles das alte, erregende Gefühl, in eine Raumschlacht zu ziehen. Seine Schiffe drangen in das Nal-Hutta-System ein, um dort – so die offizielle Version – eine simulierte Raumschlacht zwischen dem Rot-Team und dem Blau-Team durchzuführen. Daß das Manövergebiet in der Nähe der Heimatwelt der Hutts lag, war – natürlich – reiner Zufall.
»Junge, das wird eine Überraschung für die Schnecken«, sagte Wedge.
Die liebliche und ätherische Wissenschaftlerin Qwi Xux verließ ihre Station und trat zu ihm. »Viel besser als damals, als wir das Schlund-Zentrum eroberten«, meinte sie. »Wenigstens riskieren wir diesmal nicht das Leben unserer Leute.«
Wedge nickte. Er hätte sie am liebsten in den Arm genommen, aber er wußte, daß er das nicht durfte, denn schließlich war er der Commander dieses Schiffes und sie die Wissenschaftsoffizierin, die an Bord ihre Ausbildung absolvierte. Die Arbeit fiel Qwi leicht, und sie war glücklich, in Wedges Nähe zu sein. Da die brillante nichtmenschliche Wissenschaftlerin geschworen hatte, nie wieder an der Entwicklung neuer Waffensysteme mitzuwirken, hatte sie noch keine neue Aufgabe für ihre beeindruckenden intellektuellen Fähigkeiten gefunden.
»Überprüfen Sie den Status der Flotte!« befahl Wedge dem Taktikoffizier, der eine Grafik mit den Einheiten des Blau-Teams auf den Bildschirm legte. Obwohl die Yavaris sein Flaggschiff war, gehörte sie nicht zu den größten Schlachtschiffen. Das Rückgrat seiner Flotte war die monströse Angriffsfregatte Dodonna , eine modifizierte Version der gefürchteten imperialen Dreadnaughts. Die Yavaris war kleiner, aber sie war das Schiff, mit dem Wedge den erfolgreichen Angriff auf das Geheimlabor des Imperiums durchgeführt hatte, das Schlund-Zentrum.
Sechs kleinere, wendige corellianische Korvetten, deren gewaltige Triebwerksmodule wie Raketenwerferstellungen aussahen, leuchteten blau in der Finsternis des Weltraums. Wedges Schiffe hatten sich zu einer Kette formiert, mit der Dodonna und der Yavaris im Zentrum, die von je drei Korvetten flankiert wurden. So stießen sie in das Nal-Hutta-System vor.
Wedge fragte den Komoffizier: »Hat sich das Rot-Team schon gemeldet? Hat Admiral Ackbar seine vorgesehene Position erreicht?«
Ackbar hatte mit seiner Flotte einen anderen Anflugvektor genommen: ein Trio corellianischer Kanonenboote, kleiner als die Korvetten, und ein riesiger calamarianischer Sternkreuzer, die Galactic Voyager , eines der größten und mächtigsten Schiffe in der Flotte der Neuen Republik. Aber Wedge wußte, daß schiere Größe und Feuerkraft allein noch keinen Sieg garantierten. Ackbar drang von der anderen Seite in das System ein, und die beiden Flottenverbände würden in der unmittelbaren Nähe von Nal Hutta aufeinanderstoßen.
»Das Rot-Team bestätigt, daß sie ihre Position eingenommen haben«, meldete der Taktikoffizier. »General Antilles«, rief der Komoffizier. »Wir haben hier eine dringende Anfrage von Nal Hutta. Man will wissen, warum wir hier sind.«
Wedge grinste spöttisch. »Sagen Sie ihnen, daß wir nur ein Manöver durchführen wollen. Es gibt keinen Grund zur Sorge«, sagte er und murmelte, »sofern sie keine Tricks versuchen.«
Admiral Ackbar wartete darauf, daß sein Steuermann Meldung machte. Endlich sagte der andere calamarianische Offizier: »Beide Teams sind in Position, Admiral.«
Ackbars mächtiges Haupt nickte. »Bereiten Sie alles für den Angriff vor!«
Die Galactic Voyager war Ackbars Lieblingsschiff. Jeder der ungefügen, schotenförmigen Schlachtkreuzer war ein Einzelstück, unterschiedlich im Design, von den calamarianischen Meisterschiffbauern im Orbit um ihre Heimatwelt konstruiert. Die Mon Calamari hatten viele Jahre pausenlos gearbeitet, um die Verluste zu ersetzen, die die Neue Republik bei den erbitterten Kämpfen gegen das Imperium erlitten hatte – bei dem Angriff von Admiral Daalas Sternzerstörern auf die calamarianischen Raumwerften oder der Vernichtung des halbvollendeten Kriegsschiffs Sternenflut durch Ackbar selbst.
An seiner Seite sagte General Crix Madine, der Obercommander der alliierten Geheimdienste: »Wir müssen die Hutts beschäftigen und einschüchtern, um unsere wirkliche Aufgabe hier zu erfüllen.« Madine war ein bärtiger Mann mittleren Alters. Er hatte den
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