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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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zerstört wurden. Das reichliche Dutzend Schwarmobjekte, das die Explosion überstand, vollzog einfach wie ein Rudel Glimmerfische eine blitzschnelle Kehrtwendung und zog davon. Mit ihrer mattschwarzen Lackierung entschwanden sie schnell den neugierigen Blicken der Beobachter.
    Yarbolk flüsterte: »Beim großen, grünen Fisch…« Und dann, als Ugmush am Steuer hantierte, und die Zicreex einen weiten Bogen schlug, unterbrach er sich: »Was machen Sie da?«
    »Bergung«, erklärte die Gamorreanerin. Ihre fleischige Hand deutete auf die Sichtluke, hinter der zwei oder drei riesige Fragmente des explodierten Kreuzers leicht glühend vor der Schwärze des Alls hingen, umgeben von wirbelnden Feldern halb geschmolzenen Isoliermaterials, Metallsplittern und von im Vakuum aufgedunsenen Leichen. »Eine Menge Zeug.«
    Ugmush und ihre Ehemänner waren gerade damit beschäftigt, in für ihre Gattung maßgefertigten Tiefraumkombinationen das Wrack zu plündern, als der Quarantänekreuzer Lycoming auftauchte. Der Captain, eine gehetzt wirkende weibliche Gotal, die eine kleine Truppe Kämpfer und eine Anzahl Ärzte des Coruscant Instituts befehligte, hatte den Notruf der Empyrean aufgefangen und war über die Anwesenheit der gamorreanischen Freihändler alles andere als begeistert. 3PO betrachtete es als Kompliment für die Qualität seiner Verkleidung, daß man ihn mit den anderen verhaftete, während R2-D2 einfach beschlagnahmt wurde.
    In diesem Augenblick öffnete sich die kleine Klappe an R2s Seite, und sein Manipulatorarm plazierte den zuvor erbeuteten Datenwürfel auf dem Tisch vor Yarbolk. Yarbolk schnappte sofort danach und verstaute ihn in seiner Brusttasche. »TriNebulon wird mir dafür ein Vermögen bezahlen«, meinte der Chadra-Fan. »Und jetzt sogar mehr denn je.« Er war seit Tagen nicht mehr gestriegelt worden – die meisten Striegelsalons auf Bagsho waren mit Brettern vernagelt, und sein seidiger goldener Pelz war ein Gewirr aus Schmutz und Knoten. »Habt ihr euch die Wrackteile angesehen? Die Rümpfe der angreifenden. Schiffe? Der Waffenschiffe?«
    »Nicht besonders gründlich, nein.« 3PO drehte sich halb herum und betrachtete die Wrackteile, die Ugmush vor dem Auftauchen des Quarantänekreuzers an Bord der Zicreex gebracht hatte. Sie waren in einem Winkel des riesigen Warteraums aufgestapelt und mit Etiketten versehen und wurden von einem müde wirkenden sullustanischen Posten bewacht.
    Yarbolk senkte die Stimme noch mehr. »Das sind modifizierte Seifax-Transportbehälter«, flüsterte er. »Vor ein paar Monaten sind davon Tausende in die neue Seifax-Fabrik auf Antemeridias geliefert worden – und Seifax ist eine Briefkastenfirma, hinter der sich Loronar verbirgt.«
    »Das kann doch nicht Ihr Ernst sein.« 3PO korrigierte seine Stimme nach unten. Er war schockiert. Obwohl er sich in dem weiten schwarzen Umhang und der Ledermaske mit ihrem Atemrohr nicht physisch unbehaglich fühlte, war 3PO die Verkleidung doch in höchstem Maße lästig, weil der Stoff sich in seinen komplizierten Gelenken verhedderte und ihn daher – Droiden hatten bei weitem kein so ausgeprägtes Gleichgewichtsgefühl wie Menschen – der Gefahr aussetzte, jeden Moment zu stolpern.
    »Die Loronar Corporation ist Mitglied des Republik Registers. Ihr Aufsichtsrat setzt sich aus Individuen höchster Rechtschaffenheit zusammen. Loronar hat den größten Teil der Waffen geliefert, die die Rebellion überhaupt erst ermöglicht haben!«
    »Und das hat ihnen in den zehn Jahren der aktiven Rebellion, die der Neuen Ordnung voranging, fünfhundert Prozent Profit eingetragen. Nun verfügte die Rebellion zwar über ihre eigenen Finanzquellen, aber bei weitem nicht über die erforderlichen Summen. Loronar hat immer an beide Seiten verkauft, wahrscheinlich über Tarnfirmen wie Seifax. Und die Seifax-Niederlassung auf Antemeridias hat von den Bith miniaturisierte Hyperantriebe gekauft. Ich kenne dort jemand in der Verwaltung. He«, fügte er empört hinzu und schnappte R2 einen weiteren Datenwürfel weg. Offenbar stand der kleine Astromech immer noch unter dem Eindruck, daß Seht euch das an! ein Befehl war, und hatte deshalb systematisch die auf dem Tisch liegenden Würfel mit seinem Greifer an sich genommen und in seinen Speicher übertragen. »Gib das wieder her!«
    Der Droide spuckte die Würfel sofort auf den Tisch. Yarbolk schnappte sie sich, zählte sie und sah sich dann verstohlen in dem Warteraum um. Die Wartenden rekrutierten sich aus einer

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