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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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nicht gerade reißen«, bemerkte Leia trocken. »Ich habe Vader gekannt. Ich sah ihn jedesmal hinter Palpatine herstapfen, wenn ich am Hof war. Glaube mir, ich werde nie akzeptieren können, daß er mein Vater war.«
    »Dann wirst du immer die Sklavin seines Schattens bleiben.«
    In Leias Augen flammte Wut auf. Einige endlose Sekunden lang begegneten sie im flackernden Schein des Lagerfeuers und dem kalten Glanz der Natriumlampen, die das theranische Lager umgaben, dem grauen Blick der anderen Frau. Als der Macht-Strom schließlich verebbt war, hatten sich die meisten Kultanhänger mit Ausnahme einiger weniger, die ein Stück weiter oben am Canyon Wache hielten, am Eingang der größten Höhle niedergelegt. Bé war verschwunden. Um mit der Nacht Zwiesprache zu halten, hatte jemand gesagt – offenbar ein alltäglicher Vorgang für die Lauscher, da alle bloß dazu genickt hatten.
    Leia und Callista, die sich ein wenig von den anderen abgesondert hatten, waren jetzt praktisch alleine.
    Leia war es schließlich, die den Blickkontakt abbrach. Ihre Alpträume drängten sich ihr wieder auf. Die Gestalt und das Gesicht ihrer Ängste. Sie erinnerte sich an die Wut, die sie überkommen hatte, den Drang, allen zu beweisen, daß sie nicht Anakin Skywalkers Tochter war. Sie hatte seine Waffe, die Noghri, an sich genommen und eingesetzt – für ihre Sicherheit und die ihrer Kinder und um den Schaden zu beheben, den er ihnen zugefügt hatte –, aber vor dem Gedanken, vor alle Welt hinzutreten und zu sagen Ich bin Lord Vaders Tochter, schreckte sie zurück.
    »Ich weiß nicht, welche Folgen es hätte«, sagte sie langsam und nach Worten suchend, »wenn ich das akzeptieren würde. Wenn ich ihn zu einem Teil meines Ichs machen würde, so wie Luke das getan hat.«
    »Du meinst, welche Folgen es für andere hätte?« Callista schlang die langen Arme um ihre Beine. Sie hockte auf einem glatten Kristallbrocken, der wie geschmolzenes Glas aussah. Der Windhauch, der über das rote Leder ihrer Jacke fuhr, zersauste ihr dunkles Haar. »Für jene, die fragen würden, wie Vaders Tochter dazu käme, den Rat zu regieren?«
    »Vielleicht«, nickte Leia. »Aber hauptsächlich für mich selbst. Und für die Kinder. Es wird eine Weile dauern.« Der bloße Gedanke daran war ihr zuwider, und sie spürte, wie ihr heiße Tränen der Wut in die Augen traten.
    »Niemand verlangt von dir, daß du es morgen tust. Aber wenn du weißt, welche Teile seines Wesens in dir sind, dann weißt du auch, um was du Mauern errichten mußt, und was du in dich aufnehmen kannst. Weil du es dir nämlich nicht leisten kannst, nicht stark zu sein, Leia«, fuhr Callista fort. »Du kannst es dir einfach nicht leisten, daß dir so etwas jemals ein zweites Mal widerfährt.«
    »Nein«, sagte sie mit leiser Stimme. »Nein, das weiß ich.«
    Callista stand auf und hakte das Lichtschwert von ihrem Gürtel. Die sonnengelbe Klinge schoß hervor wie eine Lanze aus Sommer in der Finsternis des Winters. »Dann laß uns beginnen.«
    Mit Callista zu üben war in mancher Hinsicht einfacher als mit Luke, obwohl die verlorene Jedi ebenso groß war wie ihr Bruder und als Lehrmeisterin keine geringeren Ansprüche stellte. Trotzdem verstand Callista, welche Techniken sie Leias geringerer Körpergröße und ihrem geringeren Gewicht anpassen mußte, erkannte Feinheiten mit dem Instinkt jahrelanger intuitiver Übung und hatte ein viel besseres Bewußtsein für Distanz und Timing als jeder Mann, mit dem Leia je gearbeitet hatte.
    Ebenso wie beim Training mit Luke fühlte Leia sich in keiner Weise in Gefahr, hatte keine Angst vor der leise summenden Laserklinge, die durch Fleisch schneiden konnte wie ein heißer Silberdraht durch Käse; nur ein seltsam belebendes Gefühl, ein Gefühl der Freiheit, dem sie instinktiv mißtraute, weil es so wohltuend war.
    »Beinarbeit«, sagte Callista ruhig, und nur einen Zentimeter vor Leias mit Raumband verklebtem goldenen Stiefel stieg ein winziges Rauchwölkchen aus einem Felstrocken. »Beinarbeit. Und keine Angst vor der eigenen Courage. Laß dich gehen.«
    Leia trat einen Schritt zurück. Ihre Klinge wisperte und tauchte ihr schweißnasses Gesicht in fahles azurfarbenes Licht. Ein paar zimtbraune Strähnen hingen ihr in die Augen. »Wenn ich nicht genau aufpasse, habe ich Angst, etwas Falsches zu tun.«
    »Ich weiß«, entgegnete Callista. »Du hast dein ganzes Leben lang immer aufgepaßt, was du tust, hast dich nie gehen lassen. Wovor also hast du

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