Callista 03 - Planet des Zwielichts
schwachen Licht der winzigen verblaßten, weißen Sonne, die Berge liefen in Reihen einzeln stehender Kristallfelskamine aus, die den Eindruck von Wachposten machten, die in langer Reihe aufgestellt waren, bis weit hinaus in die schimmernden, von Zwielicht erfüllten Wüsten.
Licht und Glas, schwindelerregende, fremdartige wolkenlose Höhen und dazwischen winzige Grünflächen.
Lukes Hände bewegten sich wie von selbst, erledigten die Orbitalchecks, wandten sich dann wieder dem Subraumkom zu und setzten ein Signal an die Adamantine und die Borealis ab.
Nichts. Sie waren inzwischen in den Hyperraum eingetaucht und hatten Kurs auf Coruscant genommen.
Tod, flüsterte seine Erinnerung. Er hatte den Tod gefühlt, Tod in gewaltigem Ausmaß, dachte er. Seine Erinnerung daran war schwach und wie ein Traum, und er wußte nicht, wo oder wann oder aus welcher Richtung die Empfindung gekommen war.
Aber Leia lebte, irgendwo, wo auch immer sie sich befand. Sie lebte.
Er schnippte seine Scanner auf größte Reichweite, sah aber nur den gelben Punkt, bei dem es sich ohne Zweifel um Seti Ashgads zusammengestückelten Planetenhüpfer handelte, der mit maximaler Sublichtgeschwindigkeit nach Hause strebte.
Sein winziger B-Flügler sollte zu klein sein, um auf diese Distanz von Ashgads Scannern erfaßt zu werden, dachte er. Aber er würde besser im Magnetfeld des Planeten untertauchen, ehe dessen Schiff noch näher kam.
Vermeide ein Treffen mit Ashgad.
Warum?
Und laß Dich nicht darauf ein, den Meridian-Sektor zu betreten.
Wieder studierte Luke die Anzeige seines Scanners. So nahe bei Antemeridian lohnte es sich, vorsichtig zu sein, wenn auch Mufti Getelles nach allem, was er wußte, nicht über genügend Feuerkraft verfügte, um sich mit der Flotte von Durren anzulegen, und auch nicht genug Mumm, um es zu versuchen. Tatsächlich störte auch keine Spur irgendwelcher Tiefraumschiffe die provinzielle Ruhe dieses Teils des Meridian – nur gelegentliches orangerotes Flackern von Planetenhüpfern, kleinen Händlern, leichten Frachtschiffen, die ihren bescheidenen Geschäften zwischen den Sternen nachgingen.
Was wußte Callista über Seti Ashgad?
Luke bugsierte den B-Flügler in einen niedrigeren provisorischen Orbit und rief die Koordinaten der Stadt Hweg Shul auf.
Er würde sie finden, dachte er. Er würde sie wiedersehen.
Der Schuß aus einer Laserkanone erledigte seinen Heckdeflektorschild und kratzte den Stabilisator an, als er noch nicht einmal den Rand der Atmosphäre erreicht hatte.
Es war reines Glück, daß der Schuß den B-Flügler nicht völlig zerstörte; Glück und wahrscheinlich die Schwierigkeit, ein Fahrzeug am untersten Ende des Empfindlichkeitsbereichs zu orten. Luke programmierte blitzschnell ein Ausweichmanöver, jagte im Zickzack auf jene endlos glitzernde Ebene aus Kristallen zu, fegte durch die flammende Hölle der Atmosphäre. Ein zweiter Schuß traf die Tragfläche des B-Flüglers, und als Luke sich abmühte, die ins Trudeln geratene Maschine abzufangen, sah er, wie aus den gezackten schiefergrauen Hügeln weiße Lanzen aus Licht zu ihm heraufzuckten.
Soviel zu Seti Ashgads Information bezüglich der Minimummasse, von der die Geschützbatterien aktiviert werden, dachte Luke grimmig. Hatte Callista das gemeint, als sie davon abriet, dem Mann zu vertrauen?
Aber Ashgad hatte gar nicht gewußt, daß Luke Leia begleiten, geschweige denn, daß er nach Hweg Shul fliegen würde. Niemand außer Han und Chewie wußten darüber Bescheid. Er kämpfte mit den Kontrollen, versuchte zu vermeiden, geradewegs in eine jener weißen Lanzen tödlichen Lichts zu geraten. Der Boden raste ihm entgegen, strahlend, brennend im Licht der fahlen, verblassenden Sonne.
Verdammt, dachte Luke, als der Knüppel unter seinen Händen ein Eigenleben entwickelte, laß mich jetzt nicht im Stich!
Der zweite Stabilisator reichte gerade noch aus, ihm eine Landung in einem Stück zu ermöglichen – gerade noch. Die Antigravkufen funktionierten noch. Aber sobald er in Waagrechtflug überging, würde er ein besseres Ziel abgeben. Er schlug einen Haken nach rechts, nach links, ließ den B-Flügler dann, als ein Strahl dicht über seinen Kopf hinwegging, instinktiv absacken. Das mußten lebende Kanoniere sein. Keine automatische Batterie verfügte über solche Flexibilität in ihren Reaktionen. Nein, das waren lebende Kanoniere, die ganz genau wußten, was sie taten.
Riesige Klippen. Berge. Hoch aufgetürmte, erschreckend kahle Monumente
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