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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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verstärkte.
    Falls die Verfolger bereits in der Nähe waren, konnte sie jedenfalls keine Spur von ihnen ausmachen.
    Sie sah nichts. Ashgad konnte ohne Mühe einfache Spürdroiden auf ihre physikalischen Parameter programmieren: Bewegung, Masse und Körpertemperatur. Aus diesem Grund hatte sie die Antigraveinheit und eines der Wärmegeräte geopfert, sie in einem Täuschungsmanöver in einen Canyon treiben lassen. Beldorions verkümmerte Kräfte würden den Unterschied vielleicht feststellen können, aber Leia wäre jede Wette eingegangen, daß der ehemalige Jedi-Ritter dazu selbst dann nicht imstande gewesen wäre, wenn die Macht den Planeten nicht wie ein knisterndes Magnetfeld eingehüllt hätte.
    Sie schloß einen Moment lang, müde bis zur Grenze der Erschöpfung, die Augen. Sie wußte immer noch nicht, auf welche Weise sie den Absturz von dem Hochplateau lebend überstanden hatte – offenbar war in der Spule doch noch mehr Saft gewesen, als sie geglaubt hatte. Und inzwischen hatte sie rennend, kletternd und kriechend bestimmt hundert Kilometer zurückgelegt – wenigstens kam es ihr so vor.
    Sie schlug die Augen wieder auf und entfaltete die Karte. In den Jahren, die sie mit den Streitkräften der Rebellion ständig auf der Flucht gewesen war, hatte sie gelernt, topographische Karten zu lesen. Sie identifizierte den Canyon, dessen Steilwände sie kletternd bezwungen hatte, und die zwei Spitzen, zwischen denen sie sich abseilen mußte, um die verlassene Kanonenstation am Bleak Point zu erreichen. Angaben, die auf Wasservorkommen hindeuteten, waren auf der Karte nicht zu erkennen, und deshalb wußte sie auch nicht, ob sie an ihrem Zielort eine Pumpe vorfinden würde. Der Vorrat in Leias Thermobehälter war auf etwa ein Viertel seines Gesamtvolumens zusammengeschrumpft, und sie wußte nicht, wie lange es dauern würde, bis sie eine Nachricht absetzen konnte…
    … falls es in der Kanonenstation überhaupt noch funktionierende subraumtaugliche Anlagen gab.
    Steif und mit schmerzenden Gelenken beugte sie sich vor, um sich anzusehen, was von ihren goldenen Stiefeln übrig war, riß dann mit blutenden Fingern noch einmal ein Stück silbernes Raumband ab und fügte es den anderen Flicken hinzu.
    Wenn Ashgad nicht über Mittel verfügte, ein solches Signal aufzufangen und anzupeilen. Wenn irgendwo jemand am Leben war und sie hörte.
    Leia versuchte, nicht an die Todessaat zu denken und auch nicht daran, wie sehr ihre Füße schmerzten.
    Die Todessaat.
    Aber das Echo stellte sich immer wieder in ihrem Bewußtsein ein. Idiot, Idiot, Idiot. Sie hängte sich den Thermobehälter wieder um und setzte sich in Bewegung, arbeitete sich mühsam an dem Felsvorsprung entlang auf die Ansammlung von Amethystspitzen zu, die sie sich als nächste Wegmarke ausgewählt hatte.
    Sie hatte Aufzeichnungen von anderen Regierungen, anderen Armeen und anderen Männern gelesen, die versucht hatten, Seuchen als Waffen einzusetzen. Die Welt Hathrox III kam ihr in den Sinn. Nach den dort vorgefundenen Unterlagen lag das jetzt zwölfhundert Jahre zurück, und der Planet war immer noch als gefährlich klassifiziert und durfte nicht betreten werden. Das Team, das die Aufzeichnungen geborgen hatte, war gestorben; ebenso wie die Mannschaft des Rettungsschiffes und die gesamte Besatzung der Quarantäneanlage, in die man sie gebracht hatte. Nach den Unterlagen – die man per Fernbedienung überspielt hatte – hatte die Terroristenorganisation, die jenes spezielle Quasivirus entwickelt hatte, ein »narrensicheres« Antivirus besessen.
    Seid ihr mit dem Begriff mutieren vertraut, Leute? Leia verzog in einem Anflug zynischer Verzweiflung den Mund. Habt ihr je den Begriff Kunstfehler gehört – oder Geräteversagen? Und wie steht es mit dem kleinen Satz ›Oh, DARAN haben wir nicht gedacht‹?
    Todessaat.
    Wagt es ja nicht. WAGT es nicht.
    Aber sie hatten es bereits gewagt. Wenn es stimmte, was sie in Ashgads Unterlagen gefunden hatte, hatte die Todessaat bereits angefangen, sich in der ganzen Flotte auszubreiten, und machte sie einsatzunfähig, während im ganzen Sektor ein Aufstand nach dem anderen ausbrach und Admiral Larms Schiffe nachrückten. Offenbar war Dzym imstande, den Ausbruch der Seuche zu steuern, falls er sich in der Nähe befand und dazu Lust hatte – andernfalls breitete sie sich ohne sein Zutun aus.
    Würde Beldorion sie hören, wenn sie wieder versuchte nach Luke zu rufen?
    Ihre Hand tastete nach dem Lichtschwert am Gürtel. Sie

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