Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
Vom Netzwerk:
bestimmt einen Tobsuchtsanfall bekommen!).
    Auch sein Kopf wurde angebohrt und mit einem Gehirn versehen, dann steckte man auch ihn in eine Rüstung, gab ihm eine Waffe, einen Atgar-4X-Blasterkarabiner, wie Luke jetzt erkannte, und schließlich schickte man ihn weiter.
    Ich verstehe es nicht. Luke drehte sich um und wollte von dem Unbekannten, der die Vision erzeugt hatte, eine Erklärung verlangen, doch er fand sich wieder allein mit Liegeus in dem Canyon. Er stand über seinem eigenen Körper und dem des Ingenieurs, und obwohl er hätte schwören können, daß der, der ihm die Bilder gezeigt hatte, der versuchte, mit ihm zu kommunizieren, mit ihm in diese Realität zurückgekehrt war, erblickte er vor den stumpf schimmernden Facetten der Felswand hinter sich nichts.
    Callistas Stimme sprach: »Es ist ihre Welt. Es ist ihre Welt.« Er sah sie sich von ihm entfernen, ihr langes, braunes Haar hing wie ein langer Schweif über den Rücken ihrer Jacke aus Leder und Nerfwolle, die im Sternenlicht schwarz aussah, von der er jedoch wußte, daß sie rot war.
    Sie ging ihren eigenen Weg im Sternenlicht auf ein Ziel zu, das er nicht sehen konnte.
     
    Leia war sich bewußt, daß die glitzernden Kristallwände, die sie umgaben, sich verändert hatten. Als sie die Höhle betraten, einen schmalen Felsspalt weit oben in den Canyons über dem theranischen Lager, hatte sie der grelle Lichtschein der Kristallverkrustungen geblendet, aber als sie ihre Lampe ausschaltete, wie man es ihr gesagt hatte, und in die schwach strahlende Kaverne trat, stellte sie fest, daß die tief im Erdinnern verborgene Geode irgendwie zu etwas Vertrautem umgeformt worden war, zu einem Raum, den sie kannte…
    Dunkle Säulen reckten sich dem von Schlieren durchzogenen grüngoldenen Glas der Gewölbedecke entgegen; Schatten jagten einander über das komplizierte stumpfgoldene Muster des Bodens.
    Palpatines Audienzhalle. Wie kam es, daß sie hier und jetzt die schrillen Jizzklänge der schrecklichen Gruppe hörte, die sich Jabba der Hutt in seinem Palast gehalten hatte? Wie kam es, daß sie im Hintergrund von all dem Parfüm und dem Weihrauch und den halluzinogenen Gasen, mit denen der Imperator seine Umgebung überflutet hatte, und dem beißenden Gestank der Hutts auch den schmierigen Geruch von Söldnern und Glücksrittern wahrnahm?
    Sie ging weiter. Die Angst, die sie überkam, schrieb sie dem Gas zu. Ihr Vater hatte sie gewarnt, als sie noch ganz jung war und zum ersten Mal eine Audienz beim Imperator erlebt hatte. »Hab keine Angst«, hatte Bail Organa gemurmelt, als er die Tür für sie öffnete. »Das ist bloß einer seiner Tricks, damit will er dich glauben machen, er sei gefährlicher, als er es wirklich ist.«
    Sie hatte Angst gehabt, aber gleichzeitig wußte sie, daß es nur eine Illusion war, und diese Erinnerung war ihr geblieben und kam jedesmal hoch, wenn sie Angst empfand.
    Da saß jemand auf Palpatines Thron. Leia trat aus dem Schutz der Säulen heraus. Eine in ein langes Gewand gehüllte, vorgebeugte Gestalt, deren Gesicht im Schatten einer Kapuze verborgen lag. Sie sah das Leuchten von Augen. Am Fuße des Throns kauerte eine weibliche Gestalt, fast nackt, nur mit einer Andeutung von Gold und Seide bekleidet, das lange, kastanienbraune Haar war zu einem Zopf geflochten, und um den Hals trug sie einen Kettenkragen.
    Leia sah sich selbst vor acht Jahren. Sie hielt den Blick gesenkt und wirkte geschlagen, unterwürfig, wie sie sich nie gefühlt hatte, nicht einmal in Jabbas schrecklichem Palast, hoffnungslos, wissend, daß es diesmal keine Rettung geben würde.
    Ihre Hand griff an ihr Lichtschwert, das sie am Gürtel trug, aber dann erinnerte sie sich an das, was Callista gesagt hatte: daß es besser sei, eine Waffe erst dann einzusetzen, wenn man wußte, gegen wen man sie einsetzen würde. Leia stand reglos da, aber das Herz hämmerte wie wild in ihrer Brust.
    »Zieh es«, befahl eine tiefe Stimme gedehnt, eine Frauenstimme wie Rauch und Honig, und dann erkannte sie, daß es ihre eigene war. Die Gestalt auf dem Thron schob die Kapuze zurück. Leia sah sich selbst, gereift und schön, unbeschreiblich schön: beinahe einen Meter achtzig groß und mit der schlanken eleganten Grazie ausgestattet, um die sie Mon Mothma und Callista immer beneidet hatten. Obwohl ihr Gesicht Weisheit und Reife zeigte, war das feine Geflecht um ihre Augen getilgt, ihr Mund voller, kräftiger und röter, das Haar glich einer zimtfarbenen Wolke – der Inbegriff eines

Weitere Kostenlose Bücher