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Callista 02 - Der Todesstern

Callista 02 - Der Todesstern

Titel: Callista 02 - Der Todesstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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fürchtete er, daß seine äußere Erscheinung sein Mißfallen erregen würde. Der Dunkle Lord starrte ihn durch sein undurchdringliches Visier an und zischte durch die Atemmaske: »Ich bin hier, um… Ihre Arbeiter zu motivieren.« Er blickte von Tarkin zu Lemelisk.
    Lemelisk rieb sich die fleischigen Hände, bemerkte die Ölflecken an seinen Fingern und wischte sie an der Hose ab. »Gut, Lord Vader! Sie brauchen Motivation. Die Wookiees sind kräftig und kompetent, aber sie nutzen jede Gelegenheit, um die Arbeiten zu verzögern.« Tarkin sah Lemelisk erstaunt an, und der Ingenieur fragte sich, ob er vielleicht etwas Falsches gesagt hatte.
    »Dann sollten die Vorarbeiter für mehr Disziplin sorgen«, erklärte Vader. »Am besten demonstriere ich ihnen, wie man das macht.«
    Lemelisk war von Vader begeistert. Ja, ein aufmunterndes Wort von der rechten Hand des Imperators würde selbst die verstocktesten Wookiees dazu bringen, härter und schneller zu arbeiten.
    Aber Vader hatte kein aufmunterndes Wort im Sinn. Er beugte sich über die Terminals, durchsuchte die Computerdateien und Arbeitsberichte und fand die imperialen Vorarbeiter, deren Crews am wenigsten leisteten.
    Großmufti Tarkin rief alle Aufseher in den größten Konferenzraum in der fertiggestellten Sektion des Todessterns und ließ sie an einem großen Tisch Platz nehmen.
    »Ich bin äußerst unzufrieden mit Ihren Fortschritten«, sagte Vader, nachdem er die beiden Vorarbeiter mit der schlechtesten Leistungsbilanz hatte vortreten lassen. Während die anderen am Tisch vor Furcht zitternd zusahen, hob Vader seinen schwarzen Lederhandschuh. Der totenschädelähnliche Plastahlhelm verbarg sein Gesicht.
    Die beiden unglücklichen Vorarbeiter keuchten und würgten und griffen verzweifelt nach ihren Kehlen, als eine unsichtbare, eisenharte Faust ihre Luftröhren umklammerte. Sie traten und schlugen um sich, wurden von Krämpfen geschüttelt, während sie langsam erstickten. Speichel tropfte aus ihren Mündern – ein Knacken, und der Speichel färbte sich blutrot; ihre Augen quollen wie verdorbene Früchte aus den Höhlen.
    Vader senkte den Arm, und die beiden toten Vorarbeiter brachen über dem Tisch zusammen. Vader fixierte die Runde der schwitzenden Aufseher. »Ich erwarte, daß der Rest von Ihnen in Zukunft bessere Leistungen erbringt«, sagte er.
    Vader befahl Tarkins Sturmtruppen, die beiden Leichen nach draußen in den Weltraum zu befördern, wo sie die vakuumgefrorenen Körper an der Außenhülle des halbfertigen Todessterns an Querbalken banden. Vaders Vorgehensweise überraschte und entsetzte Lemelisk, aber er änderte seine Meinung, als er bemerkte, daß die Crews ihre Anstrengungen verdoppelten. Auch Tarkin war sehr zufrieden. Alles in allem schien Lemelisks Zukunft gesichert zu sein.
     
    Doch inzwischen fragte sich Lemelisk, wie er bloß in einen derartigen Schlamassel geraten war. In mürrisches Schweigen versunken saß er da, während sich das Schmugglerschiff Nar Shaddaa näherte. Der Raumverkehr um den Schmugglermond hatte nachgelassen, seit die Flotte der Neuen Republik im System eingetroffen war und illegale Aktivitäten zu einem riskanten Unterfangen machte.
    Während Nar Shaddaa größer wurde, spürte Lemelisk wachsende Besorgnis. Er wollte nicht dorthin, wollte nicht so viele Fremde um sich haben, wollte keinen Fuß in dieses Schlangennest setzen. Die Crew, die ihn begleitete, war schon schlimm genug – und sie war auf seiner Seite. Lemelisk konnte nur erahnen, welche Sorte Abschaum ihn in den heruntergekommenen Straßen von Nar Shaddaa erwartete.
    Er hoffte, den Mond so bald wie möglich wieder verlassen zu können, und er hoffte – auch wenn er es nicht erwartete –, daß General Sulamar tatsächlich brauchbare Computerkomponenten für das Darksaber -Projekt organisiert hatte.
    Schon jetzt sehnte sich Lemelisk danach, wieder mit seinen Plänen und Träumen allein zu sein. Aber um sein Geistesprodukt Realität werden zu lassen, mußte er Opfer bringen.
    Bevel Lemelisk würde wie stets seine Pflicht erfüllen selbst wenn es ihn – wieder einmal – das Leben kosten.

30
     
    Die Flotte der Neuen Republik setzte ihre Flug- und Gefechtsmanöver fort. Ackbar und Wedge ließen ihre Schiffe unermüdlich angreifen, belasteten die Crews bis an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit und hielten sich bereit für den Fall, daß die Staatschefin Leia in Schwierigkeiten geraten sollte.
    Glücklicherweise war in den letzten Tagen alles ruhig

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