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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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wollen?«
    »Nun, das wohl nicht gerade«, fuhr Tante Gin schnell dazwischen. Sie blickte zu Luke auf. »Sie kommen von den Bergen, Pilger? Sie sind nicht zufällig Theranern begegnet, wie? Haben die vielleicht etwas vor?«
    »Sie meinen, außer daß sie mir alles außer dem Raumband aus meinem Schiff gestohlen haben?« Er grinste und begriff ihren Versuch, einen Streit zu vermeiden, und sie grinste zurück. Die Anspielung auf das silberne Raumband war so etwas wie eine stehende Redensart bei den Kolonisten, wie das schon bei den Rebellen der Fall gewesen war: Man flickte alles damit zusammen, angefangen bei Haushaltsgeräten bis – angeblich – zum imperialen Palast auf Coruscant.
    »Nein, im Ernst.« Die Frau, von der Arvid gesagt hatte, daß sie Umolly Darm hieß, arbeitete sich vorsichtig an die Seite von Caslos Gleiter. Sie war zierlich und hübsch und trug eine Ionenkanone auf der Schulter. Sie mußte Muskeln wie ein Rancor haben, dachte Luke. »Etwa sechs Stunden vor dem Angriff gab es ein… ich weiß nicht, was es war. Ich habe die Oldtimer von Macht-Stürmen reden hören, und das muß einer gewesen sein. Ich habe noch nie etwas so Unheimliches erlebt. Jedes Werkzeug auf der Bank hat sich in die Luft erhoben und ist im Raum herumgewirbelt wie in einem Orkan. Schachteln mit Kristallen sind von den Regalen gefallen und haben ihren Inhalt über den Boden verstreut. Ein Stück weiter unten an der Straße, im Lebensmittelladen, hat es so ausgesehen, als ob jemand mit einem Bulldozer auf die Regale losgegangen wäre. Tinnin Droo und Nap Socker haben an ihrem Schmelzer gearbeitet; der hat einen Satz gemacht, als würde er leben… Socker wird wahrscheinlich nicht durchkommen, so schlimm sind die Verbrennungen, die er sich zugezogen hat.«
    Ihre blauen Augen zogen sich zusammen, blickten jetzt besorgt und zugleich verärgert. »Es hieß immer, die Lauscher hätten besondere Kräfte. Ich habe noch nie so etwas gehört. Sie – die Oldtimer – sagen, vor hundert oder zweihundert Jahren hätte es diese Macht-Stürme häufig gegeben.«
    »Die Oldtimer sagen«, äffte Gerney Caslo sie nach. »Die sagen auch, daß ihre Heiler einen mit ihren bloßen Händen kurieren können, ob man nun Blütenfieber hat oder ein gebrochenes Bein.« Er musterte Luke von oben bis unten. »Wann sind Sie denn diesen Theranern begegnet, Freund? Und was hatten die vor?«
    Luke schüttelte den Kopf. »Sie haben mich angegriffen, mit Lanzen und Kugelkarabinern, als mein Schiff herunterkam, das ist alles«, sagte er. »Ich bin ihnen entkommen.«
    Sechs Stunden vor dem Angriff auf die Geschützstation.
    Exakt zu dem Zeitpunkt, da er die Macht eingesetzt hatte, um zu entkommen.
    Ich habe es gewußt. Die allumfassende Präsenz der Macht, ihre schreckliche Kraft, die ihn einhüllte wie ein Wind und die Luft erfüllte.
    Er hatte den Macht-Sturm verursacht.
    Yodas Stimme ertönte in seinem Bewußtsein, er spürte seine rauhen, grünen Finger an seinem Arm. Ihre Energie umgibt uns, verbindet uns mit allem…Du mußt sie fühlen, die Macht, die dich umgibt, zwischen dir, dem Baum und dem Felsen dort… allgegenwärtig…
    Der alte Jedi mußte es gewußt haben. Callista mußte es gewußt haben. Er hatte gedacht, er würde sie mit der Macht aufspüren können, aber jetzt war er sich da nicht mehr so sicher. Er war nicht sicher, ob er irgend jemanden oder irgend etwas auf dieser Welt erspüren konnte, wenn die Macht sein Bewußtsein mit der Intensität von Licht blendete.
    »Nun, was geschehen ist, ist geschehen«, sagte Gin philosophisch. »Darüber reden macht es nicht besser.«
    »Verdammt noch mal, wenn wir ein paar Schädel einschlagen, können wir es schon besser machen«, knurrte Caslo und lenkte seinen Schweber zur Seite, so daß der blau-weiße Schein der Lichter des Aratech über das glänzende schwarze Gehäuse seines Blasterkarabiners huschte. »Die sollen, verdammt noch mal, in Zukunft vorsichtig sein. Das ist alles, was ich dazu sagen kann. Wenn Ashgad von seiner Konferenz zurückkommt…«
    »Gerneys Mund war immer schon das größte an ihm«, erklärte Gin und lenkte ihren Düsenschlitten etwas zur Seite, um dem Tau eines Antigravballs von der Größe eines Einfamilienhauses auszuweichen. Dunkle Lianen, welche die Nisemiablüten wie winzige Wolken umgaben, hingen von ihm herab.
    Sie befanden sich jetzt dicht bei den Lichtern von Ruby Gulch, und man konnte überall das Getreide und die Feldfrüchte sehen, von denen die Ansiedlung lebte:

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